Mit Blick auf das Jahr 2024 sehen wir vier zentrale Trends, die sich auf Digital Signage und den Umsatz ausgewirkt haben: Geschwindigkeit, Konsistenz von Botschaften, die Menge und Größe von Screens, Interaktivität sowie die Effizienz der Produktion.
Zunehmende Agilität und Geschwindigkeit
Zunächst waren wir alle Zeuge, wie schnell sich Trendprodukte wie Dubai-Schokolade, Stanley-Thermobecher oder Smartwatches internationalisieren. Digitale Kanäle, auf denen man diesen Produkten und ihren Marken nicht begegnen kann, sind schwer zu finden. Obwohl etwa Dubai-Schokolade erst im Dezember 2023 durch ein viral gegangenes Video bekannt wurde, sprechen Monate später bereits Millionen Menschen davon. Schnell reagierten traditionelle Schokoladen-Hersteller und Discounter auf den Tiktok-Hype. Das zeigt: Agilität und Geschwindigkeit sind entscheidend. Unternehmen können sich nicht mehr leisten, langsam zu reagieren, denn über die digitalen Screens lassen sich solche Produkte schnell und gezielt bewerben. Kurz vor Weihnachten kommt die Dubai-Schokolade nun sogar in die deutschen Discounter – auch beworben auf den Displays der Filialen!
Konsistenz über alle Touchpoints
Ein zweiter Trend, der sich 2024 intensiviert hat: In einer komplexen Welt suchen Kunden nach Orientierung. Kunden werden sensibler für Inkonsistenzen in der Ansprache. Viele Kunden erwarten heute, dass Kampagnen aus einem Guss sind – unabhängig davon, ob sie einer Marke über digitale Bildschirme an der Straße, im Geschäft oder auf einem anderen Kanal wie zum Beispiel über die Website, App, Social Media, E-Mail oder den Kontaktcenter begegnen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Digital Signage-Systeme den Kreis schließen (siehe Grafik) und denselben Zweck erfüllen wie andere digitale Bildschirme: Sie sind Mittel zum Zweck. Mit ihnen sollen Markenbotschaften konsistent, personalisiert und interaktiv an die Zielgruppen der Marke ausgespielt werden.
Problematisch ist, dass digitale Informationssysteme bis heute meist über individuelle Content-Systeme mit Inhalten bespielt werden. Die Inhalte müssen mit großem Aufwand manuell und meist über eine Canvas-Funktion per Drag-and-Drop in das Digital Signage-System eingepflegt werden – das ist personalintensiv und fehleranfällig. Mit einer Plattform, die speziell für Omnichannel-Kampagnen, einschließlich Digital Signage, entwickelt wurde, besteht diese Problematik nicht.
Man mag einwenden, dass die Displays der großen Hersteller ihre eigenen Betriebssysteme haben oder auf Android setzen – doch das stellt keine Hürde da. Denn die Betriebssysteme sollten über Integrationen oder Schnittstellen an ein einziges umfassendes Content Management System der jeweiligen Marke angebunden werden – so wie alle anderen Kanäle und Touchpoints auch. Entscheidend wird also sein, Digital Signage nicht mehr isoliert zu betrachten, sondern eben als einen Screen unter vielen. Viel wichtiger ist es, auf allen Bildschirmen konsistent zu sein, was Content, Assets und Kampagnen betrifft. Konsistenz entsteht durch die Vernetzung derselben Inhalte.
Zudem ist es im Sinne der Personalisierung von Bedeutung, Inhalte zu zeigen, die einen Bezug zum Standort der jeweiligen Screens haben. So wird die Relevanz enorm gesteigert und die Aufmerksamkeit der Zielgruppen steigt sprunghaft. Ähnliches gilt für die Aktualität der Inhalte: Wetterereignisse oder Sportveranstaltungen auf den Bildschirmen ziehen die Aufmerksamkeit oft magisch an.
Deshalb wird 2025 die Entwicklung weiter in Gang kommen, dass Digital Signage-Systeme genauso schnell ansteuerbar sein müssen wie alle anderen Touchpoints auch – und die Inhalte dabei stets konsistent bleiben.
Mehr und größere Screens bei begrenzter Aufmerksamkeit
Die Anzahl von Bildschirmen wird weltweit weiter zunehmen. Gleichzeitig wächst auch die Größe der Displays. Was aktuell an Größe möglich ist, zeigt eindrucksvoll die Sphere in Las Vegas. Ihre 57.000 Quadratmeter große LED-Wand lässt sich beliebig mit Inhalten bespielen. Doch die kognitive Aufnahmefähigkeit des Menschen ist begrenzt. Hand aufs Herz! Wenn Sie am Ende eines Tages in der Innenstadt und in Geschäften 50 Bildschirme wahrgenommen haben – an wie viele Inhalte können Sie sich danach noch erinnern? Durch die steigende Anzahl an Screens sinkt die relative Aufmerksamkeit pro Bildschirm.
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Um dennoch einen Impact auf die Zielgruppe zu haben, wird es immer wichtiger, der abnehmenden Aufmerksamkeit mit kanalübergreifender Konsistenz und Relevanz der Inhalte zu begegnen – etwa durch das erwähnte Trendthema Dubai-Schokolade. Dann wiederum ist es wahrscheinlicher, dass sich viele Menschen aufgrund des Wiedererkennungs-Effekts an die gezeigten Inhalte erinnern.
Interaktive Screens sind heute Standard
Neben der zunehmenden Geschwindigkeit, Konsistenz und Bildschirm-Größe beobachten wir einen vierten Trend: Getrieben von Touchscreens auf Smartphones, Tablets oder im Auto sind wir es gewohnt, mit Bildschirmen zu interagieren. Wer nun in Geschäften, anstatt QR-Codes scannen zu können oder sich in sein Kundenkonto einzuloggen, einen passiven Bildschirm vorfindet, mag enttäuscht oder irritiert sein, denn fehlende Interaktivität scheint bereits aus der Zeit gefallen zu sein. Wie Kunden per Touchscreen mit der Marke interagieren könnten, habe ich in einem anderen Beitrag vorgeschlagen.
Fazit: Reduktion von Friktionen auf Kunden- und Mitarbeiterseite
Diese vier Entwicklungen sollten bei Entscheidungen im Jahr 2025 berücksichtigt werden. Insbesondere Konsistenz, Relevanz und Interaktivität reduzieren Friktionen auf Kundenseite. Zusätzlich reduziert Konsistenz die Friktionen auf Seiten der Marketingverantwortlichen, die alle Kanäle und Kontaktpunkte mit Inhalten versorgen. Tun sie dies aus einer einzigen Experience Plattform heraus, bleiben sie stets konsistent und arbeiten effizient, denn Inhalte müssen nicht mehr an die Besonderheiten bestimmter Kanäle angepasst werden. Auch das wird 2025 – angesichts der vielerorts reduzierten Marketingbudgets – wichtig werden.