Vor der diesjährigen Infocomm wurde viel spekuliert, ob endlich AI-Lösungen kommen, die tatsächlich Neues für Digital Signage bringen. Bereits auf der ISE im Februar war die Erwartung groß. Doch zu sehen gab es meist nur frühe Beta-Versionen generativer Content-Creation-Tools oder vage als „powered by AI“ betitelte Hardware, die ihrem Label aber nicht wirklich gerecht wurde.
Ein halbes Jahr später zeigt sich auf der Infocomm schon ein weitaus differenzierteres Bild. Es gibt erste Use Cases, die konkreter wirken, insbesondere im Bereich AI-gestützter Assistenten und agentenähnlicher Tools. Sie sind noch nicht perfekt, aber machen Fortschritte.
Ein Beispiel ist der Content-Assistent im Workplace-CMS von Korbyt. Auch am Stand von LG, der sich dieses Jahr fast vollständig mit Wänden von der Messehalle abschirmt, ist ein AI-Agent in Form eines Avatars auf einem 30 Zoll großen transparentem OLED-Display zu sehen.
Das Konzept versteht sich als digitaler Concierge oder virtueller Assistent und wurde von einem AI-Start-up namens Invisible Arts entwickelt. Es soll Unternehmen dabei unterstützen soll, interne Abläufe zu verbessern und das Kundenerlebnis zu optimieren. Solche AI-Avatare sind nicht natürlich nicht völlig neu – das Unternehmen Pantheon Lab aus Hongkong zum Beispiel erprobt vergleichbare Systeme im öffentlichen Verkehr in Singapur und Hongkong.
LG verbindet die Idee nun mit seinen transparenten OLEDs und die Kombination wirkt schlüssig: Seit der Markteinführung suchen die Koreaner nach konkreten, kommerziell tragfähigen Einsatzmöglichkeiten für transparente Displays. Auch wenn es sich weiterhin um ein Nischenthema handelt, hat die Anwendung zumindest einen gewissen Reiz.