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Tizen mit Copilot

Samsungs AI-Sprung

Die Integration von Microsoft Copilot in die TizenOS-Smart-TVs von Samsung ist mehr als nur ein nettes Feature – sie könnte die Branche ordentlich durcheinanderwirbeln. Denn durch die direkte Einbettung der cloudbasierten AI ins Betriebssystem macht Samsung externe Mediaplayer praktisch überflüssig.
"Video Killed the Radio Star" heißt der Song aus den 70ern – verdrängt AI nun das Fernsehen? (Foto: invidis)
„Video Killed the Radio Star“ heißt der Song aus den 70ern – verdrängt AI nun das Fernsehen? (Foto: invidis)

Auf der IFA 2025 kündigte Samsung an, Copilot in seine Tizen-basierten Smart-TVs und Smart-Monitore zu integrieren. Offiziell richtet sich das zunächst an den Endverbrauchermarkt – sprich Premium-Geräte ab 2025. Doch wer die Branche kennt, weiß: Was im Consumer-Bereich startet, landet früher oder später auch bei professionellen Displays und damit im Digital Signage-Sektor.

Der große Vorteil: Copilot bringt seine Cloud-Power direkt mit. Das bedeutet, dass aufwendige externe Rechner oder Mediaplayer nicht mehr gebraucht werden. Damit legt Samsung den Grundstein für eine neue Generation von AI-gesteuerten, kontextbewussten und inhaltsfokussierten Signage-Erlebnissen.

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Bisher war AI in Digital Signage eine echte Hardware-Hürde: Die eingebauten SoCs (System-on-Chips) hatten einfach nicht genug Leistung, weshalb zusätzliche Player nötig waren. Mit Copilot sieht das ganz anders aus. Die Cloud-native Architektur umgeht diese Limitierung elegant und eröffnet Integratoren sowie CMS-Entwicklern völlig neue Möglichkeiten – von dynamischen Retail-Botschaften bis hin zu intelligenter Unternehmenskommunikation.

In einem Markt, der immer stärker von Software bestimmt wird, verschafft sich Samsung mit der Integration von Microsoft Copilot – auf Basis von OpenAI/ChatGPT – einen klaren Vorsprung. Denn während chinesische Wettbewerber mit zwei parallelen KI-Ökosystemen jonglieren müssen (eines für den Heimatmarkt, eines für den Westen), kann Samsung direkt auf westliche AI-Tools setzen. Diese doppelte Infrastruktur macht es für chinesische Anbieter teuer und komplex, im globalen Wettbewerb mitzuhalten.

Da die Innovation bei der Display-Hardware längst ins Stocken geraten ist, verlagert sich das Spielfeld: Nicht mehr die Pixel entscheiden, sondern die Plattform. Und genau hier ist Samsung stark aufgestellt. Mit Copilot im Tizen-OS, der Sicherheitsplattform Knox und der IoT-Lösung Smartthings Pro präsentiert sich der Konzern bestens gerüstet – besonders mit Blick auf die ISE 2026.

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