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Rückblick 2020

(Fast) Nichts geht mehr

Eine leergeräumte Apple-Filiale in München kurz vor Sylvester symbolisiert das Krisenjahr 2020 – vieles, hat sich geändert. Die meisten Veränderungen waren unvorstellbar vor einem Jahr. Ein kurze Tour am Vorabend von Sylvester durch die Münchner Innenstadt.
invidis Retail Tour in München zum Jahresende (Fotos: invidis)
invidis Retail Tour in München zum Jahresende (Fotos: invidis)

Der Apple-Store unweit des Münchner Marienplatz erweckt den Eindruck das hier alles vorbei ist. Alle ausgestellten Produkte wurden entfernt, so leer war es noch nie bei Apple. Den Hintergrund können wir nur erahnen: Gelegenheit macht Diebe und was nicht sichtbar ist, kann nicht gestohlen werden. Wann immer der Lockdown aufgehoben bzw aufgeweicht wird und die Geschäfte wieder öffnen dürfen wird auch bei Apple wieder Leben einziehen. Bis dahin zeigt sich Apple mit den Münchnern solidarisch – bleibt zuhause, hier gibt es nichts zu sehen.

Lululemon nutzt im erst kürzlich eröffneten Store die Flexibilität des Store-Konzepts. Die Warenträger können für Yoga-Session zur Seite geschoben werden. Und das Display im Schaufenster bewirbt nicht das nächste Instore-Training sondern Virtual Shopping und Online Training. Tagesaktuell wie es sich für ein gut gepflegtes Digital Signage System gehört. Das kanadische Luxus Yoga-Label ist mit ihren Stores in Großbritannien und Deutschland besonders zufrieden, wie der CEO in dieser Woche im Interview mit Financial Times mitteilte. Wir werden also weitere Store-Eröffnungen von Lululemon in Europa sehen – hoffen wir auf weitere High Brightness Displays mit aktuellem Content.

Lululemon ist kanalübergreifend für die Kundinnen da - ob instore oder online. So sollte es sein (Foto: invidis)
Lululemon ist kanalübergreifend für die Kundinnen da – ob instore oder online. So sollte es sein (Foto: invidis)

„Nach 132 Jahren mussten wir leider schließen“ oder „das ist nach 60 Jahren unser letzter Herbst/Winter“ – viel zu häufig mussten wir in den vergangenen Monaten solche oder ähnliche Schilder in Schaufenster lesen. Die Pandemie und ihr Lockdowns haben das Ladensterben beschleunigt. In der Regel traf es nicht die prosperierenden Marken sondern Händler die schon vor der Krise angeschlagen waren.

Ob Esprit oder Tom Tailor oder Traditionsgeschäfte wie Sport Münzinger im Münchner Rathaus. Das Sporthaus war auf Fußball-Trikots spezialisiert und eine Art Fan-Tempel. Das Team beherrschte das Storytelling rund um den runden Ball. Nicht nur FC Bayern, 1860 oder Nationalmannschaft Fans kamen hier auf ihre Kosten, auch die Fans der Gästeteams fanden hier fast alles. Sehr schade aber gegenüber öffnete kurz vor Weihnachten die neue FC Bayern World (invidis Bericht). Aus Digital Signage Sicht, Retail Design Perspektive und FC Bayern Fan ein würdiger Nachfolger (invidis Bericht). Ein Konzept das in die Zeit passt und viel Experience liefert.

Nach 132 Jahren mussten wir leider schließen - es war eine super Zeit (Foto: invidis)
Nach 132 Jahren mussten wir leider schließen – es war eine super Zeit (Foto: invidis)

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang – auch der bisherige Münchner Douglas Flagshipstore hat in diesen Tagen für immer die Tore geschlossen. Doch bei Douglas liegt die Zukunft nur ein paar Meter nebenan. Im ehemaligen S.Oliver Flagshipstore ist kurz vor Weihnachten der Douglas Megastore eingezogen – .mit allen Finessen, ESL, Click & Collect und großem Beauty Service Bereich (invidis Bericht). Nur die große Bühne und auf die zwei Etagen hohe Digital Signage Videowall müssen wir nun verzichten. Der Abschied fiel uns leicht – das neue Konzept im neuen Store adressiert die veränderten Wünsche der Kundinnen. Definitiv ein Besuch wert.

Douglas schließt den Flagship München und eröffnet nebenan den Nachfolger (Foto: invidis)
Douglas schließt den Flagship München und eröffnet nebenan den Nachfolger (Foto: invidis)

Das Thema des Jahres in der Digital Signage Welt war das digitale Zutrittsmanagement. Mit dem ersten Lockdown kamen auch die Restriktionen. 20 oder 10 Quadratmeter Verkaufsfläche pro Kunde waren Glaubensfragen zwischen den Bundesländer. Die 10 m² Regel hat sich im Laufe des Jahres durchgesetzt. Maske auf, in die Schlange stellen und auf Einlass warten – das ist den Verbrauchern nicht nur in der DACH-Region im Jahr 2020 in Fleisch und Blut übergegangen.

Der Riesenflagship von Sport Scheck in München hat reichlich Platz – nach Adam Riese über 4.000 Quadratmeter. Trotz kleinerer Fläche toppte der Sport Scheck Nachbar TKMaxx alle Rekorde in der bayerischen Landeshauptstadt. Wir zählten Schlagen von über 100 Kunden die sich fast bis zum Marienplatz zogen. Nur beim Sneaker Lovebrand Snipes warteten die Fans ähnlich lange auf Einlass. Ein Glück wer solche Kunden und Fans hat.

Sport Scheck hat reichlich Platz (Foto: invidis)
Sport Scheck hat reichlich Platz (Foto: invidis)

Und auch das gehört zum Jahr 2020 – Kinos werden zu Corona Schnelltest Stationen. Kaum eine Branche hat es so hart getroffen wie die Kinobranche. Viele Monate blieben die Kinos geschlossen, einige Kinobetreiber versuchten mit Popcorn-Verkauf den Lockdown zu überleben. Es ist kaum abzusehen wie sich das Kinogeschäft 2021 entwickeln wird – denn ein Blick nach China und andere Überseemärkte zeigt, das auch nach der Wiedereröffnung die Kinos weitestgehend leer bleiben. Das Vertrauen der Verbraucher fehlt.

Corona-Test im Cinema - Gloria Palast in München (Foto: invidis)
Corona-Test im Cinema – Gloria Palast in München (Foto: invidis)
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