KL Digital

Immer in der Retail-Lösung denken

KL Digital ist ein Digital Signage-Integrator – und gleichzeitig die Business Unit einer großen POS-Druckerei. Wie das Unternehmen die Mitarbeiter vom Paradigmenwechsel überzeugte und nun eine ganzheitliche Beratung bieten kann.
LED-Baldachin von KL Digital auf der Euroshop 2023 (Foto: invidis)
LED-Baldachin von KL Digital auf der Euroshop 2023 (Foto: invidis)

Die Digitalisierung von Shops schreitet voran. In neuen Filialkonzepten sind immer mehr Displays und LED-Screens zu finden. Oft geht das auch auf Kosten der gedruckten Retail-Ausstattung.

Aus diesem Fakt heraus ist der Integrator KL Digital entstanden. Er ist eine Business Unit von Kürten & Lechner – einem der führenden Druckdienstleister für den POS. Sie soll dabei helfen, dass das Unternehmen die Retail-Marken ganzheitlich beraten kann.

Die Retail-Agnostiker

Somit kann KL Digital die Frage analog oder digital agnostisch beantworten. „Wir denken immer in der Retail-Lösung“, sagt Christian Schmäling, Leiter von KL Digital. „Wir schauen uns den Store komplett an und suchen das optimale Konzept.“

Die Idee, auch den digitalen Bereich der visuellen Kommunikation abzudecken, kam bei KL Druck vor circa sieben Jahren auf. Zuerst wurde der Ansatz von Geschäftsführer Rolf Kürten unter dem Dach der Werbetechnik-Abteilung vorangetrieben. 2020 folgte dann die Gründung der Business Unit KL Digital.

Hintergrund-Interview auf invidis.de

Warum investiert eine Druckerei in eine Digital Signage-Sparte? Hier finden Sie das ergänzende Interview mit Rolf Kürten, Geschäftsführer von Kürten & Lechner.

Rolf Kürten: „Digital Signage und Druck tun sich gut“

Mit den mehr als 300 Mitarbeitern von Kürten & Lechner hat somit KL Digital auch eine mächtige Sales-Abteilung im Rücken. Doch hier musste auch erst innerhalb des traditionellen Druckdienstleisters Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Davor war der Bildschirm der Feind“, veranschaulicht Christian Schmäling.

Investition in LED ist langfristig

Zudem mussten er und sein Team die Unterschiede einer Digital Signage-Installation zu gedruckten POS-Materialien darstellen: „Alle reden beim LED-Display, von der Flexibilität, Inhalte darzustellen. Das ist auch prinzipiell richtig. Doch für den Retailer ist eine Investition in ein LED-Display deutlich langfristiger als bei einem Saison-Druck.“ Das muss auch im Beratungs- und Sales-Prozess verdeutlicht werden. „Und auf diese Reise nehmen wir unsere Kolleginnen und Kollegen mit.“

Beide Welten vereint: Kombination von Druck und transparentem Digital Signage (Foto: invidis)
Beide Welten vereint: Kombination von Druck und transparentem Digital Signage (Foto: invidis)

Dadurch ist KL Digital nicht primär am Aufstellen besonders vieler Displays interessiert. Die Gesamtberatung ist wichtig. Das Gros der Stores, die KL Digital in seinem Kerngebiet sieht, kommen auf etwa fünf Screens und ein, zwei LED-Wände. „Die Kernfrage ist: Wie kann ich in bestehende Ladenbausysteme Digital Signage integrieren?“, betont Oliver Maaßen, Senior Project Manager bei KL Digital. Denn sowohl im Design als auch beim Personal muss erst einmal das Bewusstsein für die digitalen Lösungen geschaffen werden. „Die Mitarbeiter sind darauf getrimmt, Stoffe zu wechseln. Per Knopfdruck das Motiv zu ändern, ist gar nicht in den Köpfen drin.“

Somit braucht es nicht nur Schulungen für das entsprechende CMS, sondern auch Änderungen im Mindset der Retailer. Laut Oliver Maaßen gibt es Kunden, die immer noch darauf bestehen, alles selber zu machen. Doch das scheitere oft an den Strukturen, da Digital Signage neben dem klassischen Marketing noch keinen Platz hat. Aus dieser Denkweise heraus basteln einige Kunden immer noch aus ihren analogen TV-Spots ihren Digital Signage-Content.

Doch diese Strukturen zu ändern, geschieht nicht von heute auf morgen. „Hier muss ein Entwicklungsprozess stattfinden“, sagt Christian Schmäling.

Hohe Wachstumsprognose für 2023

Überzeugen konnte KL Digital schon einige Kunden. Hierzu gehören zum Beispiel die Mode-Brand Walbusch, die Fahrradmarke Specialized und die Messe Hamburg mit dem OoH-Unternehmen Franke Dauerwerbung.

Walbusch ist einer der Kunden von KL Digital - hier arbeitete das Unternehmen mit Ben Hur und Sharp/NEC zusammen. (Foto: Sharp/NEC)
Walbusch ist einer der Kunden von KL Digital – hier arbeitete das Unternehmen mit Ben Hur und Sharp/NEC zusammen. (Foto: Sharp/NEC)

Vom Umsatz ist KL Digital innerhalb des Unternehmens noch relativ klein. Doch sieht Christian Schmäling weiterhin viel Potenzial: KL Digital gibt sich für 2023 eine Wachstumsprognose von 50 Prozent. „Wir wollen vor allem die Anzahl der Kunden steigern“, bekräftigt der Unit-Leiter. Daher will das Unternehmen sich auch personell verstärken. Denn die Möglichkeiten, schnell Inhalte anzupassen und zielgruppengerechtes Marketing zu betreiben, werden weiterhin Wachstumstreiber für Digital Signage sein.