DSS ISE Keynote 2024

Digital Signage-Trends und -Hypes

Barelona | Green Signage, Retail Media, GenAI - und die Zukunft von Digital Signage-Software: Die invidis Keynote auf dem DSS ISE zeigte die wichtigsten Wegpunkte auf der Digital Signage-Roadmap 2024.
invidis Keynote läutet den DSS ISE ein (Foto: invidis)
invidis Keynote läutet den DSS ISE ein (Foto: invidis)

Das Jahr 2023 war herausfordernd in vielen Punkten – was sich auch in unserer Industrie niedergeschlagen hat: Anfang 2023 war der Optimismus groß, am Ende des Jahres traf Digital Signage auf harte Realitäten.

Das spiegelt sich auch in den weltweiten Zahlen weiter. Nach Analysen von Futuresource stagnierte die globale Anzahl der verschifften LFDs, gleichzeitig ging der Umsatz um 20 Prozent zurück. Der Emea-Raum durchlief fast die identische Entwicklung.

Für den gesamten Markt sieht die Situation etwas besser, hier blieb auch der Umsatz unverändert. Verantwortlich hierfür war der LED-Markt der weiter gewachsen ist.

Historisch waren die LFD immer ein guter Gesamtmarkt-Indikator; doch LED wird immer größer und wird in absehbarer Zukunft LFD überholen. Das werden wir berücksichtigen und zukünftig auf Evaluierungssystem umstellen, das eine Kombination aus beiden Märkten verwendet.

Volles Haus bei der DSS ISE 2024 in Barcelona (Foto: invidis)
Volles Haus bei der DSS ISE 2024 in Barcelona (Foto: invidis)

DCBI zeigt ähnliches Bild

Die 2023-Entwicklung spiegelt sich auch im DBCI wieder, der regelmäßigen Stimmungsbildumfrage von invdis: Anfang des Jahres war die Situation sowie die Erwartungen hoch, Ende des Jahres stürzte der Situationsindex ab.

Für das Jahr 2024 prognostizieren wir ein vorsichtiges Wachstum im einstelligen Prozentbereich.

In der aktellen Situation de Integratoren ist es interessant zu beobachten, wie die großen Spieler erwachsen werden. Unternehmen wie Trison, Econocom oder Cancom nähern sich der Umsatzmarke von 100 Millionen Euro oder überschreiten sie. Zudem sind sie nach Fusionen oder Investoren an Bord zunehmen professioneller aufgestellt.

Im Fokus: Software

Ein spezieller Bereich, der vor großen Umwälzungen steht, ist Software. Mit dem neuen invidis Digital Signage Software Compass, der in diesem Jahr starten wird, ahben wir detaillierte Informationen über die Produkte von 26 ISVs gesammelt.

Das Gesamtbild der gesammelten Daten zeigt: CMS-Systeme ähneln sich zusehends. Nur Experten können mittlerweile den Unterschied zwischen verschiedenen Angeboten herausarbeiten. Mit einigen Faktoren lassen sich noch Vorteile erringen, zum Beispiel in den Bereichen Sustainability, Multi-Platform-Support oder IT-Sicherheit.

Spannend wird es, inwiefern sich agnostische Software-Plattformen weiterentwickeln werden. Mittlerweile haben alle großen Hersteller eine derartige Lösung im Angebot – vom frisch gelaunchten Samsung VXT bis zu Wave von PPDS.

Diese Entwicklungen üben Druck auf die etablierten Software-Player aus. Aber wo kann noch Innovation stattfinden? Wir würden das Konzept der Software-Defined-Vehicles heranziehen und fragen: Könnte es nicht ein Äquivalent in der Digital Signage-Industrie geben: Software-Defined Spaces?

Trend: Green Signage

Ein weiteres zentrales Thema der Zukunft wird Green Signage sein. Wir von invidis haben uns der Nachhaltigkeit in der Digital Signage-Industrie bereits 2021 angenommen. Nun ist der grüne Gedanke nicht mehr aus der Branche wegzudenken. Daher haben wir das neue Green Signage Handbook zusammengestellt, das eine strukturierte Übersicht über die verschiedenen Stationen des Lifecycle Managements liefert.

invidis: Das Green Signage Handbook ist da

Andere Beispiele für Green Signage: Broadsign hat sich den Working Practices von Green Software verschrieben und zeigt, dass es auch in diesem Bereich Potenzial für Nachhaltigkeit vorhanden ist.

Starbucks hat ein Programm für nachhaltigere Stores gestartet, und mit der Academy werden auch Trainingsprogramme für Franchisees angeboten, um das Thema Sustainability auf die Agenda zu bringen.

Trend: GenAI

Generative AI steht ein Jahr nach dem ChatGPT-Launch ist überall anzutreffen – doch die Technologie ist noch auf der Suche nach geeigneten Geschäftsmodellen. Die Technologie hat große Versprechen gemacht; im B2B-Bereich war es vor allem das für mehr Effizienz.

Neue AI-Tools verändern gerade die gesamte Digital Signage-Wertschöpfungskette. (Foto: Gerard Siderius/Unsplash)
Neue AI-Tools verändern gerade die gesamte Digital Signage-Wertschöpfungskette. (Foto: Gerard Siderius/Unsplash)

Doch noch stößt GenAI auf einige Hürden. Fragen nach der Legalität und der Zuverlässigkeit hemmen noch den B2B-Einsatz. Zudem ist die Bereitschaft der Kunden, für KI-Trainings Daten bereitzustellen, noch zögerlich. Denn Daten werden ein Schlüssel sein, um im AI-Spiel mitmachen zu können.

Trend: Retail Media

Der große Hype im Retail-Umfeld war und ist Retail Media: Um aber den großen Trend richtig einordnen zu können, muss man über die Verhältnisse sprechen: Denn zu 95 Prozent ist Retail Media von Online/Mobile getrieben.

Zudem ist Retail Media nur für bestimmte Retailer relevant, vor allem für solche mit hoher Frequenz wie im Lebensmittel-Einzelhandel. Auf der anderen Seite geht Retail Media auch über die klassische Retail-Definition hinaus, zum Beispiel im Bereich Hospitality.

Retail Media auf dem Retail Forum 2024

Auf dem neuen Retail Forum, organisiert von invidis und stattgefunden am 31. Januar auf der ISE, haben sich Experten zu Retail-Trendthemen ausgetauscht, unter anderem Retail Media. Detaillierte Informationen bald auf invidis.de.

Was bedeutet das für Digital Signage? Die Realität ist, dass Digital Signage-Unternehmen für die Bereitstellung der Infrastruktur, für Installation und Betrieb zuständig sind. Das kann gerade bei großen Roll-outs auch attraktiv sein, doch ist die Industrie nicht direkt an der Vermarktung beteiligt.

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