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EuroCIS 2021

Kasse machen mit dem Tablet

Ob Laptop, Smartphone oder Tablet – Ausgestattet mit Software aus der Cloud werden mobile Geräte ohne großen Aufwand zur Kasse. Seit einigen Jahren bieten vor allem FinTechs flexible Mietlösungen für Handel und Gastronomie. Aber auch etablierte Hersteller von PoS- und Kassensoftware haben mittlerweile cloudfähige Lösungen im Programm. Einen Überblick über die technischen Möglichkeiten bietet die EuroCIS 2021.
Tillhub verwandelt Tablets via Cloud in All-in-One Kassensysteme (Foto: Screenshot)
Tillhub verwandelt Tablets via Cloud in All-in-One Kassensysteme (Foto: Screenshot)

Scharfe Vorschriften beim Thema Kasse sorgen im Handel schon seit einiger Zeit für Investitions- und Beratungsbedarf. Egal ob es um manipulationssichere Kassenführung gemäß GoDB, Bonausgabepflicht oder zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) geht. Der Umstieg auf entsprechende rechtskonforme Geräte ist dabei gleich aus zwei Gründen ein Muss: bis spätestens 31. März 2021 fordert der Bund, dass endgültig alle umrüstbaren elektronischen Kassensysteme mit einer TSE zum Schutz vor nachträglichen Manipulationen ausgestattet werden. Zum anderen hat sich mit Corona beim Kunden der Wunsch nach zeitgemäßen, bargeld- und kontaktlosen Zahlverfahren verstärkt. Wie sich das am Besten umsetzen lässt zeigt die EuroCIS 2021, die vom 16. bis 18. März in Düsseldorf stattfinden wird.

Plug & Play-Lösungen aus der Cloud dürften dabei den heißesten Messetrend beim Thema Bezahlen stellen. Sie versprechen einen unkomplizierten, kostengünstigen Einstieg in die Welt der elektronischen Kassensysteme. Eine Reihe von Start-ups, darunter beispielsweise die deutschen FinTechs Everstore und Tillhub, präsentierten bereits in den Vorjahren cloudbasierte Kassensoftware für Smartphone oder Tablet. Als Software-as-a-Service (Saas) werden die Kassen-Apps einfach aus dem App-Store heruntergeladen und auf herkömmlichen mobilen Endgeräten installiert. Sobald Produktdaten und Preise in der Cloud des Betreibers hinterlegt sind, ist die neue elektronische Kasse auf dem Smartphone oder Tablet einsatzbereit.

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Vorteil der Technologie: Der Installationsaufwand ist minimal und es sind keine hohen Hard- und Softwareinvestitionen oder langfristige Bindung an einen bestimmten Hersteller nötig. Stattdessen gibt es meist ein überschaubares monatliches Mietmodell und kurzfristig kündbare Verträge. Die Übergabe des Kassenbons kann papierlos erfolgen per QR-Code. Falls sich die rechtlichen Anforderungen an die Kassensoftware ändern, müssen Anwender einer Mietsoftware nicht selbst aktiv werden, sondern können das dem Softwarelieferanten überlassen. Beim Austausch von Hardware bieten Cloud-Lösungen ebenfalls Vorteile. Die Datensicherung erfolgt hier permanent in der Wolke, defekte oder überalterte Geräte können bei Bedarf sehr schnell ersetzt werden.

EuroCIS 2021: Digitales Bezahlen – Heute Handy, morgen Hand?

Mit ihren Mietlösungen zielen kleine Anbieter wie Everstore, Bitbakers, Inventorum, Tillhub oder Tap & Till (ein Spin-Off der Zucchetti Gruppe) auf kleine und mittlere Unternehmen mit maximal 100 bis 200 Filialen. Aber auch die Großen haben cloudfähige Lösungen im Portfolio. Mit cloud4retail ermöglicht beispielsweise GK-Software den Betrieb seiner Enterprise-Lösungen auch für sehr große internationale Organisationen aus der Cloud.

Bis vor kurzem beurteilte der Handel den Umstieg auf eine cloudbasierte Kasse noch sehr kritisch. Aus Sorge vor Datenpannen und langsamen, überlasteten Verbindungen, dominiert in den Filialen nach wie vor der voll ausgestattete Fat-Client – so ein Ergebnis der EHI-Studie POS-Systeme 2020. Doch die Stimmung dreht: Künftig wollen die befragten IT-Entscheider stärker auf Thin Client-, Cloud- und Web -Lösungen umstellen. „Im Vergleich zu früheren POS-Studien zeigt sich 2020 eine beachtliche Entwicklung in Richtung Cloud,“ so das Fazit von Studienautor Cetin Acar.

EuroCIS 2021: Wie Retail-Technologie den Handel verändert