Am 1. Juli ist der „offizielle“ 170. Geburtstag der Litfaßsäule begangen worden. Und obwohl die Säule eher für analoge Außenwerbung steht, sollte auch die DooH-Branche bei der jüngsten Trendanalyse des FAW aufhorchen.
Der Fachverband für die Außenwerbung stellte nämlich in Zusammenarbeit mit Ergo-Data fest, dass die Litfaßsäule als Begriff immer noch eine extrem hohe Bekanntheit in Deutschland genießt: 93 Prozent der Bevölkerung ein Begriff. In den älteren Zielgruppen erreicht die Bekanntheit einen Spitzenwert von bis zu 98 Prozent. Doch auch weite Teile der 18- bis 24-Jährigen können mit dem Namen der Litfaßsäule etwas anfangen und zeigen sich mit ihren Eigenschaften vertraut. Positiv bewertet diese junge Zielgruppe auch die modernen Varianten der Säule – seien sie beleuchtet, verglast oder sogar digitalisiert.
Im Bewusstsein verankert
„Die Ergebnisse unserer neuen Trendanalyse bestätigen die Ausnahmestellung der Litfaßsäule und ihrer ,Nachfahren‘ als fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankerte Medien des öffentlichen Raums, und dies sehr deutlich“, betont FAW-Hauptgeschäftsführer Kai-Marcus Thäsler. „Nahezu jede und jeder kennt sie, weiß um ihre Bedeutung für den freien Zugang zu Werbung und Informationen jeder Art, und für den größten Teil der Menschen ist sie fester Bestandteil des Straßenbilds ihrer Stadt.“
Dabei wird die Litfaßsäule vor allem im urbanen Raum verortet – und dort als Werbemedium akzeptiert: 81 Prozent der Befragten gaben an, dass die Litfaßsäule „für mich zum Straßenbild (m)einer Stadt dazugehört“. Die Altersgruppe zwischen 46 und 54 gibt hier mit 89 Prozent die meiste Zustimmung, wobei es in den Alterskategorien 25 – 34 und 18 – 24 immerhin noch 74 beziehungsweise 58 Prozent sind.
invidis Kommentar von Balthasar Mayer
In Zeiten von „Hamburg Werbefrei“ und zunehmendem politschen Druck in der Schweiz kann also Außenwerbung immer noch hohe Zustimmungsquoten generieren. Natürlich kann nicht alles auf Litfaßsäulen umgestellt werden. Und ja, auch die Litfaßsäule hat historisch Gegenwind bekommen. Doch zeigt sie auch, dass durchdachte Flächenkonzepte, mit nachhaltig ausgelegten Roll-out-Strategien, auch langfristig die Außenwerbung als wichtigen Bestandteil des öffentlichen Raums sichern können.