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Freiluftkunst in Wien

DooH-Netz wird zur Galerie

Die Künstlerhaus Vereinigung kuratiert im April eine besondere Ausstellung in Wien: Als Medium dienen große LED-Screens, die Infinity Media eigentlich als digitale Werbeflächen vermarktet.
Von links: Knut Neumayer - Geschäftsführer Künstlerhaus, Günther Oberhollenzer - Künstlerischer Leiter Künstlerhaus, Nico Schluga - Gründer Infinity Media (Foto: Infinity Media)Von links: Knut Neumayer - Geschäftsführer Künstlerhaus, Günther Oberhollenzer - Künstlerischer Leiter Künstlerhaus, Nico Schluga - Gründer Infinity Media (Foto: Infinity Media)
Von links: Knut Neumayer – Geschäftsführer Künstlerhaus, Günther Oberhollenzer – Künstlerischer Leiter Künstlerhaus, Nico Schluga – Gründer Infinity Media (Foto: Infinity Media)

Immer wieder sonntags in Wien…wird die Innenstadt zur Kunstgalerie. Das Projekt nennt sich Freiluftkunst und ist eine Kooperation der Künstlerhaus Vereinigung mit dem DooH-Vermarkter Infinity Media, der sich auf großformatige LED in Schaufenstern und auf Fassaden spezialisiert hat. Zusammen bringen sie Werke von sechs Künstlern auf große Screens. Wer möchte, kommt über einen QR-Code zu einem Audioguide und kann damit von Screen zu Screen schlendern.

„Wir möchten zeigen, dass unsere digitalen Werbeflächen nicht nur für Werbung genutzt werden können. Mit diesem interaktiven Erlebnis sollen Künstler*innen gefördert und die Sonntagsspaziergänge der Wiener*innen in ein kulturelles Highlight verwandelt werden“, sagt Nico Schluga, Gründer von Infinity Media.

Portrait-Gemälde von Bettina Beranek auf DooH-Screen in der Wiener Herrengasse (Foto: Infinity Media)
Portrait-Gemälde von Bettina Beranek auf DooH-Screen in der Wiener Herrengasse (Foto: Infinity Media)

Plakatives LED und komplexe Kunst

Die Aktion Freiluftkunst soll Künstlern mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum geben. Ganz unterschiedliche Kunstrichtungen werden dabei gezeigt: Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Fotografien. Alle Werke setzen sich mit dem Bild des Menschen auseinander. „Vor 160-Jahren hat die Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft den Bau des Künstlerhauses am Karlsplatz möglich gemacht. Heute setzt die Künstlerhaus Vereinigung gemeinsam mit Infinity Media diese Tradition an LED-Screens in ganz Wien fort“, sagt Knut Neumayer, Geschäftsführer Künstlerhaus.

Günther Oberhollenzer, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus, wählte die Werke unter der inhaltlichen Klammer „Sich zeigen – sich verbergen“ aus. Die Bilder erscheinen auf den ersten Blick plakativ, erweisen sich dann aber als vielschichtig. Dazu passt das Medium LED-Screen: Auf einem Außendisplay erwartet man Werbeanzeigen, sieht aber dann, dass die Bilder keinen unmittelbaren Zweck verfolgen. Günther Oberhollenzer bezeichnet diesen Kontrast zwischen Medium und Inhalt als „reizvolles Spiel“.

Fotografie von Sissa Micheli auf DooH-Screen in der Wiener Neubaugasse (Foto: Infinity Media)
Fotografie von Sissa Micheli auf DooH-Screen in der Wiener Neubaugasse (Foto: Infinity Media)

Sechs Künstler, sechs Kunstrichtungen

Bei Rundgängen durch die Stadt sind auf den LED-Displays Werke folgender Künstler und Künstlerinnen zu sehen: Stella Bach transferiert in ihren Collagen Modellfotos in einen neuen malerisch-zeichnerischen Kontext. Christian Bazant-Hegemark lässt in einer Verschränkung von digitaler und analoger Zeichnung Menschen in einem unbestimmten Wartezustand verharren. Bettina Beranek eignet sich Portraits bekannter Malerinnen an und verändert diese durch Unschärfe und Pixelstruktur. Sissa Micheli inszeniert in ihren Fotografien Textilien, die zwischen Verschleierung und Enthüllung vor Gesicht und Körper schweben, Thomas Riess lässt Malereien wie Modefotografien wirken, seine Models haben aber seltsam verschwommene Körperformen und Gesichter. Stylianos Schicho zeichnet überlebensgroße Gestalten mit aufgerissenen Augen und fordernden Blicken.

Die Kunstwerke kann man sich jeden Sonntag im April von 6 bis 22 Uhr ansehen. Auf Freiluftkunst.at findet man die Ausspielungsorte, Touren und weitere Informationen zum Projekt.

Infinity Media: „Wir mögen es groß, extragroß“

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