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Vertiseit & Zeta

Licht und Schatten in Schweden

Das Digital Signage-Geschäft der beiden schwedischen Anbieter Zetadisplay und Vertiseit (Grassfish, Dise) hat sich im abgelaufenen Jahr sehr unterschiedlich entwickelt. Obwohl Vertiseit die Integration von MultiQ zu verdauen hatte, konnte der Umsatz um 10 Prozent wachsen, während Zetadisplay den Vorjahresumsatz  nur knapp halten konnte. Im Herbst wurde fast das gesamte Management mit Branchenneulingen ausgetauscht.
Sonnenaufgang in Stockholm (Foto: invidis)
Sonnenaufgang in Stockholm (Foto: invidis)

Schwedische Digital Signage-Anbieter spielen im europäischen Markt eine besondere Rolle. In Skandinavien wurde Digital Signage mit Scala geboren, und viele Impulse kommen bis heute aus dem Norden Europas.

Vertiseit steigert Umsatz und Gewinn

Der westschwedische Digital Signage-Anbieter Vertiseit – besser bekannt mit den Plattformen Grassfish und Dise – konnte den Umsatz im abgelaufenen Jahr in einem schwierigen Marktumfeld um 10 Prozent auf umgerechnet 30 Millionen Euro steigern. Den Gewinn (EBITDA) von Vertiseit konnte um mehr als 50 Prozent auf 4,9 Mio. Euro gesteigert werden.

Besonderen Fokus setzen CEO Johan Lind und Team seit Jahren auf die Entwicklung des ARR-Umsatzes, die wiederkehrenden Einnahmen aus Softwareumsätzen. Dieser konnte 2023 um 17 Prozent auf 14,2 Mio. Euro gesteigert werden.

Vertiseit verkaufte 2023 eine auf DooH und Digital Signage im ÖPNV spezialisierte dänische MultiQ-Tochter, die nicht in die Strategie von Vertiseit als Retail Experience Anbieter passt. Vertiseit hatte 2022 den südschwedischen Wettbewerber übernommen und in 2023 in die Grassfish und Dise-Organisationen integriert. Im Rahmen der Integration führte Vertiseit neue ERP- und CRM-Plattformen ein und baute einige doppelt besetzte Headcounts ab.

Größter Etatgewinn im vierten Quartal war der amerikanische Wett- und Lottoplattformanbieter Scientific Games. Dise konnte einen Fünf-Jahresvertrag für Software über 1,8 Mio. Euro abschließen.

Auch der Börsenkurs von Vertiseit konnte sich in den letzten Tagen wieder fangen und steht nach einem herausfordernden Jahr fast wieder auf Vorjahresniveau. Das Gesamtunternehmen erreicht zur Zeit eine Marktkapitalisierung von 50 Mio. Euro.

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Umbruch bei Zetadisplay

Für ZetaDisplay, den großen schwedischen Wettbewerber aus Malmö, war das Jahr 2023 mit großem Wechsel verbunden. Neben CEO Per Mandorf und dem CFO verließ auch CCO Laila Hede Jensen den Integrator. Geführt wird der europäische Top3-Integrator nun von Anders Olin, der aus der Telekommunikationsbranche kommt. Auch der deutsche Statthalter von Zetadisplay (ehemals Nordland) wurde mit dem ehemaligen Google-Manager Stefan Hoffmann mit einem branchenfremden Experten neubesetzt.

Bevor die britischen Investoren im Herbst wichtige Rollen im Management neubesetzten, wurde der österreichische Digital Signage-Integrator PeakMedia übernommen. Die Add-On-Transaktion ermöglicht Zetadisplay nun, den DACH-Markt sowohl aus Hamburg als auch aus Tirol zu bearbeiten. Auch in den Niederlanden wurde der Country Manager zu Jahresbeginn neubesetzt.

Die Umsatzentwicklung von Zetadisplay war mehr oder weniger flach, mit umgerechnet 46 Mio. Euro Umsatz lag man ein Prozent unter Vorjahr, wobei der wiederkehrende SaaS-Umsatz um 12 Prozent auf knapp 19 Mio. Euro zugelegt hat.

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