Man erinnert sich an eine gewisse große LED-Kugel in Las Vegas: Seit Juli diesen Jahres sorgt eine neue immersive Location in Los Angeles wieder für Schlagzeilen und begeisterte Social-Media-Posts. Das Cosm im Hollywood-Park bietet, ähnlich wie die Sphere, eine konkave LED-Leinwand mit 12K. Mit einem Durchmesser von 87 Fuß, also rund 26 Metern, ist sie deutlich kleiner als die Rekord-LED-Kugel in Las Vegas – doch bietet sie ebenfalls faszinierende Bilder, die das ansonsten stark abgenutzte Prädikat „immersiv“ auf jeden Fall verdienen.
Dabei positioniert sich Cosm deutlich anderes als The Sphere. Die LED-Sphäre ist die Hauptattraktion der Location, aber nicht der einzige Aufenthaltsort. Eine weite Lobby und eine Terrasse, beide ebenfalls großzügig mit LED ausgestattet, gehören ebenfalls zum Konzept. Drinks und Essen werden im gesamten Gebäude serviert, auch auf den Rängen des Dome, wie die Sphären-LED-Wall genannt wird. Wer dort seinen Platz nicht verlassen will, kann auch über eine App seine Bestellung aufgeben. Ein Bewegen innerhalb des gesamten Gebäudes ist gewünscht, der Socialising-Faktor soll im Vordergrund stehen.
Cosm holt NBA, NHL und UFC an Bord
Cosm konzentriert sich auf künstlerische Kurzfilme, zum Beispiel des Cirque Du Soleil, von 20, 30 Minuten, die speziell für diesen Einsatz gedreht werden, und vor allem – Live-Übertragungen von Sport. Hierfür das ist das Cosm-Setting ideal ausgelegt. Und entsprechende Partnerschaften gibt es bereits. Eine besteht zum Beispiel mit NBC Sports für Fußball-Übertragungen der britischen Premier League. Ein Setting mit einem Premier-League-Match rückte das Cosm kürzlich auf Social Media in die Scheinwerfer.
Weitere Kooperationen bestehen mit der MMA-Kampfsport-Organisation UFC, die in den USA und weltweit mit ihren Events ein Millionenpublikum erreicht, und mit dem Sender ESPN, was unter anderem die Übertragung von der großen US-Ligen im Basketball (NBA) und American Football (NHL) ermöglicht. Den Begriff, den Cosm für diese Art der Sport-Übertragungen verwendet: „Shared Reality“.
Neue Cosm-Standorte in Dallas und Atlanta
Diese „Shared Reality“ soll es zukünftig nicht nur in LA geben, das Cosm-Konzept sieht eine US-weite Expansion vor. Am 31. August eröffnet ein Cosmo in Dallas, Texas, die dritte Location wird in Atlanta, Georgia, gebaut. Für die Expansionen sicherte sich das Unternehmen erst kürzlich in einer Investitionsrunde mehr als 250 Millionen US-Dollar.
Dabei sind die Cosm-Locations nicht der einzige Asset innerhalb der Unternehmensstruktur. Diese versammelt mehrere Unternehmen unter dem Cosm-Dach: die beiden traditionsreichen Tech-Unternehmen Spitz sowie Evans & Sutherland, das Creative-Unternehmen Cosm Studios, Cosm Immersive – dem früheren, übernommenen LivelikeVR – und CS360, das sowohl visuelle Hardware- als auch Software-Solutions bereitstellt.
Ausrüster von Prag-Planetarium
Somit werden die LED-Dome-Technologien nicht nur für die Cosm-Stätten genutzt, sondern als Lösung auch anderen Unternehmen angeboten – zum Beispiel Planetarien. Beispielswiese verkündete das Planetarium Prag Anfang des Jahres die Installation eines LED-Dome von Cosm, mit einem Durchmesser von 22 Metern.
Was die verwendete LED-Technologie angeht, werden die Eigen-Produkte mit dem Namen CX Display verwendet. Inwiefern die LED-Module tatsächlich aus eigener Produktion stammen oder ob ein Third-Party-Hersteller mit an Bord ist, ist nicht ganz klar. Auch die Ansteuerung der LED stammt unter der Marke CX Engine aus dem eigenen Haus.
Eine neue Ära?
Nachdem The Sphere im vergangenen Jahr bewiesen hat, mit einer allumfassenden Experience noch einmal neue Maßstäbe im Event-Entertainment zu setzen, wird Cosm versuchen, eine neue Ära des Sports-Watching einzuläuten. Denn bisher waren die großen, faszinierenden Screens beim Sport den Wettlokalen in Las Vegas vorbehalten. Los Angeles, Dallas, und bald Atlanta werden es auf andere Weise versuchen.