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Kaufland und dm testen Roboter

Die Lidl-Schwester Kaufland testet in einigen Filialen zwei Robotermodelle, die Regale scannen und Regallücken automatisch erkennen. Das Neckarsulmer Unternehmen verspricht sich von den smarten Helfern eine Reduzierung von Lagerlücken und Zeitersparnis für das Filialpersonal.
Auch Kaufland und dm setzen auf Warenkontrolle mit Roboter (Foto: Simbe)
Auch Kaufland und dm setzen auf Warenkontrolle mit Roboter (Foto: Simbe)

Als einer der ersten Einzelhändler in Deutschland lässt Kaufland den 2m hohen Roboter Tally des kalifornischen Startups Simbe durch die Gänge streifen. Tally ist tagsüber in Filialen in Heilbronn, Schwaigern, Ravensburg und Sinsheim aktiv. Mithilfe mehrerer Kameras und Computer Vision erfasst Tally die Artikel in den Regalen.

Immer mehr Einzelhändler u.a. auch Walmart und Carrefour testen das Potenzial der automatisierten Regalkontrolle. Jüngstes Beispiel ist Kaufland, das seit mehreren Wochen zwei Robotermodelle in seinen Filialen testet. Diese Roboter sollen die Regale genau überwachen.

Laut Kaufland liegt der Fokus im aktuellen Test vor allem darauf, dass die autonomen Roboter Regallücken identifizieren, falsch platzierte Produkte erkennen oder falsche Preisauszeichnungen entdecken. Mitarbeiter erhalten die Daten der Roboter und können entsprechend reagieren.

Bei Kunden stoßen die neuen Helfer auf großes Interesse. Das etwa zwei Meter große Gerät ist mit einem Display ausgestattet das erklärt: „Hallo, ich bin Tally! Ich kontrolliere den Regalbestand.“

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Auch Nachts aktiv

Tally ist allerdings nicht der einzige Roboter, den Kaufland intensiv testet. In einer Filiale im niedersächsischen Stadthagen läuft derzeit ein weiterer Pilot mit einem Modell des Herstellers Ubica außerhalb der Geschäftszeiten. Auch bei diesem Test steht die Erkennung von Regallücken im Fokus. Beide Tests sollen mindestens bis Ende Februar 2025 laufen.

Das Bremer Startup Ubica ist vor allem als Technologiepartner von der Drogeriekette dm bekannt. Auch Rewe testet die Roboter seit einiger Zeit. dm gilt allerdings als Vorreiter beim Einsatz dieser Technologie im Handel und setzt dabei auf das Digital Twin Konzept. Gemeint ist damit ein virtuelles, maschinenlesbares Abbild einer Filiale mitsamt aller Regale, Produkte und baulichen Gegebenheiten.

Seit mehr als drei Jahren fährt nachts ein Roboter durch jede der 100 Testfilialen und aktualisiert täglich die Regaldaten. dm plant, seine Flotte von rund 100 Robotern schrittweise auf 150 zu erweitern.

Die Abbildung der physischen Filialen biete einen „greifbaren Mehrwert“, berichtete Saskia Bluhm kürzlich auf der Robotics-4-Retail-Konferenz des EHI. Die Daten ließen sich laut der IT-Projektleiterin bei dmTech für Marketinganalysen nutzen, Inventurdifferenzen auswerten und Lagerbestände automatisch zählen, zudem würden sich Artikelsuchzeiten verkürzen und Inventurkorrekturen beschleunigen. „Wir sehen darin nur die Spitze des Eisbergs. In den Daten steckt noch viel mehr Potenzial“, sagte Bluhm.

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