JC Decaux

Stadtmöbel mit Industrie-Recycling

Träger aus dem Gerüstbau, Pflanzenhalter aus Fahrradkabeln: JC Decaux stellt Konzeptstudien für Stadtmöbeln aus recycelten Materialien vor – vor allem aus anderen Industrien.
Die Konzept-Wartehalle Polychrone aus recycelten Materialien. (Foto: JCDecaux)
Die Konzept-Wartehalle Polychrone aus recycelten Materialien. (Foto: JCDecaux)

Im Sommer dieses Jahres stellte der gloable Außenwerber JC Decaux seine Netto-Null-Strategie vor: Bis 2050 will sich das Unternehmen klimaneutral aufstellen. Eine Rolle dabei spielen auch die Stadtmöbel. Diese sollen eher aufbereitet als durch neue ersetzt werden. Nun stellt JC Decaux ein weiteres Projekt in diesem Sinne vor: Konzepte für Stadtmöbel aus recycelten Materialien. Dabei sollen diese unter Beibehaltung ihrer Form und mit möglichst geringer Veränderung einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Konkret stellte JC Decaux sogenannte Konzeptwartehallen vor, die eine neue Generation von Buswartehallen bilden sollen. Dabei kommen gebrauchte Materialien wie Glas, Stahl oder Holz zum Einsatz, die aus dem eigenen Haus oder aus anderen Sektoren kommen – mit minimaler Umgestaltung.

Polychrone und Tiny House

Das erste Konzept mit dem Namen Polychrone zeichnet sich durch seine einfache, modulare Bauweise aus. Die Struktur der Wartehalle und der Sitzbank besteht aus Bauteilen, die aus dem Gerüstbau stammen, sowie aus recyceltem Holz, das in einer Tischlerei verwendet wurde. Für die Rück- und Seitenwände der Wartehalle wurde ein Bestand an unbenutztem Ersatzglas verwendet, während gebrauchte Kabel von On-Demand-Fahrrädern zur Herstellung eines geflochtenen Spaliers für Kletterpflanzen wiederverwendet wurden.

Das zweite Modell, Tiny House, verwendet mehr Holz und IPN-Träger, die von Herstellern von Metallstrukturen, vor allem in der Architektur verwendete Träger, recycelt wurden, sowie Glaskomponenten aus Wartungsbeständen, die von Architekturbüros bestellt wurden.

Die Konzept-Wartehalle Tiny House (Foto: JCDecaux)
Die Konzept-Wartehalle Tiny House (Foto: JCDecaux)

Nach Berechnungen von JC Decaux erzeugt eine derart upgecycelte Wartehalle 65 Prozent weniger CO2 als das Herstellen einer neuen Wartehalle. Dieser Ansatz soll es öffentlichen Käufern, wie zum Beispiel Gemeinden, die Anforderungen des französischen AGEC-Gesetzes (Anti-Verschwendung für die Kreislaufwirtschaft) zu erfüllen, das von ihnen verlangt, den Erwerb von wiederverwendeten, upgecycelten oder aus recycelten Materialien hergestellten Vermögenswerten zu begünstigen.

Prototypen geplant

„Unsere ‚Concept Shelters‘ haben bereits zu Gesprächen mit interessierten Parteien geführt, darunter auch mit Rathäusern und lokalen Behörden, da diese Initiative verschiedenen Herausforderungen begegnet, insbesondere im Hinblick auf eine verantwortungsvolle Entwicklung. Upcycling gibt es bereits in einigen Sektoren; es liegt an uns, es auf industrieller Ebene zu übernehmen, indem wir eine neue Produktpalette entwickeln, die die vorhandenen Ressourcen nutzt, um eine nachhaltigere Zukunft zu fördern“, kommentiert Sylvain Grandpierre, Director of Graphic, Digital and Product Design bei JC Decaux.

Langfristig plant der Außenwerber Partnerschaften mit anderen Industriebereichen deren Abfälle bei der Herstellung von upgecycelten Stadtmöbeln wiederverwendet werden könnten.

Die Konzeptunterstände wurden im November 2022 auf einer französischen Messe für Bürgermeister und lokale Behörden das erste Mal vorgestellt. Die Teams von JC Decaux arbeiten derzeit an einer Produktionsversion, deren Prototyp in Kürze vorgestellt werden soll.

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