Vor der Erleichterung kam der Schock: Der 26. August 2022 bescherte der deutschen Außenwerbung genau diesen Moment: Die neue „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ – kurz Ensikumav – verbot effektiv DooH.
Denn das aufgrund der Energiekrise beschlossene Maßnahmenpaket beinhaltete den Paragrafen 11. Und dieser untersagte den Betrieb leuchtender Werbeanlagen von 22 Uhr bis 16 Uhr des
Folgetages. Damit wäre DooH effektiv nur noch Spätnachmittags und abends erlaubt gewesen. Ungefähr 75 Prozent des vermarktbaren Inventars wären weggefallen.
Die Branche war überrumpelt. Einige gingen von einem Druckfehler aus. Der FAW erklärte, in den Vorgesprächen wir eine Beschränkung von 22 bis 6 morgen angegeben. Doch jetzt war die 16-Uhr-Marke amtlich. Und zur Umsetzung blieben nur noch wenige Tage.
Was folgte, war eine Phase großer Unsicherheit. Obwohl schnell klar war, dass Schaufenster von der Regelung ausgenommen waren – der Einzelhandel war durch Corona offensichtlich schon genug gebeutelt –, wusste niemand so richtig, was alles verboten war und was nicht. Die im Paragrafen erwähnte „Abwehr anderer Gefahren“ ermöglichte für beleuchtete Plakate an Haltestellen immerhin eine Ausnahme. Oder?
Doch zuerst einmal konnte nicht viel getan werden, außer mitzuspielen – obwohl das teilweise technisch gar nicht möglich war – und auf die ökologischen und gesellschaftlichen Vorteile des Mediums DooH hinzuweisen. Unter der Federführung des IDOOH-Instituts startete zum Beispiel eine solche Kampagne.
DooH war wieder möglich
Doch dann kam die Entwarnung: Am 28. September veröffentlichte das Bundeswirtschaftsministerium eine aktualisierte Fassung der Ensikumav. Nun galt ein DooH-Verbot von 22 bis 6 Uhr – eine Einschränkung, mit der die Industrie leben konnte.
Offiziell endete die Ensikumav am 15. April 2023. Doch was bedeutete sie denn nun für die DooH-Branche? Ein Warnschuss? Ein Weckruf? Oder nur ein kurzer Albtraum, der schnell wieder abgehakt werden kann?
Lange musste sich die DooH-Branche nicht damit beschäftigen. Denn interessanterweise fällt diese Episode in eine Phase, in der Außenwerbung generell und speziell DooH eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hinlegt. Doch das ist eine andere Geschichte (wie diese weitergeht, erfahren Sie unter anderem im invidis Jahrbuch 2023!).
DooH im invidis Jahrbuch
Der Artikel ist Teil des großen DooH-Rückblicks im invidis Jahrbuch 2022. Laden Sie sich in unserer Downloadsektion das kostenlose Jahrbuch herunter und erfahren Sie mehr über die Entwicklungen von Digital-out-of-Home – plus zahlreicher Analysen rund um das äußerst erfolgreiche Werbemedium!