Die Basketball-Frauen der Fiba spielten erstmals auf einem Glas-LED-Boden. Am 15. Juli startete die U19-Frauen-Weltmeisterschaft in Madrid. Das nahm die Internationale Basketball-Föderation zum Anlass, den traditionellen Holzboden (im Wizink Center) mit einer programmierbaren LED-Fläche auszutauschen. Die Glasboden-Technologie kommt vom bayerischen Unternehmen ASB Glassfloor mit Sitz in Stein an der Traun.
Der Boden besteht aus quadratischen Glasplatten, in die LED-Panels eingebaut sind. Mit Keramikpunkten bleibt die Bodenhaftung bestehen. Auch das Dribbel-Geräusch klingt wie auf Hartholz. ASB hat zwei Versionen: Multiflex leuchtet nur die Spielfeldlinien aus, während sich Lumiflex programmieren lässt – letzterer war beim World Cup in Madrid zu sehen. Bei den Übertragungen sah man auch, wie Spielstatistiken auf einer Spielfeldseite erscheinen, während sich die Spielerinnen auf der anderen befinden. Während des Spiels blendete der Veranstalter auch Werbung von Sponsoren auf dem Boden ein.
Sport und E-Sports vermischen sich
Die Fiba hatte den LED-Boden zunächst zwei Jahre lang getestet. Vorbild war unter anderem die deutsche Basketball-Bundesliga, die den Boden bereits bei den 3-on-3 Ruhr Games 2021 in Bochum einsetzte. Die Organisation ließ einige ihre Spieler auf der Oberfläche probe-dribbeln. Man testete auch, dass die Helligkeit der LED die Fernsehübertragung nicht stören. Laut ASB Glassfloor war eine weitere Sorge, dass die LED unter dem Glas den Boden nicht zu heiß machen. Fünf bis zehn Grad wärmer als Hartholz ist der Boden. Laut Bart Prinssen, Head of Equipment der Fiba, mache das den Boden weniger glitschig, das die Feuchtigkeit schneller verdampft. Auch im Training bringt die LED-Technologie Vorteile: Trainer können Spielzüge auf einem Tablet skizzieren und die Bodenpunkte über eine Software auf das Spielfeld übertragen.
Auch in München zu sehen
Der U19 Basketball World Cup fand im Wizink Center in Madrid statt, das als Mehrzweckhalle auch die Heimat des Real-Madrid-Basketball-Vereins ist. ASB Glassfloor spezifiziert nicht, ob es sich um eine permanente Installation handelt. In München ist die Lösung von ASB in der FC Bayern Experience World zu sehen: Im unteren Stockwerk befindet sich ein kleiner Football Cage, in dem die Besucher auf programmierten Rundum-LED-Banden kicken können.