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Magdalena Pusch, Framen

"Wir sehen uns als Community Builder"

Als deutsches DooH-Start-up gestartet, ist Framen jetzt in 22 Märkten aktiv. Wie das die Beziehung zur Mutter Axel Springer verändert, erklärt Magdalena Pusch im Exklusiv-Interview mit invidis.
invidis traf Magdalena Pusch, CMO und Co-Gründerin von Framen, im Münchner Wework Office in der Nähe vom Odeonsplatz. (Foto: invidis)
invidis traf Magdalena Pusch, CMO und Co-Gründerin von Framen, im Münchner Wework Office in der Nähe vom Odeonsplatz. (Foto: invidis)

Magdalena Pusch ist Co-Gründerin von Framen, der DooH-Tochter von Axel Springer. Als Senkrechtstarter hat ihr Unternehmen den DooH-Markt aufgewirbelt – und will nun die nächste Stufe erreichen. Framen will Communities bauen und Menschen verknüpfen.

Im Rahmen der Framen Roadshow in München trafen wir Magdalena Pusch für ein Interview im Wework Office.

invidis: Magdalena, wir befinden uns gerade in einem Coworking Space, wo ihr eure Roadshow durch München startet. Was wollt ihr hier zeigen?

Magdalena Pusch: Eine Werbefläche an der Bushaltestelle, das hat jeder schon mal gesehen. Aber in einem Coworking Space sind Leute, die acht Stunden am Tag arbeiten und in einer Community Area connecten. Sie laufen nicht nur am Screen vorbei wie an der Haltestelle. Man kann die Messages hier also ganz anders platzieren. Wir nennen das auch Community-Effekt. Das heißt, die Menschen behalten im Kopf, was hier passiert. Und dies möchten wir heute Agenturen zeigen.

Eure Kunden sind also hauptsächlich Agenturen?

Wir arbeiten sehr stark mit Agenturen und auch mit Brands zusammen. Wir haben viele Self-Booking-Kunden – ob das ein Steuerberater ist, der Fachpersonal braucht, oder die Marke Rittersport, die ohne eine Agentur bucht. Das liegt an unserem sehr einfach zu bedienenden Ads Manager. Es ist fast so, wie Messages auf Whatsapp zu verschicken.

DooH-Roadshow: Mit Framen durch München

Framen ist 2018 gestartet. 2020 folgte dann die Mehrheitsübernahme durch Axel Springer. Wie kam es dazu?

Kooperiert haben wir schon seit 2018: Wir hatten unsere Plattform und App schon gebaut, die Zusammenarbeit kam dann über den Content. Axel Springer hat gemerkt, dass Print alleine möglicherweise nicht zukunftsträchtig ist und suchte ein anderes Medium. Hinzu kam ein starkes Interesse an unserer Technologie. Die Mehrheitsübernahme war dann die logische Weiterentwicklung.

Wie hat sich die Zusammenarbeit inzwischen entwickelt?

Sie war immer auf Augenhöhe. Das ist nach wie vor so. Wir haben uns aber auch weiterentwickelt und sind jetzt in verschiedenen Märkten unterwegs. Bei Springer dagegen liegt der Fokus eher auf DACH. In Zukunft werden wir zwar weiterhin zusammenarbeiten, aber deutlich freier. Auch die Zusammenarbeit mit Media Impact, dem Hauptvermarkter von Axel Springer, verändert sich gerade. Die nächste natürliche Entwicklung ist, näher mit Agenturen zusammenzuarbeiten.

Wie sieht es beim Content aus? Arbeitet ihr dort noch primär mit Axel Springer zusammen?

Wir haben mittlerweile viele Content-Partner und bauen unser Netz stark aus. Am Ende des Tages schaut man auf den Bildschirm , weil da interessanter Inhalt läuft. Gerade suchen wir verstärkt Content-Partner aus Nischen. Beispielsweise nicht nur für Sport im Allgemeinen, sondern auch für Sportarten von Basketball bis Yoga. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lokalisierung. Wir haben zum einen internationale Partner wie Business Insider. In den einzelnen Märkten, zum Beispiel in Frankreich, arbeiten wir zusätzlich mit lokalen Publishern zusammen.

In Frankreich habt ihr kürzlich erst eine eigene Tochtergesellschaft gegründet. Was macht den französischen DooH-Markt so interessant?

In Frankreich gibt es tatsächlich noch nicht viele Möglichkeiten, über DooH im passenden Kontext zu werben. Es gibt noch sehr viel Print. Wir haben den Markt jetzt ein dreiviertel Jahr getestet. Es ist ein sehr liberaler Markt. Im Gegensatz zu UK, wo wir ebenfalls eine Tochtergesellschaft mit Team haben, gibt es wenige Spezialmittler, die die DooH-Budgets dirigieren.

Framen hat sich in kurzer Zeit einen Namen im DooH-Markt gemacht. Wie positioniert ihr euch jetzt? 

Wir sind als Technologie-Start-up gestartet. Mittlerweile würde man uns wahrscheinlich eher als Scale-up bezeichnen, denn wir sind inzwischen in 22 Ländern live. Wie wir uns selbst sehen? Ganz klar als Community Builder. Unser Umsatzkanal ist zwar DooH, wir sind aber weitaus mehr als ein Werbeunternehmen. Wir bringen Menschen mit Marken und Locations kontextgebunden zusammen.

DooH: Framen gründet französische Tochter