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Grassfish Summit 2023

Zukunftsausblicke in Stockholm

Stockholm | Nach der Pandemie sind große Kundenevents zurück – so auch bei Grassfish, das zum jährlichen Summit erstmals nach Stockholm einluden. Seit 2021 im Besitz der schwedischen Vertiseit-Gruppe, hat sich Grassfish vom CMS-Anbieter zum Instore Experience Plattform Experten entwickelt. Mit 150 Kunden und Partner zählt das Event zum größten Herstellerevent jenseits von Hardware in der Branche.
Grassfish Summit 2023 (fotos: Grassfish)
Grassfish Summit 2023 (fotos: Grassfish)

Dieses Jahr Stockholm: Der Grassfish Summit, der am 31. Mai und 1. Juni stattfand, lud wieder Digital Signage-Experten aus aller Welt ein, damit sie Wissen austauschen und sich inspirieren lassen konnten. Unter der Führung der neuen CEO Ann Hjelte (invidis Bericht) dauert die Veranstaltung erstmals zwei Tage und wartete mit zahlreichen Präsentationen auf, die Customer Experience, Customer-Centricity und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellten.

Der erste Tag war Präsentationen von Kunden und Partnern gewidmet, bei denen Grassfishnutzer  über ihre Erfolge und Herausforderungen sprachen. Der zweite Tag konzentrierte sich auf das Lösungsangebot von Grassfish und die Sichtweise des Unternehmens auf die Zukunft der Digitalisierung im Einzelhandel. Marken wie Volkswagen, Porsche, Lindex und Samsung gehörten zu den Rednern.

Rolle des stationären Einzelhandels

Die Auftaktkeynote zum Summit übernahm Per Önnemyr, Group CX Director bei der Agenturgruppe Impact, mit seiner Präsentation „An Evolutionary Perspective on the Future of Retail“. Laut Önnemyr ist die moderne Rolle des stationären Einzelhandels die Erfüllung der Verbraucher-Bedürfnisse.

Unternehmen und Marken übersehen zu oft die Tatsache, dass Retail-Kunden Menschen mit grundlegenden Bedürfnissen sind. Im Kern gehe es darum, immer auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Anpassungsfähigkeit ist von entscheidender Bedeutung – denn man muss erkennen, dass eine Lösung, die in der Gegenwart gelobt wird, in der Zukunft möglicherweise nicht mehr die gleiche Wirksamkeit hat. Und schließlich ist Langlebigkeit von entscheidender Bedeutung – der Einzelhandel muss sich trauen, Bedürfnisse mit einem weitreichenden Zeithorizont zu erfüllen. Diese Langlebigkeit ebnet den Weg für eine nachhaltigere Einzelhandelsbranche.

Porsche und Volkswagen dabei

Einer der Schwerpunktbereiche von Grassfish im Einzelhandel ist die Automobilindustrie. Bei der Veranstaltung waren sowohl Volkswagen als auch Porsche anwesend.

Porsche wurde durch Volker Siedler, Project Manager Digital Retail, und Sebastian Oebels, Specialist Digital Retail, vertreten. Seit 75 Jahren wird die Marke von Träumen angetrieben, ein Ziel, das sich durch alle digitalen Plattformen im Showroom zieht.

Die digitale In-Store-Reise begann 2015 und hat sich seitdem zu einer ausgeklügelten Content-Strategie für über 600 Standorte und 20 Märkte entwickelt. Alle Inhalte orientieren sich an der Customer Journey und der Zielgruppe. Die richtige Botschaft wird zur richtigen Zeit und am richtigen Ort vermittelt. Die Kunden treffen auf digitale Berührungspunkte, die den Besuch personalisieren und zum Leben erwecken, wie das Traumauto in einem realen Szenario aussehen könnte.

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Ruben Svartholm, Head of Dealer Digitalization bei Volkswagen Nordics, beleuchtete die digitale In-Store-Journey von Volkswagen in Schweden. Nur einer von zehn Besuchern des Autohauses kauft ein Auto. Wie geht man also mit dem Rest um, der den Ausstellungsraum aus einem anderen Grund besucht? Das Ziel digitaler In-Store-Strategien ist es, den Verkaufsprozess zu unterstützen, potenzielle Kunden anzuziehen und sie zu loyalen Befürwortern zu machen.

Volkswagen nutzt verschiedene digitale Kanäle, wobei das Erlebnis in der Filiale nur einer von ihnen ist. Ruben Svartholm hob die wichtigsten Erfolgsfaktoren hervor, darunter die Bereitschaft, standardisierte Formate zu übernehmen, die nahtlos über mehrere Kanäle eingesetzt werden können. Darüber hinaus ermöglicht die Integration mit bestehenden Systemen wie PIM und DAM Ressourceneinsparungen durch die Nutzung von genauen Daten aus einer zentralen Quelle. Schließlich sei es von entscheidender Bedeutung, den KPI-Rahmen zu erforschen und zu verfeinern, der das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmens vorantreibt.

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Der beste Mitarbeiter ein KI-Bot?

Sara Öhrvall, Senior Advisor bei Axel Johnson und eine der führenden schwedischen Expertinnen für die digitale Entwicklung und die Digitalisierung der schwedischen Wirtschaft, hielt einen Vortrag mit dem Titel „How AI in retail is shaping the future“. Das exponentielle Wachstum der Rechenleistung hat zu einer weit verbreiteten und wirkungsvollen Nutzung geführt, die sie zugänglicher und praktischer macht. Infolgedessen können wir mit einem Anstieg der automatisierten Kommunikation rechnen, die für verschiedene Kanäle maßgeschneidert ist. Es ist möglich, dass der wertvollste Mitarbeiter eines Unternehmens in Zukunft ein KI-Roboter sein könnte.

Inhalte können schnell auf die spezifischen Vorlieben der Empfänger zugeschnitten werden. Die Kunden von morgen werden riesige Datenmengen erzeugen, und man wird in der Lage sein, ihre Stimmungen anhand von Stimme und Augenbewegungen zu interpretieren. Es stellen sich jedoch ethische Überlegungen hinsichtlich der angemessenen Nutzung dieser Daten und des Zeitpunkts ihrer Umsetzung.

Der erste Tag endete mit dem gleichen Thema, einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema KI, moderiert von Florian Rotberg von invidis. Das Panel bestand aus Sara Öhrvall, Iman Nahvi von Advertima Vision, Stevan Dragas von Intel und Alain Wilmouth von 2CRSI. Die Debatte drehte sich um die Frage, wie wir als Menschen diese neue Technologie effektiv nutzen sollten. Die Technologie ist zwar vorhanden, aber man müsse noch die Herausforderung lösen, wie sie unter Berücksichtigung von Menschenrechten und Privatsphäre angemessen einzusetzen ist.

Cloud, Integration und KI

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf dem operativen Geschäft von Grassfish. Slavica Ristic und Emil Kihlberg, Head of Consulting bei Grassfish, zeigten, wie die Customer Journey in eine konkrete digitale Instore-Strategie umgesetzt wurde. Die Experience spielt in jedem Aspekt der Customer Journey eine zentrale Rolle.

Der Vormittag endete mit Präsentationen von Johan Lind, CEO von Vertiseit, und Roland Grassberger, Global Head der IXM-Plattform. Gemeinsam stellten sie die Zukunft des In-Store Experience Management (IXM) vor und skizzierten die Plattformstrategie von Grassfish, um nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die wichtigsten Schwerpunkte sind Cloud, Integration und KI.

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Während eine Cloud-Lösung im Bereich von Digital Instore naheliegend erscheinen mag, stellte Johan Lind die Frage: „Wie kann man die Macht der Cloud effektiv nutzen?“ Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Plattform aus verschiedenen Gründen rein cloudbasiert sein. Die Cloud und das Hosting, die früher als potenzielle Bedrohung angesehen wurden, seien heute zu Sicherheitsvorteilen geworden. Durch verschiedene Übernahmen innerhalb des Unternehmens werden verschiedene Systeme schließlich dasselbe Backend nutzen, eine Notwendigkeit, um die Vision des Unternehmens zu erfüllen, der weltweit führende Anbieter von digitalen Instore-Lösungen zu werden.

Eine Cloud-basierte Plattform sei von entscheidender Bedeutung, um das Potenzial der zukünftigen KI-Inhaltserstellung, des Hostings und der bevorstehenden globalen Installationen voll auszuschöpfen. Die IXM-Plattform sollte die Fähigkeit haben, alle digitalen Touchpoints zu verwalten. Dies erfordere eine angemessene Integration mit dem digitalen Ökosystem, einschließlich CRM, PIM, E-Commerce und DAM. Die Gewährleistung nahtloser und skalierbarer Integrationen ist laut Roland Grassberger ein Schlüsselelement für die Zukunft. Er betonte die Bedeutung einer maßgeschneiderten API, die auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kunden zugeschnitten ist. Verschiedene Abteilungen innerhalb desselben Unternehmens können unterschiedliche Benutzeroberflächen haben, und Inhalte sollten nicht nur auf zentraler, sondern auch auf lokaler Ebene leicht veröffentlicht werden können. Auch hier spielen Integrationen eine wichtige Rolle, um dieses Ziel zu erreichen.

KI wird einen tiefgreifenden Einfluss auf verschiedene Aspekte haben, darunter Sicherheit, Analytik, Zielgruppen und die Art und Weise, wie die IXM-Plattform auf die Ergebnisse des Einzelhandels reagiert. Darüber hinaus wird das Potenzial von KI, insbesondere bei der Generierung von Inhalten, gerade erst erforscht. Viel Potenzial für die Branche – und den nächsten Grassfish Summit.

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