Wintertage sind kurz im Norden Europas, noch nicht so sichtbar Anfang November aber die Lichtverhältnisse am Tag unterscheiden sich sichtbar von München. Der morgendliche 5 Uhr-Run führt entlang der Seen an den Rand der Innenstadt vorbei an Museen, Theatern, Bibliotheken und vielen Bürogebäuden.
Im Gegensatz zu den DooH-Netzen – die wie üblich bis 6h morgens ausgeschaltet bleiben – laufen viele Displays, LED-Screens und Projektionen an und in öffentlichen Gebäuden im 24/7-Dauerbetrieb. Es ist fraglich ob Passanten mitten in der Nacht aktuelle Informationen zu Vorstellungen, Preisen und Aktivitäten benötigen. Noch kritischer sind die laufenden Displays in den Foyers, Cafes und Garderoben, die in verschlossenen Gebäuden die ganze Nacht über betrieben werden. Der ferne Blick durch eine Glasfassade ist es hoffentlich nicht.
Mindestens 25% Energieeinsparung
Die Ausreden werden vielfältig komplex sein – die Lösung bleibt einfach: Es gibt keinen technischen Grund Displays, LED, Projektionen oder Kioskterminals in der Nacht laufen zu lassen. Weder eigene Screens noch die der Partner, Mieter oder Konzessionäre. Allein das Abschalten zwischen Mitternacht und 6h morgens reduziert den jährlichen Stromverbrauch um 25% – ohne Service oder Umsatzeinbußen.
Die Beobachtungen in Helsinki sind nach unseren Erfahrungen exemplarisch für große Städte in Europa. Interessanterweise waren in von außen einsehbaren Bürogebäuden weniger aktive Screens in der Nacht zu entdecken. Mögliche Erklärung – die Verantwortung für den Betrieb der digitalen Touchpoints liegt beim Unternehmen. In öffentlichen Kulturgebäuden mit Untermietern ist die Verantwortung für Digital Signage verteilt.