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Kontext statt Personalisierung

Die Rolle von IoT-Plattformen

Moderne Digital Signage-Konzepte sind vernetzt und in komplexe Customer Journeys eingebunden. Silolösungen sind passé, der Fokus liegt auf kontextabhängigen Inhalten, die sich räumlich und zeitlich integrieren. invidis sprach dazu mit Anand Bhandari, IoT Business Head bei Jio Things, einer IoT-Plattform für B2B mit Millionen vernetzter Geräte.
Die indische Modemarke Azorte nutzt die Jio-Things Plattform für alle Digital Signage-Installationen in ihren Stores. (Foto: invidis)
Die indische Modemarke Azorte nutzt die Jio-Things Plattform für alle Digital Signage-Installationen in ihren Stores. (Foto: invidis)

IoT-Plattformen wie Samsung Smartthings, Amazon IoT AWS und Microsoft Azure IoT helfen, Prozesse zu optimieren und das Kundenerlebnis zu verbessern. Im Gegensatz zu früheren projektspezifischen Sensoren-Setups bieten sie skalierbare, kostengünstige Netzwerke, die schnell implementierbar sind.

Während Amazon und Microsoft unternehmensweite IoT-Netzwerke ermöglichen, sucht die Digital Signage-Branche nach einfacheren Lösungen. Plattformen wie Samsung Smartthings Pro oder Jio Things IoT bieten hier kostengünstige Sensor- und Datennetzwerke, die leicht implementierbar sind und mit Tausenden von Sensoren verschiedener Anbieter, wie Nexmosphere, funktionieren.

Jio Things wurde von Indiens größtem Telekommunikationskonzern Jio entwickelt. Als Tochter von Jio Platforms, einem Unternehmen der Reliance Group, gehört es zum größten privaten Unternehmen Indiens mit einem Jahresumsatz von über 120 Milliarden US-Dollar. Anand Bhandari, IoT Business Head bei Jio Things, präsentierte das Unternehmen auf der invidis Infocomm India Digital Signage Conference.

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Erste dedizierte B2B IoT-Plattform

Anders als Samsung Smart Things, das für die Heimautomatisierung entwickelt wurde, ist Jio Things von Beginn an für den B2B-Bereich konzipiert. „Wir vernetzen digitale Assets in Gebäuden, im Einzelhandel und in Fabriken mit der Cloud und schaffen durch benutzerfreundliche Oberflächen zusätzlichen Mehrwert für Integratoren und Endkunden“, erklärt Anand Bhandari von Jio Things im invidis-Interview.

Jio Things fokussiert sich neben Versorgungsunternehmen – die bereits über Millionen von vernetzten Geräten verfügen – auch auf Branchen wie das verarbeitende Gewerbe, die Automobilindustrie, Logistik und besonders den Einzelhandel. „Wir haben ein Digital Signage-Ökosystem speziell für Retailer entwickelt“, sagt Anand Bhandari. Sensoren, Kameras und Mikrofone generieren zahlreiche Datenpunkte, die mit Cloud-Daten interagieren. Kundenerfahrungsdaten und Gebäudetechnik – zum Beispiel HLK, Aufzüge, Beleuchtung – werden auf einer Plattform gesammelt und durch KI in der Cloud analysiert.

Jio Things integriert Digital Signage-SoC-Plattformen von Samsung, LG, Philips und anderen Anbietern sowie Betriebssysteme wie Android, Chrome OS und Windows.

Die Retail-Realität: kontextuell personalisiert

Laut Anand Bhandari ist im Einzelhandel der Kontext besonders wichtig: „Viele Agenturen konzentrieren im Retail fälschlicherweise nur auf die Personalisierung der Kundenerfahrung. Aber Digital Signage ist primär ein One-to-Many-Medium – der Kontext ist das Wichtigste.“ Inhalte sollten sich also an Variablen wie Kundenverhalten, Wetter oder Tageszeit anpassen.

Die Relevanz von Digital Signage wächst mit der Relevanz der Inhalte. IoT-Plattformen und ihre vernetzten Sensoren helfen, die Inhalte besser zu steuern.

SaaS oder OEM

Jio Things wird direkt an Digital Signage-Integratoren und B2B-Endkunden verkauft, ist aber auch als „White Label“-OEM-Lösung für Display-Hersteller, Integratoren und andere Marktteilnehmer erhältlich.

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