Smarte Retail-Lösungen gibt es viele. Gerade im letzten Jahr hat die Zahl der Technologien für Einzelhändler rapide zugenommen – gerade im Sommer flatterte gefühlt täglich eine Mail mit einer neuen Retail-Innovation in das invidis Postfach. Der Claim dabei stets: „Mit unserer Lösung kommen Retailer durch die Krise und profitieren auch danach noch von der Digitalisierung“. Die meisten der Lösungen funktionieren allerdings ‚Standalone‘ oder ergänzen bestehende Digital Signage bei Einzelhändlern nur unter gewissen Voraussetzungen. Etwa wenn die Displays von bestimmen Herstellern stammen oder ein spezifisches Content Management System (CMS) verwendet wird.
Gerade letzteres unterscheidet sich aber von Händler zu Händler, je nach dessen gewünschten Funktionen und Vorteilen. Entsprechend ist der Retailer oder sein Integrator an eine bestimmte Hardwarestruktur gebunden – und hat beispielsweise keine Chance, mal eben die smarte People Count-Lösung vom Geschäft gegenüber zu installieren, weil sie inkompatibel mit dem eigenen System ist.
Einer der Display-Anbieter, der die Zeit der Silos beenden und mehr Flexibilität in den Markt bringen will, ist Sharp/NEC. Im invidis-Gespräch erläutert Nils Karsten, Strategic Alliance Manager bei Sharp/NEC Display Solutions, dass kein anderer Displayanbieter so viel unterschiedliche Computing Hardware wie die Japaner unterstützt. Möglich machts eine offene modulare Plattform und zahlreiche Partner.
Mit Kernkompetenz und starken Partnern
Statt etwa über viele M&A zum Gesamtlösungsanbieter zu mutieren, fokussiert sich Sharp/NEC auf die eigene Kernkompetenz: Displays, Projektoren und LED. Bei allen anderen Features lässt der Anbieter dem Kunden ziemlich freie Wahl. So zum Beispiel beim NEC MediaPlayer: Dieser bietet als Lösung für lokale Netzwerke auch Zugriff auf viele validierte, global einsetzbare CMS Systeme – ob easescreen, Loopsign, Yodeck, NowSignage, BrightSign, info-beamer und viele mehr. Alle sind kompatibel mit den Lösungen der Partnerplattform von Sharp/NEC, die inzwischen weit über 100 Unternehmen zählt. So entwickelte man gemeinsam mit Softwareanbieter Intuiface und den Sensor-Experten von Nexmosphere etwa die Lösung „Entrance Flow Management“ – ein flexibles Komplettsystem für die Zutrittskontrolle. Gleichzeitig lassen sich die Nexmosphere Sensoren auch mit zahlreichen anderen Lösungen im Pool kombinieren.
Der Händler bzw. der Systemintegrator ist prinzipiell frei bei der Zusammenstellung der Digital Signage-Lösung. Das heißt aber nicht, das Sharp/NEC seinen Kunden einfach alleine lässt – außer er wünscht es. Gerade weil es so viele Möglichkeiten gibt, bietet der Displayhersteller Unterstützung in Form von konkreten Empfehlungen an. Sharp/NEC bleibt dabei laut Nils Karsten gegenüber seinem Netzwerk fair und bevorzugt keine Partner, sondern berät agnostisch – ganz im Sinne des Kunden.
Zuletzt sei nochmal der NEC eigene Mediaplayer erwähnt, der auf Basis eines Raspberry Pi speziell für Digital Signage entwickelt wurde. Auf Wunsch sind die Displays des Herstellers damit vorab bestückt. Da der modulare Mediaplayer wie auch das Display das breite Angebot der Plattform und unterschiedliche CMS unterstützt, ist er gerade für kleine Händler und Shops interessant. Besonders dann, wenn diese eine unkomplizierte Digital Signage-Lösung aufhängen und sich über ein mögliches Upgrade auf ein CMS erst später Gedanken machen wollen.