Bei invidis berichten wir in der Regel über die neuesten Digital Signage-Lösungen mit noch besserer Auflösung, noch größerem Screen und höherer Energieeffizienz als bei der Vorgängerserie. Doch Green Signage und Nachhaltigkeit beziehen sich ebenso auf eine verlängerte Nutzungsdauer von Hardware. In London laufen mehr als 3.000 eindrucksvolle FIDS-Displays von Sharp/NEC bereits 83.000 Betriebsstunden – fast ein ganzes Jahrzehnt.
Früher war alles besser – wenn auch zehn Jahre alte professionelle Displays sicherlich nicht bei Auflösung, Formfaktor und Funktionalität mit heutigen Screens mithalten können. Aber in Bezug auf Langlebigkeit sind die Dinosaurier-Displays von NEC unschlagbar. Metall statt Plastik, Direct-LED anstelle von Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung, kein veraltetes SoC, das nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt wird – und ein Design & Engineering, das Ingenieure anstelle von Finanzern anleiteten.
NEC zählt zu den Urgesteinen der Branche – lange bevor Samsung, LG und chinesische Anbieter Digital Signage für sich entdeckten. Und heute noch findet man Screens aus längst vergessenen Zeiten, die immer noch in Betrieb sind. In London Heathrow laufen heute noch 3.210 professionelle NEC-Displays Multisync V322. Ein Blick ins Menü verrät, wie lange sie schon 24/7 im Einsatz sind.
Green Signage benötigt verlängerte Nutzungszeiten
Der Lifecycle von professionellen Screens ist heute recht kurz. Garantien sind bis maximal für 5 Jahre zu bekommen, alles danach geht auf eigenes Risiko. Ein paar Austauschscreens auf Lager verlängern die durchschnittliche Betriebsdauer von Displays auf vielleicht sechs Jahre. Doch danach steht betriebswirtschaftlich – insbesondere wenn nur wenige Screens pro Standort installiert sind – ein Austausch an.
Hier setzen neue Green Signage-Konzepte an: Leasinggesellschaften könnten Garantien jenseits der 3+2 Jahre geben – wenn sie in der Lage wären, den Betriebszustand von professionellen Screens auszulesen. Denn ein Großteil der Screens läuft nicht 24/7 und die limitierte Garantiezeit basiert nur auf historischen Daten. Auch im Produktdesign steckt Potenzial – so lassen sich viele Screens kaum reparieren, da Komponenten anstatt verschraubt nur verklebt werden. Im Markt fehlt es oft an einer einfachen Reparierbarkeit von IT- und ProAV-Hardware sowie an globalen Servicekonzepten. Sharp/NEC ist auch hier Pionier.