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Retail Media

Walmart übernimmt Displayhersteller

Das weltgrößte Einzelhandelsunternehmen übernimmt einen Displayhersteller. Mit Vizio erhält Walmart Zugriff auf einen in Nordamerika führenden Smart-TV-Hersteller mit 18 Millionen aktiven Nutzern – eine attraktive Kundenbasis für programmatische Connected-TV-Werbevermarktung als Verlängerung von Retail Media Instore und Online/Mobile. Auch Instore könnte die Übernahme Veränderungen für bestehende Dienstleister bringen.
Walmart übernimmt Vizio (Foto: Walmart)
Walmart übernimmt Vizio (Foto: Walmart)

Walmart ist eine amerikanische Retail-Ikone mit 611 Milliarden USD Umsatz (2023) und mehr als 200 Mio. Kundenbesuchen wöchentlich. Um die 3 Mrd. USD erzielt der Supermarktgigant mit Werbevermarktung – primär Retail Media online, in der App und im Store. Um die Werbeeinnahmen zu erhöhen, expandiert Walmart in den Bereich Connected TV, dessen Werbeeinnahmen in den USA entegegen dem Linear TV Trend stark wachsen.

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18 Millionen aktive Kunden

Der kalifornische Elektronikanbieter Vizio hat sich seit der Gründung 2002 zu einem führenden Anbieter im US Smart-TV Markt entwickelt. Nicht zu vergleichen mit Samsung, LG & Co., aber ein starker Anbieter im US-Markt mit einer Basis von 18 Millionen aktiven Connected-TV-Nutzern. Für Walmart besonders attraktiv ist das proprietäre Smart-Cast-Betriebssystem von Vizio, das volle Kontrolle über die Nutzer und die Werbevermarktung ermöglicht.

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Die Übernahme von Vizio lässt sich Walmart 2,3 Mrd. USD kosten. Walmart plant, mit seinen Kunden bereits im Wohnzimmer in Kontakt zu treten und Werbetreibenden eine größere Werbewirkung zu ermöglichen. Der Zusammenschluss des Mediageschäfts von Walmart und Vizio soll das Media-Wachstum von Walmart Connect beschleunigen.

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invidis Kommentar | Florian Rotberg und Stefan Schieker

Die Übernahme eines TV-Herstellers durch eine Supermarktkette ist auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Transaktion. Doch aus Sicht eines Retail-Media-Anbieters – Walmart erzielt über 3 Mrd. USD mit Werbevermarktung im Store und auf den digitalen Plattformen – ist die Transaktion eine spannende Angebotserweiterung.

Vizio verdiente im vergangenen Jahr praktisch kein Geld mit dem Verkauf von Hardware – TV-Displays sind ein chronisch margenschwaches Geschäft. Den überwiegenden Teil des Gross-Profits erzielt Vizio mit Werbevermarktung, datenbasierten Dienstleistungen und Lizensierung der Platform. Ein perfektes Beispiel, wie sich die Elektronikindustrie vom Hardwaregeschäft zu einem Service-Geschäft wandelt. Ein Trend, den man nicht nur im B2C-Umfeld, sondern oder im B2B-Geschäft bei Digital Signage erkennen kann. Kein Zufall, dass Samsung mit VXT einem ähnlichen Geschäftsmodell folgt.

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Nicht ganz unbedeutend für den Walmart-Vizio-Deal ist, dass Vizio bereits mehr als 50 Prozent des Umsatzes mit Walmart gemacht hat. Warum Walmart dann allerdings immer noch einen 50-Prozent-Aufschlag auf den aktuellen Börsenwert von Vizio gezahlt hat, bleibt erst einmal das Geheimnis des Supermarktriesen.

Aus invidis-Sicht hat es Walmart wohl primär auf die zusätzliche Reichweite von 18 Millionen aktiven Plattformnutzern abgesehen, um die Retail-Media-Reichweite jenseits der Stores und digitalen Kanälen zu erweitern. Darüber hinaus erhält Walmart weitere Consumer-Daten zur Vermarktung und Attribution.

Der Elefant im Raum aus Digital Signage-Sicht ist der mögliche Einsatz von Vizio-Displays in Walmart-Stores als Ersatz für die gegenwärtig eingesetzten professionellen Digital Signage-Displays.

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