Den Jahreswechsel feierte Unicol, Spezialhersteller für Digital Signage-Halterungen, ungewohnt mit einer „Probelieferung“. Zum 1.1. verließ Großbritannien im Rahmen des andauernden Brexits die europäische Zollunion. Für Unicol bedeutete dies, sich trotz aller Vorbereitungen erstmal an die neue Situation heranzutasten. „Die erste 2021 ‚Bestellung‘ ging von unserer britischen Fabrik in Oxford erstmal an unsere deutsche Niederlassung in Erlangen“, berichtet Unicol Deutschland Geschäftsführer John Knight gegenüber invidis. „Vielleicht hatten wir auch etwas Glück, aber die Lieferung mit zwei Palletten verlief relativ problemlos und ist nur mit einem Tag Verspätung gut angekommen.“
Zwar müsse Unicol jetzt seine Produkte Vorsteuern und ein kleine Zoll Gebühr bezahlen, aber der AV-Halterungshersteller habe sich sehr gut vorbereitet, erzählt Knight. „Das einzige Problem beim Import aus UK lag nicht bei uns, sondern bei einem anderen Kunden mit Ware auf unsere LKW, der die falschen Unterlagen hatte. Jeder Anfang ist eben schwer“. Nach der Probelieferung ging es schnell zurück zu Normalität für Unicol. „Die ersten Wochen waren etwas chaotisch, aber diese Woche etwa ist unsere Lieferung aus Großbritannien pünktlich angekommen und teilweise noch am gleichen Tag zu unseren Kunden in Europa weitergegangen.“
„Unser Geschäft läuft trotzt Brexit und Pandemie fast normal, beinahe ‚Business as usual‘. Dafür müssen wir uns auch bei unseren Kunden bedanken, die trotz der teils schwierigen Situation weiter ihr Vertrauen in uns setzen“. Die Erfahrung von Unicol zeigen also ein gutes Bild vom Standard Warenverkehr, zumindest bei AV-Produkten. Das neue Handelsabkommen regelt allerdings insbesondere bei Dienstleistungen bisher nur wenige Grundlagen. Hier heißt es weiter gespannt auf die Entwicklungen warten.