Wer im LED-Markt erfolgreich agieren will, muss mehr anbieten als nur Hardware. So ist auch LED Studio weit mehr als nur ein LED-Hersteller. Das 30-köpfige Team sitzt nördlich von London und auf Zypern und entwickelt LED-Projekte, produziert Hardware, installiert die Lösungen vor Ort beim Kunden und kreiert Content. Sozusagen ein LED End-to-End Experte mit eigener Manufaktur.
Ganz im Sinne europäischer Endkunden hat sich LED-Studio das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben – invidis traf sich mit LED Studio, um besser zu verstehen, was die Engländer mit chinesischer Wurzel besser und nachhaltiger machen als andere Anbieter am Markt.
„Auch wenn viele im Markt noch nie von LED-Studio gehört haben, die meisten werden schon mit unseren Lösungen in Kontakt gekommen sein. Denn als etablierter White Label LED-Anbieter sind wir seit Jahren erfolgreich am Markt etabliert“, sagt Ross Noonan, Technical Sales & Marketing Manager im invidis-Gespräch.
Die fehlende Erfahrung und mangelndes Wissen von Endkunden, aber auch von Integratoren und technischen Planern ist laut LED-Studio bis heute eine der größten Herausforderungen. „LED-Ausschreibungen sind oft falsch spezifiziert. Während der Fokus auf Pixel Pitch und maximale Helligkeit liegt, spielt der Stromverbrauch bisher so gut wie keine Rolle. Dabei kann die passende Hardware mit intelligenten Hardwarekonzepten und intelligentem Contentkonzept, das viel Kontrast benutzt, Energieeinsparungen von 70 Prozent ergeben – ohne das die Visuals leiden müssen. Nur mit LED ist Schwarz auch wirklich Schwarz.“
Große Nachfrage nach Outdoor LED
Insbesondere in Großbritannien setzen Out of Home Netzwerkanbieter und QSR-Restaurantketten zunehmend auf hochaufgelöste Outdoor LED. Mit der Aegis Produktlinie hat LED-Studio nach eigenen Angaben den Nerv des Marktes getroffen. Doppelseitige LED mit 4.000 Nits ersetzen 85-Zoll-Highbrightness LCD-Displays. Laut LED-Studio hat die LED-Lösung den Vorteil das für Reparaturen und Austausch nur ein Service-Mitarbeiter vor Ort notwendig ist.
Außerdem sollen die Aegis LED Stelen 60 Prozent günstiger im Betrieb sein. Nach internen Tests wechselt eine der größten britischen Kaffeehausketten mit landesweiten Drive-Throughs bereits von Outdoor LCD zu 1,2 mm Flip Chip LED-Lösungen. Gewisse Anpassungen des Contents sind aufgrund der unterschiedlichen Auflösung allerdings notwendig.
Green Signage
LED-Studio setzt auf eine ganze Bandbreite an Maßnahmen, um LED-Lösungen nachhaltiger zu gestalten. Einige der wichtigsten Green Signage Hebel für den Anbieter sind:
Gewichtsreduktion und Effizienz
LED Studio setzt auf eigenentwickelte 43-Zoll- und 55-Zoll-Druckguss LED-Cabinets, die 30 bis 40 Prozent leichter sind als vergleichbare Gehäuse derselben Größe und weniger interne Komponenten benötigen. Das schont die Umwelt beim Transport von China nach Europa und ermöglicht leichtere und platzsparende Konstruktionen vor Ort. Im Vergleich zu gleichgroßen LCD-Videowallmodulen sollen LED-Studio-Cabinets 25 Prozent leichter sein und und können auf der vorhandenen LCD-Infrastruktur wie Vesa-Halterungen oder direkt an der Wand installiert werden
Die Engländer sehen sich als Pionier der 55-Zoll-LED-Cabinets. Der neue LED-Formfaktor entwickelt sich zum Standard im Markt mit dem großen Vorteil, das ein 55-Zoll-Cabinet vier kleinere Cabinets ersetzt. Mit nur einem anstelle von vier Netzteilen sind 55-Zoll-Cabinets laut LED-Studio erheblich effizienter.
Die Edge-Serie ermöglicht außerdem einen direkten HDMI-Anschluss, sodass keine zusätzliche Skalierung und Bildschirmverarbeitungsleistung erforderlich ist, was die Komplexität und den ökologischen Fußabdruck weiter reduziert.
Upgradefähig durch Austausch der Pixel Card
Moderne LED-Architektur ermöglicht eine erheblich längere Nutzungsdauer. Denn nach fünf Jahren Betrieb kann die LED ressourcenschonend auf einen feineren LED-Pixelpitch upgegraded werden – idealerweise verbunden mit einem Technologiewechsel von SMD zu Flip-Chip. Dazu müssen nur die Pixel Cards ausgetauscht werden, die Cabinets mit allen anderen Komponenten lassen sich weiter nutzen.
Geringerer Stromverbrauch mit Flip-Chip
Der Wechsel von SMD zu Flip-Chip-Technologie ermöglicht eine Stromersparnis von 40 Prozent bei vergleichbarer Helligkeit. „Wir sind nicht nur Technologie-Pioniere sondern führend beim Thema Total Cost of Ownership (TCO). Wir beraten unsere Kunden von Anfang an mit Fokus auf TCO, denn es gibt im Alltag eine Differenz zwischen dem was Kunden wünschen und was sie wirklich benötigen“.
Wärmeabfuhr
Die Wärmeabfuhr von Flip-Chip-LED (auch bekannt als MicroLED) ist in der Regel geringer als die von SMD-basierten LED. Während die Anschaffungskosten von Flip-Chip-LEDs höher sind, sind sie im Betrieb wesentlich billiger, nicht nur, weil sie energieeffizienter sind, sondern auch, weil ihre Wärmeabgabe so viel geringer ist. Auch bei der Kühlung des Raumes werden Kosten gespart. Ungewollte Wärmeentwicklung ist besonders unangenehm bei begehbaren, immersiven Erlebnissen wie 360-Grad-LED-Installationen. „Bei der neuen Technologie geht es vor allem um Bildung. Nur weil die Technologie mehr kostet, heißt das nicht, dass man sie vermeiden sollte.
Eco-Design
Zur Nachhaltigkeit von LED-Komponenten zählt neben energieeffizienten Komponenten, einem stromsparenden Betrieb, Upgrade-Fähigkeit auch die Minimierung des E-Waste zum Ende des Lifecycles. Dazu zählt ein Eco-Design, das ein einfaches Recycling der Cabinets und Komponenten am Ende der Nutzungsdauer ermöglicht. Unterschiedliche Rohstoffe wie Metalle sollten einfach trennbar sein, auf Plastik sollte soweit wie möglich verzichtet werden und Komponenten sollten verschraubt anstelle von verklebt sein. Die neuste Produktgeneration von LED-Studio ist nach eigenen Angaben 50 Prozent billiger zu recyceln als Vorgängermodelle.
Hybrid-LED mit Fotovoltaik-Zellen
Der erste hybride Flip-Chip Outdoor-LED Kiosk von LED-Studio, Aegis Pro, wurde auf der ISE in Barcelona mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Die Flip-Chip-LED-Wand im Quer- oder Hochformat wurde mit PV-Zellen und einer Batterie ausgestattet. Damit kann die LED an mediterranen Standorten vier bis fünf Stunden pro Tag unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Die integrierte Batterie benötigt bei sonnigem Wetter zwei Stunden zum Aufladen und liefert dann in den Abendstunden ausreichend Energie für 3,5 Stunden LED-Laufzeit. Über 24 Stunden bietet die Hybridlösung laut LED-Studio eine Energieeinsparung von bis zu 38 Prozent.
Natürlich verwandeln ein paar Solarzellen eine Outdoor-LED nicht in eine klimaneutrale Werbefläche. Aber eine Ersparnis von mehr als einem Drittel ist durchaus mehr als nur Marketing.