Die Stadt Hamm hat die erste Wartehalle mit Dachbegrünung erhalten. Ein zunächst kleiner, von vielen aber als zunehmend wichtiger erachteter Schritt, um Insekten und anderen Kleinlebenwesen ein Biotop zu verschaffen und die Naturflächen in der Stadt zu vergrößern. Das innovative Buswartehäuschen am Standort Werler Straße wurde vom Out of Home-Unternehmen Ruhfus Außenwerbung aufgestellt, das als Partner der Stadt Hamm für die Bewirtschaftung der Fahrgastunterstände im Öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist.
Die „grüne Wartehalle“ ist seit Mitte vergangenen Jahres ein Thema von wachsender Relevanz, nachdem zahlreiche Medien vom Modellversuch in Utrecht berichtet haben. Dort stehen bereits mehr als 300 solcher Wartehäuschen. Auf diesen wachsen so genannte Sedum-Pflanzen, welche Trockenperioden besser überstehen und der Nektarversorgung von Insekten beitragen. Zudem sollen die Dächer Feinstaub filtern, Regenwasser speichern und somit das Klima in unmittelbarer Umgebung verbessern.
Viele Städte interessieren sich für die Initiative, die Umsetzung ist allerdings nicht ganz einfach, da sich bestehende Wartehäuschen nicht einfach „umrüsten“ lassen, wie Sonja Heinzner, Geschäftsführerin der Ruhfus Außenwerbung, erklärt. „Die Statik würde das Last des begrünten Daches – inklusive Wasser aus Schnee oder Regen – nicht tragen“.
In Hamm ergab sich die aktuelle Gelegenheit, weil das bisherige Wartehäuschen durch einen Lkw-Unfall zerstört worden war und ohnehin ersetzt werden musste. Die Wartehalle selbst stammt von der auf Stadtmobiliar spezialisierten Firma BIK TEC in Hückelhoven; sie hat bereits für Leipzig Wartehallen mit Dachbegrünung geliefert.