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Ike Smart City

Wie Google, nur besser

Houston | DooH-Screens am Straßenrand sind meistens in Bus-Wartehallen integriert. Doch was tun in US-Städten ohne Wartehallen? DooH-Techanbieter setzen auf Smart City Kiosks - DooH mit Mehrwert. Während das (über)ambitionierte Projekt LinkNYC an Grenzen stößt, rollt Orange Barrel Media Smart-City-Stelen bereits in 19 US-Metropolen aus – ähnlich wie LinkNYC, nur mit größeren Screens und intelligenter.
Ike Smart-City-Kiosk in Houston (Foto: invidis)
Ike Smart-City-Kiosk in Houston (Foto: invidis)

Der DooH-Anbieter Orange Barrel Media (OBM) zählt zu den DooH-Pionieren in Nordamerika. Während die nationalen Champions Clear Channel, Outfront, Lamar und der OoH-Weltmarktführer JC Decaux den US-Markt dominieren, fokussierte sich OBM auf Leuchtturm-Einzelinstallationen, an Gebäudefassaden und freistehend entlang großer Verkehrsachsen. Mit der Tochtergesellschaft Ike Smart City setzt OBM erstmals auch auf skalierbare nationale Netzwerke.

Seit 2015 baut Ike an ausgewählten Roadside-Standorten Smart-City-Stelen in Innenstadtlagen auf, oft nicht mehr als 15 bis 20 pro Stadt. Stand Sommer 2024 sind es mehr als 500 Stelen in 19 US-Metropolen.

Im Gegensatz zum weltweit bekannten LinkNYC-Netz verfügen die Stelen über doppelseitige und größere Highbrightness-Touchscreens (65 Zoll) mit 3.000 Nits Helligkeit.  Neben DooH-Kampagnen zur Refinanzierung können Nutzer über die Stelen kostenlos Wifi nutzen, Informationen der jeweiligen Städte bekommen, Wegeleitung zu Geschäften finden und im Notfall Hilfe anfordern. Außerdem bieten Displays in der Nacht gefühlte Sicherheit für Passanten.

IKE Smart City Data während der Sonnenfinsternis in den USA (Foto: IKE)
IKE Smart City Data während der Sonnenfinsternis in den USA (Foto: IKE)
IKE Smart City Data während der Sonnenfinsternis in den USA (Foto: IKE)
IKE Smart City Data während der Sonnenfinsternis in den USA (Foto: IKE)

OBM liegt großen Wert auf den Mehrwert der Smart-City-Stelen für die Städte und Innenstadtgeschäfte. Die Stelen sind mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet, deren Live-Daten OBM den Stadtverwaltungen via Dashboard und API zur Verfügung stellt. Optional sind auch Überwachungskameras integrierbar.

Während der Laufzeit können die Stelen auch mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet werden – der Platz und die Anschlüsse sind vorhanden.

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Von gescheiterten Kiosken

Zurück nach New York City: Dort sind die aktuell 2.129 LinkNYC-Kioske zu einem vertrauten Bild im öffentlichen Raum geworden. Die Smart-City-Stelen bieten kostenloses Wifi, USB-Lademöglichkeiten, kostenlose Inlandsgespräche und einen integrierten Web-Touchscreen. Besonders populär sind die Stelen bei obdachlosen New Yorkern.

Unsichtbar für die Allgemeinheit sind die Stelen vom Betreiberkonsortium unter Mitwirkung von Google auch mit Sensoren ausgestattet, die der Stadtverwaltung Daten zur Luftqualität, Verkehr et cetera zur Verfügung stellen.

LinkNYC: DooH kann es alleine nicht richten

Ursprünglich sollten 10.000 Stelen in allen fünf Stadtteilen aufgestellt werden, als Ersatz für ausgemusterte Münzfernsprecher, ausschließlich refinanziert durch DooH-Werbeeinnahmen.

Doch die Einführung 2016 scheiterte grandios, anstelle von 10.000 Stelen verteilt über die ganze Stadt wurden primär gut vermarktbare Standorte in Manhattan installiert. Mit 2.129 Stelen ist man meilenweit vom Plan entfernt. Der Business-Plan von LinkNYC scheiterte nicht nur wegen der Pandemie. Das Betreiberkonsortium geriet in Zahlungsverzug – da die vereinbarte Netzgröße und Mindestwerbeumsätze nicht erzielt wurden. Laut Medienberichten schuldet man der Stadtverwaltung 70 Millionen USD.