Besonders bei hochwertigen Produkten kommt es auf eine gelungene und überraschende Präsentation am Point of Sale (PoS) an. Das Hongkonger Luxusuhren-Unternehmen Wristcheck holt sich dafür jetzt Unterstützung aus Berlin: Das Tech-Start-up Garamantis hat ein neues Digital Signage System entwickelt, mit der Kunden per Gestensteuerung Displays sowie Drehteller mit Uhren in der Auslage interagieren können. Im Landmark Shopping Center in Hongkong kommt das neue System erstmals zum Einsatz.
Gestensteuerung macht’s möglich – das interaktive Schaufenster
Kernstück der Garamantis-Lösung ist ein sieben Meter breites und drei Meter hohes interaktives Schaufenster. Umrahmt von Stein-Installationen und drei interaktiven Digital Signage Screens präsentiert das Schaufenster Wristcheck-Uhren auf insgesamt 12 responsiven Drehtellern, die das Berliner Start-up speziell für diesen Anwendungsfall entwickelt hat. Besucher, die vor dem Vitrinenglas stehen, können mit einfachen Gesten die Drehteller steuern und so die ausgestellten Uhren von allen Seiten betrachten. Eine stimmungsvolle LED-Beleuchtung sowie drei neben den Uhren positionierte 65-Zoll Screens präsentieren die begehrten Chronografen im Detail.
Das Konzept und die Realisierung sämtlicher Interaktionselemente kommen von dem 2014 in Berlin gegründeten Tech Start-up. Garamantis entwickelt interaktive Ausstellungen und Showrooms. Individuelle Software-Entwicklung steht im Fokus der weltweiten Projekte, die dem Benutzer ein eindrückliches Interaktions-Erlebnis geben. Die Berliner sind Experten für digitale Speziallösungen und langjähriger Partner der Ars Electronica. 2020 wurde das Start-up von der Bundesregierung als „Kultur- und Kreativpilot“ ausgezeichnet.
Die multi-user Gestenerkennung über die gesamte Fläche von 21 qm erfolgt dabei mittels LIDAR-Systemen: Die Laser-basierte Technologie erfasst kleinste Objekte und Bewegungen in ihrem Umfeld und ermöglicht so eine berührungslose Interaktion vor dem Schaufenster. Die von Garamantis eigens entwickelten interaktiven Drehteller werden per MQTT, einem IoT-Netzwerkprotokoll für Machine-to-Machine-Kommunikation angesprochen. Das sorgt für direkte und weiche Rotationen sowie LED-Beleuchtung der jeweils aktiven Uhren.
Zentrale Steuerung und Content Management vereinfachen Produkt-Präsentation
Bei der Software setzt Garamantis auf ein hauseigenes CMS. Die Steuerung der interaktiven Vitrine sowie die Digital Signage Contents können über die Web-Oberfläche des CMS angepasst werden. Dort lässt sich einpflegen, wo sich welcher Drehteller befindet und welcher Bereich vor dem Glas vom Laser entsprechend erkannt wird.
Das von Garamantis entwickelte PoS-Konzept ist skalierbar und flexibel. So sind laut den Berliner von einzelnen Drehtellern in einer interaktiven Vitrine bis zu meterlangen Schaufenstern mit beliebig vielen Bildschirmen und Drehtellern sämtliche Konfigurationen möglich. Größere Ausführungen der interaktiven Drehteller tragen Produkte und Exponate mit über 100kg Gewicht. In Berlin evaluiert Garamantis derzeit einen zuverlässigen Außeneinsatz der LIDAR-Sensoren für Schaufenster.
Herausforderung Installation während der Pandemie
Da aufgrund von Corona eine Einreise nach Hongkong für ausländische Personen nicht erlaubt war, wurde auch die Installation der Technik vor Ort eine Herausforderung. Garamantis verschickte die gesamte interaktive Hardware vorkonfiguriert nach Hongkong, wo sie ein lokales Architektenbüro anhand einer exakten Dokumentation integrieren konnte. Ein Remote-Zugriff sowie ein identischer Testaufbau in Berlin ermöglichten es Garamantis, den Rollout optimal zu begleiten.