Auf dem DSS Europe 2024 hatte Green Signage zum ersten Mal eine eigene Bühne. Ein Zeichen für die wachsende Bedeutung, aber auch eine Folge der Tatsache, dass es viel zu besprechen gibt. Fünf Stunden lang wurde in vier verschiedenen Panels diskutiert, reflektiert und herausgearbeitet, wie Nachhaltigkeit in unserer Industrie vorangebracht werden kann.
Insgesamt waren wir sowohl mit der Anzahl der Teilnehmer als auch mit der Qualität der Diskussionen sehr zufrieden.
Green Signage bedeutet Tranformation
Der Eröffnungsvortrag über das invidis Sustainability Framework enthielt eine unserer Kernbotschaften: Dass es bei Green Signage nicht darum geht, über Fortschritte zu berichten, sondern darum, das Unternehmen so zu transformieren, dass es nachhaltiger wird. Dabei wurde klargestellt, dass die Anforderungen der Regulierungsbehörden und des Kundenstamms nicht als Belastung, sondern als Chance gesehen werden sollten.
Die Diskussionen im ersten Panel konzentrierten sich auf die Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teilen der Wertschöpfungskette verbessert werden kann. „Die Bemühungen unserer Branche liegen derzeit bei 0,5 von 10“, übertrieb Joe Cotugno von Broadsign absichtlich. Die einzelnen Akteure der Wertschöpfungskette machen zwar Fortschritte, aber es gibt nur wenig Interaktion, um die bestehenden Silos aufzubrechen.
Dies wird sich jedoch in naher Zukunft ändern, wenn die Unternehmen mit der Berichterstattung gemäß der neuen CSRD-Richtlinie beginnen müssen und die Verbesserungen entlang der Wertschöpfungskette bewertet werden müssen.
Wie man CO2 misst
Ein Augenöffner für viele war die zweite Sitzung, in der es darum ging, wie die Dekarbonisierung vorangetrieben werden kann und welche Instrumente zur Verfügung stehen, um einen geringeren CO2-Fußabdruck zu erreichen. Nachhaltigkeitsexperte Christian Meitinger erläuterte, wie sein Team an die Dekarbonisierung herangeht, betonte aber auch, dass der CO2-Ausgleich ein schneller und akzeptierter Weg ist, damit zu beginnen.
Aber alles beginnt mit der Messung des Status Quo. David Keribin von Club Digital erläuterte, wie die französische Industrie ihren eigenen CO2-Rechner einsetzt, um die Daten des Status quo zu nutzen, um Verbesserungen voranzutreiben oder an Ausschreibungen teilzunehmen, bei denen diese Transparenz erforderlich ist.
Die Rolle der Hardware-Technologie
Energiesparende LED-Technologien waren der Schwerpunkt des dritten Panels. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass stromsparende LED-Technologien wie Flip-Chip Teil eines Premium-Angebots sein werden, während stromhungrigere Produkte auf der Basis von SMD-Chips am unteren Ende des Marktes zu finden sein werden. Da erwartet wird, dass LED in den kommenden Jahren mehr Marktanteile von LCD-Displays übernimmt, sollte dieses Thema für viele Unternehmen auf dem Radar bleiben.
Die Langlebigkeit von Hardware war das Thema des letzten Panels. Andere Branchen, wie zum Beispiel Mobiltelefone oder PCs, verfügen über gut etablierte Second-Tier-Märkte. Die Digital-Signage-Branche leidet jedoch immer noch unter dem Fehlen eines Standards für die Bewertung des Restwerts am Ende der Nutzungsdauer. Das Gremium war optimistisch, dass die wachsende Bedeutung der Branche und der Eintritt von Integratoren mit IT-Hintergrund dies ändern werden. Das Schlagwort „Managed Services“, bei dem das Digital Signage-Angebot nur ein kombiniertes Angebot ist, wird die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und den verantwortlichen Fortschritt vorantreiben.
Mehr Green Signage in Sicht
Im Vorfeld der Veranstaltung war ich angesichts der starken Konkurrenz um interessante Themen in den anderen Konferenzräumen des DSSE etwas skeptisch, die Green Signage-Bühne zu eröffnen. Der Raum war jedoch gut besucht und die Diskussionen waren sehr aufschlussreich, was mich dazu veranlasst, im nächsten Jahr die Green Signage-Aktivitäten auszuweiten.
In dieser Kolumne werde ich einige der wichtigsten Ergebnisse der DSSE Green Signage-Sitzungen näher erläutern. Schauen Sie hier wieder vorbei, um mehr zu erfahren!
Über den Autor
Daniel Oelker ist der Green Signage-Experte von invidis. Der invidis impact-Partner und ehemalige Zetadisplay-CCO analysiert die Branche hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsauswirkungen und schreibt regelmäßig über die Fortschritte auf invidis.de.