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Streamliner Düsseldorf

Die Technik-Tricks von Tennagels

Der Streamliner in Düsseldorf ist Deutschlands größter DooH-Screen. LED-Spezialist Tennagels integrierte ihn mithilfe eines Sonderkonstrukts hinter die Fassade des Kö-Bogen 2. Firmengründer Thomas Tennagels erklärt, wie das gelang.
Der DooH-Screen Streamliner schmückt die nicht-begrünte Seite der Fassade des Düsseldorfer Prestige-Projekts Kö-Bogen 2. (Foto: blowUp media)
Der DooH-Screen Streamliner schmückt die nicht-begrünte Seite der Fassade des Düsseldorfer Prestige-Projekts Kö-Bogen 2. (Foto: blowUp media)

Es ist derzeit die größte DooH-Fläche in Deutschland: die voriges Jahr in Betrieb genommene, längliche LED-Wall „Streamliner“. Sie liegt hinter der Glasfassade des Kö-Bogen 2, einem 600-Mio-Euro-Bauprojekt an Düsseldorfs zentraler Shoppingstraße. Diese Integration in die Außenarchitektur macht den Screen – von der Größe abgesehen – in der deutschen DooH-Landschaft zu etwas Besonderem. Möglich wurde das durch ein LED-Sonderkonstrukt des Düsseldorfer Integrators Tennagels. invidis warf mit Gründer Thomas Tennagels einen Blick hinter den Screen.

Herausforderung LED-Kühlung

Knapp 70 Meter erstreckt sich der Streamliner über eine Gebäudeseite des Shopping- und Office-Centers Kö-Bogen 2. Mit einer Höhe von mehr als 4 Metern kommt er auf circa 300 Quadratmeter Screen-Fläche. Da er nicht direkt auf der äußersten Gebäudehülle aufgebracht ist, lag die Herausforderung weniger in der Wetterresistenz sondern vielmehr in der effizienten Kühlung des Systems.

Die LED-Wand ist in einem geschlossenen Raum installiert – weder zur Glasfassade noch auf der Rückseite der Panels ist viel Platz. Trotzdem müssen die LED mit der direkten Sonneneinstrahlung kämpfen. Damit die Hitze der enormen Fläche entweichen kann, fertigte Tennagels eine spezielle Lüftungsanlage. Diese ist über die komplette Länge der Screen-Unterkante installiert und lässt die Luft von unten durch den Raum zirkulieren.

Außerdem integrierte Tennagels Lichtsensoren in das Konstrukt, die mit dem Controlling-System verbunden sind und so eine automatische Helligkeitssteuerung des Screens triggern. In Verbindung mit einer SPS-Steuerung lässt sich über die Software auf dem Medienserver auch die Temperatur überwachen und im Notfall eine Abschaltung auslösen. Zusätzlich ist die gesamte Anlage mit einer Kameraüberwachung ausgestattet.

Maßanfertigung auf Laufschienen

In der Installation hinter der Fassade lag laut Thomas Tennagels auch die zweite Herausforderung: Die Medienfassade wurde erst integriert, als das Gebäude schon fertig war und musste sich deshalb den Gegebenheiten der Architektur anpassen. Eine Voraussetzung war, dass die Glasfläche für Reinigungsarbeiten zugänglich bleibt. Tennagels setzte die LED-Panels deshalb auf Laufschienen-Elemente, die sich einzeln von der Wand wegschieben lassen. Die oberste Panel-Reihe ist außerdem eine Maßanfertigung, da die Höhe nicht mit Standardgrößen erreicht werden konnte.

Besonders am Streamliner ist auch seine Ausrichtung: Durch die Länge fängt er gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Fußgänger auf dem Gustaf-Gründgens-Platz ein als auch die der Autofahrer, die in die daruntergelegene Tiefgarage fahren. Die Werbeinhalte sind dafür extra mit den Ampelphasen synchronisiert.

Der Streamliner als Werbe- und Kunstplattform

Den Screen buchten seit seinem Launch bereits mehrere namhafte Marken für Sonderausspielungen, darunter BMW, Sephora und Vodafone. Um die Vermarktung kümmern sich Blowup Media und Outsite Media. Auch Kampagnen mit 3D-Effekt sah man schon auf dem Sonderformat. Aber nicht nur Brands nutzten die Fläche bisher: Im Mai lief hier eine digitale Kunstinstallation von Tim Berresheim, der zeitgleich die Ausstellung „Neue alte Welt“ im Düsseldorfer NRW-Forum unterhielt.

Hier ein Mitschnitt der Kunstinstallation:

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Digital von vorne, grün von hinten

Der Kö-Bogen 2 hält aktuell übrigens nicht nur wegen der LED-Fläche einen Rekord – geht man um das Gebäude herum, blickt man auf Europas derzeit größten Vertikalgarten. Das Gebäude ist nämlich Teil eines Pilotprojekts, das unter anderem mit Unterstützung der Beuth Hochschule Berlin entstand. Während also die eine Seite digital umrahmt ist, zieren die andere Seite 30.000 Hainbuchen-Heckenpflanzen.

30.000 Pflanzen – Europas größte Grünfassade (Foto: ingenhoven architects/ HGEsch)
30.000 Pflanzen – Europas größte Grünfassade (Foto: ingenhoven architects/ HGEsch)
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