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Smart City und Zukunft von DooH

Sind Luftfilter die neue Stadtmöblierung?

Die Vergabe von Out-of-Home Stadtmarketingverträgen hat sich in den vergangenen 20 Jahren spürbar gewandelt: Den Stadtvätern sollte die Entscheidung mit neuen Stadtmöbel versüßt werden: kostenlose Bushaltestellen, öffentliche Toiletten und zuletzt Bike Sharing. Doch zunehmend werden Außenwerbeverträge mit Smart City Lösungen gebündelt – sind Luftfilter das neue Street Furniture? (mit Videos)
Saubere Luft wird präsentiert von BNP Paribas - neues OoH-Potential (Foto. JC Decaux)
Saubere Luft wird präsentiert von BNP Paribas – neues OoH-Potential (Foto. JC Decaux)

Ein Blick nach New York gibt einen ersten Blick, wie Smart City und Digital-out-of-Home (DooH) eine Symbiose bilden. Die Stadt erhält eine moderne Smart City Infrastruktur mit Sensoren und Daten, Bürger bekommen kostenlos Zugriff auf digitale Touchpoints und die Außenwerber rücken mit DooH-Screens so nahe wie möglich an die Zielgruppen. Eine Win-Win Situation. So oder anders stellen sich viel die Smart City Zukunft vor – Highend Digital-Infrastruktur (mit)finanziert durch Außenwerbung.

Doch wohlmöglich verändern sich die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung viel schneller als bisher prognostiziert. Die aktuellen Diskussionen um Diesel-Fahrverbote zeigen dramatisch wo der Staat handeln muss. Hier könnte die Stunde der Außenwerber schlagen.

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Erste Projekte weisen bereits den Weg: So installiert JC Decaux in den vergangenen Wochen am Londoner Kopfbahnhof Marylebone Luftreinigungsinfrastruktur von Airlabs um die Luftqualität für Pendler zu verbessern. In sogenannten Clean Air Zones strömt saubere Luft auf Nasenhöhe aus den Smart City Geräten. Die gesäuberte Luft zum Atmen wird nach bekanntem OoH-Vermarktungsmuster über Werbung refinanziert. Die französische Großbank BNP Paribas bewirbt mit Floorgraphics und Werbung auf den Filtern ihre Dienstleistungen am Bahnhof der jährlich von 12 Mio Fernreisenden genutzt wird.

Mit einer Moos-basierten Lösung kam vor vier Jahren ein deutsche Start-up auf den Markt. Über 50 City Tree Installationen sind bereits in 10 europäischen Städten im Betrieb. Das Stadtmöbel ist großflächig mit Moos bestückt, Sensoren im Moos steuern zusätzlich Ventilatoren die die Luftzirkulation steuern können. Somit reinigen die City Trees die direkte Umgebung insbesondere auch von Feinstaub. Eine Refinanzierung durch Außenwerbung ist bisher noch nicht umgesetzt, allerdings gibt es Konzepte wie die Integration von DooH realisiert werden könnte.

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Die wirkliche große Vision sind sieben Meter hohen Luftfilter die der niederländische Designer Daan Roosegaarde entwickelt hat. Erste Prototypen stehen bereits in Krakau (Polen) sowie in China. Der „Smog Free Tower“ ist eine Smart City Vision in großmöglichster Ausbaustufe. Wer den Niederländer im Februar auf der ISE Konferenz Tide auf der Bühne erlebt hat, traut ihm fast alles zu. Einen wirklich lesenswerten Artikel „Turmbau zu Abgasylon“ der FAZ möchten wir hier empfehlen.

Das Potential für werbefinanzierte Luftreinigungsinfrastruktur war noch nie höher. Wir sind uns sicher das wir bereits in naher Zukunft interessante ooH-(mit)finanzierte Projekte auch von Ströer, JCDecaux und Co sehen werden. Der Druck auf die Politik ist immens, die Standorte direkt an der Straße sind wie gemacht für DooH.

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