Am Großen Burstah in Hamburg steht seit Kurzem ein besonderer Lebensretter: In eine digitale Litfaßsäule wurde erstmals ein Defibrillator eingebaut, der Passanten im Notfall rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Hinter dem Pilotprojekt stehen Außenwerber Ströer, die Initiative Herzretter sowie das Unternehmen Medical Industrie. Ziel ist es, die schnelle Hilfe bei Herz-Kreislauf-Notfällen zu erleichtern.
Stromanschluss doppelt genutzt
„Unsere Medienträger sind in erster Linie in frequenzstarken Innenstadtbereichen wie Fußgängerzonen zu finden – genau dort, wo sie im Notfall benötigt werden“, sagt Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland. „Zudem sind sie bereits mit den erforderlichen Stromanschlüssen ausgestattet und bieten den benötigten Platz, um eine multifunktionale Nutzung gewährleisten zu können.“
Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 120.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herzstillstand. Nach drei Minuten ohne Sauerstoff drohen bleibende Schäden, nach zehn Minuten sinken die Überlebenschancen drastisch. Entscheidend sind deshalb die ersten Minuten: Neben der Herzdruckmassage kann ein Defibrillator Leben retten.
Bislang sind die Geräte zwar vielerorts vorhanden – etwa in Rathäusern, Museen oder Sportstätten. Doch oft sind sie nur während der Öffnungszeiten zugänglich. Die neue Lösung in der Hamburger Innenstadt soll diese Lücke schließen.
Mit integrierter Sprachfunktion
Der Defibrillator ist an der Säule gut sichtbar angebracht und mit dem bekannten grünen AED-Symbol markiert. Wer ihn im Notfall benutzt, erhält über eine Sprachfunktion genaue Anweisungen. Das Gerät erkennt selbst, ob ein Schock nötig ist, und lässt sich auch von Menschen ohne medizinische Vorkenntnisse bedienen.
Mit der Installation setzt Hamburg ein Zeichen: Defibrillatoren sollen dort verfügbar sein, wo sich viele Menschen aufhalten. Und DooH kann auch multifunktional genutzt werden, nicht nur als Werbemedium.
In Wien wird die Kombination von Außenwerbung und Defibrillator bereits seit 5 Jahren eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Stadt Wien, dem Verein Puls und Gewista.
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