Im Rahmen der Halbjahres-Investorenkonferenz erläuterten Econocom-Chairman und Mehrheitsaktionär Jean-Louis Bouchard sowie CEO Angel Benguigui die aktuelle Lage des 3-Milliarden-Umsatz-Konzerns – insbesondere die ProAV-Übernahmen.
Christoph Bläser, Econocom: „Managed Services sind die Zukunft“
Mit den Übernahmen von ICT (Deutschland mit 40 Mio. Euro Umsatz), ISS (Irland mit 10 Mio. Euro Umsatz), Avanzia (Spanien mit 8 Mio. Euro Umsatz) und Smartcomm (UK mit 6 Mio. Euro) wurde das europäische ProAV-Business auf 300 Millionen Euro Jahresumsatz ausgebaut. Mehr als 750 Mitarbeiter zählt Econocom jetzt in den gemeinsamen ProAV-Tochterunternehmen.
- Econocom meldet 6,6% Umsatzwachstum fürs erste Halbjahr (Foto: Econocom)
- Vier ProAV-Übernahmen im Juli 2025 (Foto: Econocom)
Ab Herbst soll das Angebot der ProAV-Geschäftsbereiche vereinheitlicht werden. Auch soll der Marktauftritt angeglichen werden. Vor einem Jahr wurde dazu die Submarke „Gather with Econocom“ aus der Taufe gehoben.
Spartenübergreifende Vertriebsstrategie
Auch testet Econocom einen cross-divisionalen Vertriebsansatz. Im Testmarkt Spanien konnte Vertriebsvorstand Israel Garcia bereits den Umsatz und die Gewinnmarge mit spartenübergreifenden Vertriebsteams spürbar erhöhen. Die Vertriebsstrategie soll nun europaweit ausgerollt werden.
Auch plant Econocom weitere Übernahmen. Zur Zeit arbeitet man an einem großen Deal in Italien und hofft diesen erfolgreich abzuschließen. Neben ProAV/Digital Signage will Econocom insbesondere in IT-Security und Datenlösungen investieren. Gerade beim Thema IT-Security sieht das Management insbesondere auch in ProAV-Projekten noch Nachholbedarf.
Übernahmen nicht zu jedem Preis
In Spanien erzielt die Gruppe mit ProAV fast 50 Millionen Euro Umsatz. Allerdings plant man in Paris nicht Übernahmen zu jedem Preis. Realistische Bewertungen (Multiples) sind geringer als vor 3 bis 4 Jahren und bleiben mit dem gegenwärtigen Zinsniveau voraussichtlich auch auf ähnlichem Niveau. Multiples, wie sie teilweise von Finanzinvestoren bezahlt werden, ist man nicht bereit zu bieten.
Gut aufgestellt ist Econocom beim Refurbishing von Hardware. Im ersten Halbjahr konnten 600.000 IT-Devices – primär Leasingrückgänger – wieder aufbereitet und weiterverkauft werden. Viel Potenzial sieht Econocom im Re-Marketing – unter anderem weil neue Hardware-Produkte auch in Europa aufgrund von US-Strafzöllen teurer werden.
