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Recycling bei H&M

Den Kreislauf erhalten

Der schwedische Fashion-Retailer H&M recycelt direkt in seinem Stockholmer Flagshipstore gebrauchte Kleidungsstücke. Das Looop genannte Recycling-System hilft H&M, unerwünschte Kleidungsstücke in neue Mode-Favoriten zu verwandeln. Neben dem gläsernen Labor erklären Digital Signage Displays den Aufbereitungs-Prozess mit faszinierendem Content.
Looop-Textilrecycling bei H&M in Stockholm (Foto: Erik Lefvander/H&M)
Looop-Textilrecycling bei H&M in Stockholm (Foto: Erik Lefvander/H&M)

Kreislaufwirtschaft ist eines der Keywords des Jahres. Ein einfaches Recycling – meistens ein Downcycling – reicht nicht mehr. Aus hochwertigen Plastikresten sollen nicht mehr nur minderwertige Spielplatzplatten entstehen. Ziel ist es zunehmend im Recycling-Prozess gleichwertige Materialen zu produzieren. Aus Glasflaschen werden neue Glasflaschen und aus getragener Fast-Fashion Mode soll idealerweise auch wieder neue Modestücke entstehen. Ganz soweit ist H&M und der Partner aus Hongkong noch nicht. Aber ein großes Stück in der Wiederverwertung von kurzlebiger Mode hat H&M mit Looop schon erreicht.

Looop-Textilrecycling bei H&M in Stockholm (Foto: Erik Lefvander/H&M)
Looop-Textilrecycling bei H&M in Stockholm (Foto: Erik Lefvander/H&M)

H&M bietet ihren Kunden in Schweden nun die Möglichkeit, unerwünschte Kleidungsstücke mit Hilfe des neuen Kleidungsstück-zu-Kleidungs-Recycling-Systems „Looop“ in neue modische Favoriten zu verwandeln. H&M will damit den Mode-Kreislauf schließen. Die neue Maschine und die großformatigen Digital Signage Displays visualisieren den Kunden, dass alte Textilien einen Wert haben und niemals verschwendet werden sollten.

Looop eröffnete am 12. Oktober im H&M Store in der Drottninggatan in Stockholm. Zum ersten Mal integriert eine Modeeinzelhändler ein live Kleider-Recycling-System in einem Ladenlokal. Kunden haben jetzt die Möglichkeit zu beobachten, wie diese containergroße Maschine ihre alten Textilien zu etwas Neuem recycelt. Dies ist Teil eines größeren Plans – H&Ms Ziel ist es, vollständig kreislauffähig und klimafreundlich zu werden. Dazu müssen Materialien und Prozesse entwickelt werden und gleichzeitig Kunden inspiriert werden, ihre Kleidungsstücke so lange zu nutzen. Looop wurde von der gemeinnützigen H&M Foundation gemeinsam mit dem Forschungspartner HKRITA (The Hong Kong Research Institute of Textiles and Apparel) und dem in Hongkong ansässigen Garnspinner Novetex Textiles gegründet.

„Wir erforschen ständig neue Technologien und Innovationen, um die Modeindustrie zu verändern, während wir daran arbeiten, die Abhängigkeit von neuen Ressourcen zu verringern. Kunden an Bord zu holen, ist der Schlüssel, um echte Veränderungen zu erreichen, und wir sind so gespannt darauf, was Looop inspirieren wird“. sagt Pascal Brun, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei H&M.

Looop verwendet eine Technologie, bei der alte Kleidungsstücke zerkleinert und zu neuen zusammengesetzt werden. Die Kleidungsstücke werden gereinigt, zu Fasern zerkleinert und zu neuem Garn gesponnen, das dann zu neuen Modestücke verarbeitet wird. Während des Prozesses müssen den recycelten Materialien auch neues Garn hinzugefügt werden. Der Anteil des frischen Garns soll so gering wie möglich gehalten werden. Das System verwendet kein Wasser und keine Chemikalien und hat somit eine deutlich geringere Umweltbelastung als Textilien aus neuen Materialien.

H&M ist im Gegensatz zu Wettbewerben wir Inditex oder Uniqlo schon relativ weit gekommen. Seit 2013 sammelt H&M instore gebrauchte Kleidungsstücke wieder ein. Mit Looop geht der schwedische Modehändler jetzt einen Schritt weiter. Für 100 Schwedische Kronen (ca. 10 Euro) können Mitglieder des H&M Treueclubs mit Looop ihr altes Kleidungsstück in ein neues Lieblingsstück verwandeln. Für Nichtmitglieder beträgt die Gebühr 150 schwedische Kronen. Alle Einnahmen gehen an Projekte zur Materialforschung. Bis 2030 sollen alle von H&M verwendete Materialien entweder recycelt oder auf nachhaltigere Weise beschafft werden. 2019 lag dieser Anteil bei 57%.

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