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Smart Metro

Informationsrevolution in der U-Bahn

Nach 20 Jahren erneuert Madrids Metro ihr Fahrgastinformationssystem. Erstmals werden unterschiedliche Datenquellen und Ausspielsysteme zentral orchestriert über Displays und Lautsprecher in den Metrostationen und in den Zügen ausgespielt. Zusätzlich soll auch DooH-Werbung integriert werden. Ein 2,4 Mio. Euro teures Plattform-Update für mehr Sicherheit und Komfort.
Madrid Metro (Foto: Madrid Metro)
Madrid Metro (Foto: Madrid Metro)

Fernverkehr und Nahverkehrsbetreiber planen in anderen Zyklen – so kann rollendes Material wie ein Metrozug bis zu 40 Jahre lang eingesetzt werden. Die in den Zügen und in Bahnhöfen integrierten Fahrgastinformationssysteme wie Digital Signage altern allerdings erheblich schneller. So steht auch die Metro der spanischen Hauptstadt vor der lange überfälligen Aufgabe, die 20 Jahre alte Plattform für das Fahrgastinformationssystem zu erneuern. Während Displays, Lautsprecher und Co. laufend erneuert werden, setzten die Betreiber der Metro Madrid bei der Informationssteuerung und -ausspielung auf eine nun 20 Jahre alte IT-Plattform.

Madrid setzt auf Deneva-CMS

Wie die spanische Tageszeitung ABC berichtet, wird mit einer Investition von 2,4 Millionen Euro die CMS-Plattform  nun runderneuert, davon werden rund 40 Prozent aus europäischen Mitteln finanziert. Laut invidis-Informationen basiert das neue Reisendeninformationssystem auf der Digital Signage-Software Deneva. Die CMS-Plattform des spanischen Anbieters wird bereits bei anderen Metrobetreibern in Malaga, Valencia (beide Spanien), Santiago de Chile, Medellin (Kolumbien) und in Montreal (Kanada) eingesetzt. Neben Betriebsinformationen sollen laut Nachrichtenmeldungen zukünftig auch DooH-Kampagnen über die zentrale Plattform verwaltet und an Screens in allen 300 Metrostationen ausgespielt werden.

Anbieterübergreifende Fahrgastinformationen

Für die Metrobetreiber und Fahrgäste bietet die neue Plattform viele neue Leistungen. Über die angebundenen Drittsysteme können Störungen im Betriebsablauf automatisch entdeckt und angezeigt werden. Den größten Komfortgewinn verspricht die Datenvernetzung mit Bussen und Bahnlinien anderer Betreiber. So können nun Umsteigeverbindungen in Echtzeit angezeigt werden.

Auch werden erstmals Displays und Lautsprecheranlagen koordiniert betrieben, sodass Informationen mehrsprachig und simultan über Screens und Lautsprecher auf den Bahnsteigen und in den Zügen abgespielt werden können.

Sicheres CMS für kritische Infrastruktur

Der Austausch der CMS-Systeme verbessert auch die Cybersicherheit erheblich. ÖPNV zählt zur kritischen Infrastruktur und muss damit besonders vor Cyberattacken geschützt sein. Während frühere Systeme als Siloinstallationen nur physisch gehackt werden konnten, sind die Anforderungen an vollvernetzte System-Plattformen – wie Digital Signage im ÖPNV – erheblich größer.