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High-Brightness-Displays im Schaufenster

Herausforderung Installation

Die Gestaltung von Schaufenstern ist die Aufgabe der Visual Merchandiser. Vermehrt spielen auch Digital Signage-Displays eine zentrale Rolle in der Auslage. invidis sprach mit einem DS-Schaufensterexperten über die Herausforderungen in der Praxis.
Bei der Installation von High-Brightness-Displays im Schaufenster gibt es einiges zu beachten - Beispielbild aus dem invidis-Archiv. (Foto: invidis)
Bei der Installation von High-Brightness-Displays im Schaufenster gibt es einiges zu beachten – Beispielbild aus dem invidis-Archiv. (Foto: invidis)

Ein regnerischer Spätherbsttag in München, nur wenige Grad über Null. Die Fenster des invidis-Büros ermöglichen nur einen getrübten Blick nach draußen. Nicht der perfekte Tag, um über sonnenlichttaugliche Displays im Schaufenster zu diskutieren. Doch Fachmänner bleiben von so etwas unbeeindruckt.

Die Installationsexperten von AVX Media sind im „Beraterelfenbeinturm“, um die Digital Signage-Displays im gemeinsamen Büro von invidis, ISE und Avixa professionell an der Wand zu befestigen. Die Zeiten von rollbaren Standfüßen und losen Kabeln sind endlich vorbei.

Die Installation verläuft gekonnt und schnell – so schnell, dass noch ein Fachinterview zu Herausforderungen im Digital Signage-Installationsalltag in Schaufenstern drin ist.

Helligkeit ist mehr als genug vorhanden

Sonnenlichttaugliche Digital Signage-Displays im Schaufenster fehlt es heute in der Regel nicht mehr an ausreichender Helligkeit. Mit mehreren 1.000 Ansi-Lumen bieten moderne High-Brightness-Displays mehr als genug Leuchtkraft, die sich über integrierte Sensoren automatisch reguliert. Im Alltag stört aber ein teilweise zu geringer Regelbereich. „Oft lässt sich die Helligkeit im Regelbereich nur bis 50 Prozent reduzieren.

Das ist oft aber noch zu hell. Selbst 10 Prozent von 4.000 Ansi-Lumen können in der Nacht noch zu viel sein“, erklärt der erfahrende Digital Signage-Installationsexperte. Er wünscht sich mehr Flexibilität im Regelbereich – insbesondere in Energiekrisenzeiten, wie wir sie zur Zeit erleben. Stichwort Green Signage.

Das perfekte Schaufenster ohne direktes Sonnenlicht

Die maximale Leuchtkraft moderner High-Brightness-Displays wird durchaus im Alltag benötigt. Insbesondere wenn Schaufenster und Display direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Noch größer ist die Herausforderung bei stark getönten Fensterscheiben. „Die meisten Schaufenster sind für Digital Signage nicht gemacht; so schlucken getönte Scheiben bis zu 50 Prozent der Displayhelligkeit. Da hilft nur viel Helligkeit. Ideal sei das nicht, beschreibt der Fachmann. Auf der anderen Seite spiegeln besonders klare Fensterscheiben extrem – „am besten wäre matte Scheiben“. Doch Digital Signage ist kein Wunschkonzert, und Integratoren und Installationsteams müssen vor Ort die beste Lösung finden.

Installation im Schaufenster sind oft komplex

Auch wenn zunehmend Displays in eigenen Möbeln integriert im Schaufenster platziert werden, stehen Installationsteams weiter oft vor der Aufgabe, Displays freistehend so zu installieren, dass sie von außen gut sichtbar sind, ohne von innen zu hässlich zu wirken. Die Schokoladenseite von Displays ist nun mal nicht die Rückseite, wie der Installationsprofi betont. „Wir präferieren im Schaufenster Deckenabhängungen, aber oft lässt der vorhandene Trockenbau das nicht zu. Dann müssen wir kreativ werden, auch mit Strom- und Netzwerkanbindungen.“

Screens im Schaufenster werden oft in ein angepasstes Möbel integriert. (Foto: AVX Media GmbH)
Screens im Schaufenster werden oft in ein angepasstes Möbel integriert. (Foto: AVX Media GmbH)

In der Vergangenheit setzten einige Integratoren auf Verblendungen der Rückseite. Doch in der Praxis haben sich diese nicht wirklich bewährt. Alternativen sind doppelseitige Schaufensterdisplays, wie sie zum Beispiel Samsung anbietet.

Einen großen Wunsch an die Displaybranche hat der AVX-Experte aber noch: „Ich wünsche mir bessere Zugänglichkeit der Bedienelemente. Fernbedienungen sind gerade bei Schaufensterinstallationen oft keine Alternative. Die Nahbedienung sollte optimiert werden. Das ist noch viel Luft nach oben.“

AVX Media hat Erfahrung im Installieren von Displays. Das Fazit des Unternehmens: Eine bessere Zugänglichkeit für die Bedienung wäre gut. (Foto: AVX Media GmbH)
AVX Media hat Erfahrung im Installieren von Displays. Das Fazit des Unternehmens: Eine bessere Zugänglichkeit für die Bedienung wäre gut. (Foto: AVX Media GmbH)

Nachhaltig ja, Stabilität nein

Eine aktuelle negative Entwicklung, die invidis von verschiedenen Seiten der Digital Signage-Branche berichtet wird, sind die starke Zunahme von Transportschäden durch dünnere Verpackungen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiativen und um Transportkosten zu sparen, werden professionelle Displays zunehmend in dünneren, weniger geschützten Verpackungen geliefert. Transportschäden insbesondere bei größeren Bildschirmdiagonalen haben signifikant zugenommen, wie invidis aus der Distribution erfahren hat.

Für Installation-Crews – Men with a Van – sind leichtere Displays und kleinere Verpackungen eigentlich ein Vorteil. Doch Transportschäden und verbogenen Displays kommen im Alltag wieder vermehrt vor und verursachen höheren Aufwand. Die Branche soll und muss nachhaltiger werden, das richtige Maß wird hoffentlich bald gefunden.