Andy Bohli, Inhaber und CEO von Imaculix, und seine Cingerine Digital Signage-Plattform war in den ersten Jahren primär als Kino-Spezialist in der Schweiz tätig. Cingerine dominiert inzwischen die Schweizer Kinolandschaft mit mehr als 1.000 Screens und Leinwänden bei großen Kinoketten wie Pathé und Arena. Auf der Bühne von DSS-Konferenzen demonstrierten die Eidgenossen immer wieder ungewöhnliche Software-Features, die so noch nicht am Markt verfügbar sind.
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Seit 2023 setzt auch der im Nahen Osten stark präsente Kinobetreiber Empire Cinemas auf die Lösung aus Zürich für seine Luxuskinos in Saudi-Arabien. Die Mehrsprachigkeit der Schweiz war auch dort ein Standortvorteil, denn kaum ein Digital Signage-System vereint so nahtlos Arabisch und Englisch. Vom CMS bis zur Programmanzeige auf den Screens ist alles multilingual. Mit dem Komplettpaket kann von Menuboards für Concessions über Eventsteuerung bis zur Kinowerbung alles über Cingerine abgewickelt werden. Wie so oft bedarf es Vertikalmarktexperten, um umfassende End-2-End Plattformen zu entwickeln.
„Die Expansion an den Golf war für uns eine besondere Erfahrung, die mal wieder gezeigt hat wie wichtig Hardware, Software und Content aus einer Hand sind. Nicht nur im Kinoumfeld müssen Digital Signage-Anbieter sich an die lokale Mentalität und die Arbeitsprozesse anpassen, um erfolgreich zu sein“, betont Andy Bohli.
Wachstum jenseits von Hollywood
Seit mehreren Jahren expandiert Cingerine in den Retail Media Network-Markt. Nach Toppharm 2021 wurde mit Rotpunkt im vergangenen Jahr eine weitere große Schweizer Apothekenkette gewonnen. Die rasanten Wechsel der Digital Signage-Plattformen zu einem vermeintlichen Nobody brachte Unruhe in den sonst wohlverteilten eidgenössischen Digital Signage- und DooH-Markt.
Wie invidis aus Branchenkreisen erfuhr, konnte sich Cingerine mit dem streng datenschutzkonformen „On-Premise Programmatic“-Konzept, der Mandantenfähigkeit des CMS und dem extrem geringen Stromverbrauch der Mediaplayerboxen durchsetzen. Der Rollout über die 120 Rotpunkt-Standorte wurde von einem 2-Mann-Team in sechs Wochen abgeschlossen.
Von simplen Loops und Playlisten habe man sich schon vor vielen Jahren verabschiedet. Die integrierte Kampagnenverwaltung und das goal-orientierte Playout seien Schlüsseltechnologien im Retail-Markt. Weitere namhafte europäische Retailer testen zurzeit die Schweizer Plattform. „Wir glauben, dass wir im Wettbewerb überzeugen können“, bekräftigt Andy Bohli.
Zukunftssicher mit Gaming-Innovationen
Während viele Wettbewerber gerade erst auf HTML5 wechseln, sieht sich Andy Bohli schon einen Schritt weiter: „Ein kastrierter Browser ist nicht die Zukunft von Digital Signage, sondern lediglich der kleinste gemeinsame Nenner. Bei programmatischen Anbindungen von Retail Media Networks zählen Präzision und Geschwindigkeit. Mit Reactive Real-Time Rendering (RRR) setzen wir auf Technologie aus der Gaming-Branche für garantierte Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich.“
Auch beim Betriebssystem wechselt man in Zürich nun auf Cingerine 4.0, ein Immutable Linux mit ständigen Upgrades. Man sieht sich hier bereits gerüstet für den EU Cyber Resilience Act, der Anfang 2024 in Kraft treten soll und auf den aus Andy Bohlis Sicht die Digital Signage-Branche bisher nur zögerlich reagiert.
Das neue Betriebssystem wird nicht nur für die eigene Linie an Digital Signage-Playern, sondern auch für Deep SoC-Integration verfügbar sein. Die ersten Gespräche mit Display-Partnern laufen bereits, erklärt Andy Bohli. „Welcher Konkurrent kann schon von sich behaupten, vom CMS bis zur Player-Firmware alles aus einer Hand anzubieten? Wir sind vielleicht die zukunftssicherste Plattform auf dem Markt.“
Frei nach Ricola: „Wer hat’s erfunden?“