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Signage-Software

Die wichtigsten Trends der ISE

Welche neuen AI-Anwendungen gibt es? Wer sind die aufstrebenden Spezialisten? Welche Marktstrategien dominieren? Wir haben uns unter den Signage-Software-Anbietern auf der ISE 2025 umgesehen – und einige größere Trends erkannt.
Software spielte auf der ISE 2025 so eine große Rolle wie nie. (Foto: ISE)
Software spielte auf der ISE 2025 so eine große Rolle wie nie. (Foto: ISE)

Noch nie zuvor waren so viele Anbieter von Signage-Software auf der ISE vertreten. Damit spiegelte sich auf der Messe wider, was wir seit längerem beobachten: Software wird immer zentraler für das Digital Signage-Ökosystem. Die etablierten Player bekamen neue Konkurrenz von jungen, dynamischen Anbietern, die frischen Wind in die Branche bringen. Währenddessen zogen sich einige Marktgrößen wie Scala von der Messe zurück.

Zwei große Software-Strömungen

Grundsätzlich lassen sich die Aussteller von Digital Signage-Software in zwei Hauptkategorien unterteilen: Lösungen mit Fokus auf Corporate-Umgebungen und die restlichen Anbieter. Die Corporate-Spezialisten entwickeln sich zunehmend von reinen Kommunikationsplattformen für den Arbeitsplatz hin zu umfassenden „Workspace Experience“-Plattformen. Diese decken die gesamte interne Kommunikation ab und bieten Integrationen mit Collaboration-Tools wie Microsoft Teams oder Raum- und Desk-Booking-Systemen. Unternehmen wie Poppulo, Appspace und Screencloud zeigen, dass dieser Plattform-Gedanke immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Poppulo auf der ISE 2025 (Foto: invidis)
Poppulo auf der ISE 2025 (Foto: invidis)

Plattform statt CMS: Der neue Digital Signage-Ansatz

Viele der jungen Anbieter, darunter Livesignage, definieren sich nicht mehr als klassische CMS-Systeme, sondern als „Enabler“. Ihr Ziel ist es, eine flexible Plattform bereitzustellen, die auf allen Betriebssystemen funktioniert und über APIs mit unterschiedlichen Drittanwendungen verbunden werden kann. Das ist auch die Strategie hinter Samsung VXT und dem Uniguest Hub, der verschiedene zugekaufte Speziallösungen unter einem Dach vereinheitlicht. Diese Konsolidierung auf eine Plattform zeigte Uniguest auch auf der Messe, wo sich das Unternehmen ermstals einheitlich unter dem Uniguest-Brand präsentierte.

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Dieser modulare Ansatz wird immer interessanter, je stärker sich die Branche in Richtung Generative AI bewegt. Während das Konzept von „Prompting Signage“ – also automatisch generierte Inhalte statt manuell erstelltem Content – noch nicht vollständig ausgereift ist, gab es auf der ISE bereits erste funktionale Ansätze.

So zeigte Livesignage eine Lösung, die mithilfe von AI auf Basis einer Marke und eines Standorts automatisch Werbeinhalte erstellt. Auch Intuiface verfolgt einen ähnlichen Weg, setzt dabei aber stärker auf eine unterstützende statt vollständig automatisierte Content-Erstellung. Es gibt aber auch Ansätze, AI direkt in den Software-Kern zu integrieren, wie bei Navori.

invidis Software Compass in neuer Version

Unser Software-Vergleichstool deckt nun 63 Prozent der Digital Signage-Lösungen am Markt ab. Ein Upgrade veröffentlichte das Team rund um Marco Wassermann kurz vor der ISE:

ISE 2025: Der Software Compass bekommt Upgrade

API-first: Die Zukunft von Signage-Software

Damit solche Anwendungen erfolgreich sein können, ist eine API-first-Architektur essenziell. Kein CMS-Anbieter verfügt über die Ressourcen, um eigene Large Language Models (LLMs) zu trainieren. APIs ermöglichen jedoch eine flexible Anbindung an bestehende LLMs, die dann für spezifische Digital Signage-Anwendungen genutzt werden können.

APIs gewinnen auch im Bereich Remote Device Management (RDM) zunehmend an Bedeutung. Viele CMS-Systeme verfügen über grundlegende RDM-Funktionen; in Einzelfällen wie bei Telelogos könne diese auch recht umfassend sein.

Doch für komplexere Anforderungen wie automatisierte Fehlerbehebung (Auto-Healing) oder Betriebssystem-Updates aus der Ferne sind spezialisierte Lösungen gefragt. Anbieter wie SignageOS oder ChromeOS setzen genau hier an.

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Modularisierung als Erfolgsstrategie

Neben APIs wird auch die Modularisierung von Digital Signage-Software immer wichtiger. So gibt es viele Spezialanbieter im Software-Ökosystem, von denen man auf der ISE wenig sieht. Ein Beispiel ist LDSK, die Retail-Media-Module für bestehende CMS-Systeme anbieten. Solche Add-on-Services und erweiterbare Module werden immer häufiger angeboten – sei es von Drittanbietern oder den CMS-Anbietern selbst.

Zum Download: Software-Guide von invidis

In unserem Guide „Die perfekte Software“ geben wir Antworten zu den 10 wichtigsten Fragen rund um Digital Signage-Software. Kompakt und strukturiert – hier geht es zum Download.

Einige Unternehmen haben ihre Software bereits komplett neu aufgesetzt, um diesem Trend gerecht zu werden – ein Beispiel ist der brasilianische Anbieter Onsign, der stark im amerikanischen Transport- und Flughafen-Sektor vertreten ist. Andere wie Signagelive hatten die modulare Struktur von Beginn an in ihrer DNA. Wieder andere etablierte Player bauen ihr Kern-CMS weiterhin branchenspezifisch aus. Deneva beispielsweise, die stark im öffentlichen Sektor wie dem ÖPNV vertreten sind, stellte ein Audiocast-Feature vor, um die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen zu verbessern.

Vom Projektgeschäft zum SaaS-Modell

Ein weiterer zentraler Wandel in der Digital Signage-Softwarebranche ist der Wechsel vom projektbasierten Geschäftsmodell hin zu einem produktorientierten SaaS-Ansatz. In einer Welt, in der wiederkehrende Einnahmen (Annual Recurring Revenue) immer entscheidender werden, zählt vor allem die Anzahl der Lizenzen. Dies verändert die Art und Weise, wie Anbieter ihre Lösungen vermarkten und weiterentwickeln.

Dass sich die Digital Signage-Branche in einem tiefgreifenden Wandel befindet, das sah man auch auf der ISE 2025. Software wird zur treibenden Kraft, und die Zukunft gehört Plattformen, die sich flexibel erweitern lassen. Wer langfristig erfolgreich sein will, setzt auf API-first-Architekturen, modulare Systeme und Automatisierung durch AI. Die ISE hat gezeigt, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird – und dass Unternehmen, die auf diese Entwicklungen setzen, klare Wettbewerbsvorteile haben.

ISE 2025: Die Top10 Digital Signage-Trends