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ISE 2025

Neue Chancen für Europa und Latam

Barcelona | Die Rückkehr von Donald Trump sorgt nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Lateinamerika für große Unruhe. Viele Digital Signage-Unternehmen in Mexiko, Brasilien und Kolumbien verlagern ihren Schwerpunkt von den USA nach Europa. Gleichzeitig gründen europäische Branchenakteure zunehmend Niederlassungen in Lateinamerika. Hier sind die Erkenntnisse aus unserem EU-Latam-Forum auf der ISE.
Von links: Florian Rotberg (invidis), Carlos Anderson (Kongressabgeordneter aus Peru), German Talon (Nsign.tv) und Rafael Hornos (Deneva) (Foto: ISE)
Von links: Florian Rotberg (invidis), Carlos Anderson (Kongressabgeordneter aus Peru), German Talon (Nsign.tv) und Rafael Hornos (Deneva) (Foto: ISE)

Viele internationale Digital Signage-Anbieter wie Navori, Telelogos und Stratacache sowie spanische Unternehmen wie Deneva und N-Sign.tv haben Niederlassungen in Mexiko und anderen Ländern der Latam-Region. Für große globale Integratoren ist Lateinamerika mittlerweile eine wichtige Wachstumsregion, besonders für die Bereitstellung von Dienstleistungen für die LATAM-Niederlassungen ihrer nordamerikanischen und europäischen Kunden.

Kunden mit Sitz in Latam, wie Banken, Supermärkte, Telekommunikationsunternehmen und Modemarken, gehören zu den potenziellen Kunden für globale Digital Signage-Anbieter. Auf der ISE veranstaltete invidis sein zweites EU-Latam Digital Signage Panel, bei dem Rafael Hornos (Deneva), German Talon (Nsign.tv) und Carlos Anderson (Kongressabgeordneter aus Peru) teilnahmen.

ISE 2024: ProAV vereint Europa und Lateinamerika

Der Blick wandert nach Europa

Lateinamerikanische Unternehmen haben sich traditionell auf die USA und Kanada konzentriert und führen grenzüberschreitende Transaktionen innerhalb von Latam in US-Dollar durch. Viele Anbieter haben sich auch als kostengünstige Nearshoring-Alternative für nordamerikanische Kunden positioniert. Mit der Rückkehr von Trump ins Weiße Haus hat sich der Fokus jedoch auf Europa verlagert. Zudem nutzt Peru steuerfreie Zonen, um ProAV-Unternehmen und die Medienproduktion zu fördern.

UN-BIP-Prognose für LATAm (Foto: ECLAC)
UN-BIP-Prognose für LATAM (Foto: ECLAC)

Europäische Digital Signage-Anbieter, vor allem aus Spanien, sind in Mexiko und ganz Lateinamerika seit Jahren sehr aktiv. Der Bedarf großer Unternehmen in LATAM ähnelt dem in Europa, obwohl die Preise für Lizenzen und Dienstleistungen tendenziell niedriger sind. Einige spanische Anbieter erzielen mehr als ein Drittel ihres Umsatzes in LATAM, was deutlich zeigt, wie eng die beiden Regionen miteinander verbunden sind.

Neue Märkte für Digital Signage

Das EU-Mercosur-Abkommen wird die Märkte in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay für europäische Unternehmen öffnen und einen gemeinsamen Markt mit etwa 715 Millionen Menschen schaffen. Sobald das Abkommen in Kraft tritt, wird der Handel von Waren und Produkten erleichtert, da viele Handelshemmnisse und Zölle abgebaut werden.

EU-Mercosur-Abkommen (Foto: Europäische Union, 2024 / Dati Bendo)
EU-Mercosur-Abkommen (Foto: Europäische Union, 2024 / Dati Bendo)

Derzeit erhebt der Mercosur einige der höchsten Außenzölle der Welt, zum Beispiel 35 Prozent auf Autos, 14 bis 20 Prozent auf Maschinen und bis zu 18 Prozent auf Chemikalien. Wenn das Abkommen erfolgreich umgesetzt wird, werden rund 90 Prozent der Einfuhr- und Ausfuhrzölle zwischen den beiden Parteien abgeschafft. Dies würde das größte EU-Handelsabkommen in Bezug auf Zollsenkungen darstellen und europäischen Unternehmen jährlich rund vier Milliarden Euro an Kosten ersparen.

Das EU-Mercosur-Abkommen wird die Verbindung zwischen Europa und Latam weiter stärken. Aufgrund der steigenden Nachfrage von Kunden aus Latam und der verbesserten Handelsbedingungen sieht die Zukunft der Digital Signage-Branche in beiden Regionen vielversprechend aus und eröffnet neue Chancen für Wachstum und Zusammenarbeit.