Ein digitales Einkaufserlebnis wie im Laden – Das will Paronym mit „TIG Live“ bieten, einer Art Video-Suchfunktion für die boomenden Shopping-Livestreams. Mit der Software können die virtuellen Verkaufsshows so gestaltet werden, dass Kunden mit Streamer und Produkten interagieren können, statt nur passiv den Stream anzusehen.
Dem Zuschauer bietet sich etwa die Möglichkeit, ein gezeigtes Kleidungsstück am eigenen Smartphone virtuell zu berühren und so Infos aufrufen. Das steigert laut dem Tokyoter Start-up nicht nur die Konversionsrate, sondern Händler erhalten auch wertvolle Daten aus dem Verhalten der Kunden, etwa welcher User wann wo tippt. Während des Streams kann der Kunde zudem direkt Fragen stellen, seine Stimme in Live-Umfragen abgeben oder die Produkte bewerten.
Um das Produkt dem Publikum zugänglich zu machen, muss der Streamer lediglich den Barcode einscannen. Das Managementsystem von TIG Live verbindet sich dann mit dem Inventar eines Ladens und zieht den Artikel heraus. Anschließend finden Zuschauer die Auswahl am Bildschirmrand und kommen mit einem Klick zum Online-Shop. Damit ist der Streamer ungebunden und kann etwa auf die Wünsche seiner Zuschauer reagieren, bestimmte Produkte im Geschäft zu zeigen.
Bis zu 90 Prozent Konversionsrate
Die Technologie hat Paronym zufolge bereits einem großen Sportbekleidungs- und Einzelhandelsunternehmen in Japan geholfen, Live-Shopping-Events zu produzieren, bei denen sie Konversionsraten von bis zu 90 Prozent vom Stream zur E-Commerce-Seite erreichten.
Auf seiner Webseite zeigt das Start-up auch eine Lösung auf Basis selbiger Technik, mit der Zuschauer die Produkte in Werbespots antippen können. Gegenüber invidis erklärte Paronym, dass geplant sei, die Technologie auch für interaktive Digital Signage anzubieten. So könnten dann auch Kunden in der Filiale die Werbevideos oder den Shopping-Stream auf Touchdisplays verfolgen und die Produkte hier antippen. Wie das aussehen könnte, zeigt Paronym in diesem Preview-Video:
Seine Lösung bietet das Start-up als SaaS-Model, bei dem einzelne Videos entsprechend bearbeitet werden können, oder als Enterprise-Model an. Letzteres erlaubt Unternehmen, die Technologie in ihre eigenen Apps und Webseiten einzubauen. Weitere Infos zu TIG Live gibt es auf der Webseite von Paronym.