Anzeige
Krise hinterlässt Spuren

JCDecaux -40,6% Umsatzeinbruch in 2020

Der weltgrößte Außenwerber JCDecaux hat die Umsatzzahlen für das Gesamtjahr 2020 vorgelegt. Der massive Publikumsrückgang während den Lockdowns sorgte 2020 für üppiges Minus, der bereinigte Konzernumsatz ging auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Digital macht dafür inzwischen 24% des Gesamtumsatzes aus. DooH und Programmatic sieht das Unternehmen als wichtige Zukunfsträger.
JCDecaux und Fred & Farid mit We keep Going Kampagne im Dezember in New York (Foto: JCDecaux)
JCDecaux und Fred & Farid mit We keep Going Kampagne im Dezember in New York (Foto: JCDecaux)

Mit einem weiterhin deutlich negativen vierten Quartal zieht JCDecaux einen Schlussstrich hinter einem gelinde gesagt dramatischen 2020 für den Außenwerber. Auch im vierten Quartal 2020 verminderte sich der bereinigte Umsatz um -38,0% auf 695,1 Millionen Euro gegenüber den starken 1,12 Mrd. Euro im vierten Quartal 2019. Der Gesamtumsatz für 2020 sinkt damit um -40,6% auf 2.311,8 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der noch bei knapp 3,9 Mrd. Euro gelegen.

„Wir mussten zum ersten Mal in unserer 56-jährigen Geschichte einen solch massiven weltweiten Publikumsrückgang hinnehmen“, erklärt Jean-François Decaux, Co-Chief Executive Officer von JCDecaux, die Zahlen. Die Corona-Pandemie zwang Regierungen und Behörden dazu, in der jüngeren Geschichte beispiellose landesweite, regionale und lokale Mobilitätseinschränkungen wie Lockdowns, Ausgangssperren und die Schließung von Geschäften, Restaurants oder Kinos anzuordnen. Für den weltgrößten Außenwerber natürlich der Worst-Case.

Nicht zuletzt deswegen verschiebt sich der Fokus bei JCD immer mehr auf flexible digitale Medien. Die digitalen Umsätze machen inzwischen 24% des Gesamtumsatzes von JCDexaux aus. „In einer zunehmend fragmentierten und immer stärker digitalen Medienlandschaft gewinnt (D)ooH für uns weiter an Attraktivität“, sagt Jean-François Decaux weiter.

JCDecaux-Kampagne: Mit Zuversicht durch den Corona-Winter

Ohne Publikum kein Umsatz

Die Umsätze in den Unternehmenssegmenten Stadtmöblierung und Großflächenwerbung verminderten sich 2020 weniger stark als im Bereich Transportmedien. Das ist laut JCD den besseren Publikumsfrequenzen im Fußgänger- und Autoverkehr zuzuschreiben, die sich mit der Aufhebung von Lockdown-Maßnahmen rasch erholten. So ging Stadtmöbelsegment der bereinigte Umsatz im Gesamtjahr um ‑33,0% auf 1.13 Mrd. Euro zurück (-31,9% organisch), die Großflächenwerbung verlor ‑34,6% und fiel auf 369,7 Millionen Euro Jahresumsatz zurück (-30,8% organisch).

Die Gesamtumsätze 2020 von JCDecaux im Überblick:

  • Stadtmöblierung -33%
  • Transportmedien -50,4%
  • Grossflächenwerbung -34,6%

Transportmedien verloren aber sogar mehr als die Hälfte (-50,4%) und verzeichneten nur 810,9 Millionen Euro Umsatz in 2020. Ausschlaggebend waren hier unter anderem der eingestellte oder stark eingeschränkte Flugverkehr, der für leere Flughäfen sorgte, sowie die verbreitete Angst, öffentliche Verkehrsmittel gemeinsam mit vielen anderen Personen zu nutzen. China erholte sich in diesen Bereich zwar recht schnell, die Publikumszahlen in anderen Ländern, etwa UK oder Frankreich sind allerdings nach wie vor weit unter dem Vorjahresniveau.

Richtet man den Blick auf die geografischen Regionen, dann verbesserten sich in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Umsatzergebnisse am deutlichsten in Frankreich und im übrigen Europa, was JCD hauptsächlich dem Stadtmöbelsegment verdankte. Im asiatisch-pazifischen Raum und insbesondere in Festlandchina verzeichneten die Geschäftssparten, die ein inländisches Publikum ansprachen, einschließlich der Flughafenterminals für Inlandsflüge, in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls Verbesserungen. Die internationalen Luftkreuze litten aber weiterhin stark unter dem geringen internationalen Flugverkehr. In allen drei Geschäftssegmenten waren laut JCD Nordamerika und Großbritannien während des gesamten Jahres die am stärksten betroffenen Regionen.

DooH: JCDecaux zieht sich aus Russland zurück