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Digital Signage

Konsolidierung ohne Pause

Übernahmen im Dutzend: Die M&A-Aktivitäten der Digital Signage-Industrie sind 2022 nach wie vor hoch. Eine globale Konsolidierung der Industrie ist unausweichlich. Ein Überblick von Florian Rotberg.
Links vom Bild flieht noch der nationale Integrator, rechts lauert Private Equity – M&A-Illustration aus dem invidis Jahrbuch 2021. (Grafik: Adobe Stock; Foto: Lino Thaesler/unsplash)
Links vom Bild flieht noch der nationale Integrator, rechts lauert Private Equity – M&A-Illustration aus dem invidis Jahrbuch 2021. (Grafik: Adobe Stock; Foto: Lino Thaesler/unsplash)

Die Konsolidierung der Digital Signage-Industrie hörte nicht einmal auf dem Höhepunkt der Pandemie auf. Marktbeobachter auf beiden Seiten des Atlantiks sind sich einig, dass die globale Digital Signage-Branche immer noch viel zu zersplittert und dass eine weitere Konsolidierung erforderlich ist.

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Laut dem Branchenverband Avixa erreicht der globale Digital Signage-Markt im Jahr 2022 ein Volumen von 35 Mrd. US-Dollar und wird bis 2026 auf 44,7 Mrd. USD ansteigen. Auch wenn die Prognose aufgrund des Krieges in der Ukraine, einer sich abzeichnenden Energiekrise und einer drohenden globalen Rezession nach unten korrigiert werden muss, ist und bleibt der Markt für Digital Signage riesig.

IT-Integratoren machen Druck

Die Marktteilnehmer haben den Boom jedoch noch nicht aufgeholt. Während eine Handvoll Digital Signage-Anbieter einen Umsatz von 500 Mio. USD erzielt, erwirtschaftet die große Mehrheit auf beiden Seiten des Atlantiks einen Jahresumsatz im zwei- oder niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Im Softwaresektor erreichen die meisten ISVs nicht einmal die Schwelle von 10 Mio. USD Jahresumsatz.

Digital Signage: Europa bereit zur Führungsrolle

Die Branche wandelt sich jedoch rasch, insbesondere unter dem Druck viel größerer IT-Integratoren, die zunehmend in den Digital Signage-Markt einsteigen. Die Konsolidierung beschränkt sich nicht nur auf den Zusammenschluss mit einem direkten Konkurrenten, sondern erstreckt sich auch über die gesamte Wertschöpfungskette.

Softwareanbieter erweitern ihr Angebot um Integrationsdienste, zum Beispiel Scala und Grassfish, oder ehemals softwareunabhängige Integratoren entwickeln beziehungsweise erwerben ihre eigene CMS-Plattform.

Fünf Ziele

Da die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer in privater Hand ist, werden die meisten Transaktionen von Finanzinvestoren unterstützt. Im Allgemeinen sehen wir fünf Treiber für die Konsolidierung:

  • Marktführerschaft: Das Ziel ist es, mindestens doppelt so groß zu werden wie der nächste Wettbewerber. Wenige, aber große und international aufgestellte Anbieter von Digital Signage-Lösungen kämpfen um diese Position, zum Beispiel Hanover Investors, die Zeta Display übern men haben und eine Buy-and-Build-Strategie verfolgen.
  • Vertikale Spezialisten: Diese versuchen, der One-Stop-Shop für eine bestimmte Branche zu werden. Ein Beispiel: Uniguest – die Hospitality-Tech-Gruppe – erwirbt Digital Signage- und Tech-Experten mit dem Ziel, einen vertikalen End-to-End-Spezialisten für Veranstaltungsräume, Gastgewerbe, Hotels und Seniorenheime aufzubauen.
  • Kompetenzerweiterung: Mehr Fachwissen entlang der gesamten Digital Signage-Wertschöpfungskette treibt diese Akquisitionslogik an, wenn zum Beispiel ein Integrator eine Softwareplattform erwirbt.
  • Vergrößerung der installierten Basis: Insbesondere Software ist ein Spiel mit starken Skalierungseffekten. Spectrio zum Beispiel plant den Aufbau einer globalen Softwareplattform und erwirbt Dutzende kleinerer und größerer Digital Signage-Spezialisten.
  • Akquisitionen in angrenzenden Märkten: Zusätzliche Angebote für bestehende Kunden sind der Grund für diese Art von Übernahmen. Ein Beispiel: Ein Ladenbauer wie Umdasch erwirbt den Digital Signage-Integrator Seen Media, oder der IT-Leasing-Anbieter Econocom übernimmt ein angrenzendes Integrationsgeschäft.

Ein Marktführer ist gut für die Branche

Sobald sich ein klarer Marktführer herauskristallisiert, wird die Branche als Ganzes davon profitieren. Derzeit kämpfen mittelgroße Integratoren um die Marktführerschaft. Die derzeitige Wettbewerbssituation auf dem Markt treibt die Bewertungen trotz der allgemeinen Wirtschaftslage an. Allerdings erhöht der Wettbewerb auch den Druck auf die Gewinnspannen bei Großprojekten, da die Marktteilnehmer das Geschäft aufkaufen. Die Bewertung basiert in der Regel auf EBITDA-Multiplikatoren, mit höheren Multiplikatoren für Unternehmen, die einen großen Anteil an wiederkehrenden Einnahmen aufweisen.

M&A Digital Signage im Detail

Gemeinsam mit dem Partner Sixteen-Nine analysierte invidis die M&A-Aktivitäten in Europa und Nordamerika. Welche Player dabei herausragen, wie sich die Regionen unterscheiden und welches Land einen Sonderfall darstellt, erfahren Sie im invidis Jahrbuch 2022, das sie kostenlos herunterladen können.

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