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Gütertransport mit Robotern in der Schweiz

Von St. Gallen bis nach Genf: Cargo Sous Terrain plant die Untertunnelung der gesamten Schweiz für den Güterverkehr. Die Züge sollen elektrisch und fahrerlos durch die Tunnel schießen.
Vollautomatisch und elektrisch - CST will das Güter-Transportwesen der Schweiz revolutionieren. (Foto: Simulationsbild von Cargo Sous Terrain AG)
Vollautomatisch und elektrisch – CST will das Güter-Transportwesen der Schweiz revolutionieren. (Foto: Simulationsbild von Cargo Sous Terrain AG)

Cargo Sous Terrain (CST) hat zum Ziel, in der gesamten Schweiz ein unterirdisches Tunnelsystem für den Güterverkehr zu errichten – mit vollautomatischen elektrischen Güterzügen. Von Logistik-Hubs im ganzen Land aus sollen die Wagons beladen werden und dann mit Lift in den Untergrund fahren. Bis 2045 sollen die Tunnel fertig sein – ein enormes Projekt, für das die Aktiengesellschaft CST nun wichtige Etappenziele erreicht hat: Die erste Teilstrecke von Härkingen nach Zürich Flughafen befindet sich in der konkreten Planung. Zudem sollen zwei Studien den Ausbau in die Ostschweiz und die Romandie als machbar und wirtschaftlich erwiesen haben.

Tunnel zum Flughafen bis 2031

Ziel des Tunnelbaus ist die Entlastung des Verkehrs im gesamten Land. Dabei sollen die Gütertunnel schonend in die Landschaft und das besiedelte Gebiet integriert werden. Aktuell sucht CST nach Hub-Standorten entlang der ersten Teilstrecke, die bereits 2031 eröffnen soll. Mit einer Abzweigung ab dem Haupttunnel soll die Strecke auch den Flughafen einbinden. Anfang Juni verkündete CST, ein „Memorandum of Understanding“ mit der Flughafen Zürich AG (FZAG) unterzeichnet zu haben. Die FZAG ist seit 2019 an CST beteiligt und soll sich mit dem Bau eines Logistik-Terminalgebäudes am Projekt beteiligen.

Einen weiteren Meilenstein in der Realisierung des Projekts verkündete CST mit einer Potenzialanalyse, nach der sich auch die Anbindung der Kantone St. Gallen und Thurgau in der Ostschweiz als wirtschaftlich erfolgversprechend erwiesen hätten. Auch für die Romandie, den frankophonen Teil, habe man laut CST die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile beweisen können.

Das geplante Tunnelsystem soll sich von St. Gallen bis nach Genf erstrecken. (Foto: Cargo Sous Terrain AG)
Das geplante Tunnelsystem soll sich von St. Gallen bis nach Genf erstrecken. (Foto: Cargo Sous Terrain AG)

Paketschleuse für Zürich

Mit der Stadt Zürich startet CST bereits dieses Jahr ein Pilotprojekt, das den Verkehr noch vor der Tunneleröffnung reduzieren soll: die „Salübox“. An vier Standorten in der Stadt sollen Deponier-Orte für Pakete entstehen, für die CST eine zentrale Abholung organisiert. Zur Hinterlegung von kleineren Gegenständen gibt es in der Schweiz bereits den sogenannten Milchkasten – ein zusätzliches Fach im Briefkasten, das man nicht absperren kann. Mit der Salübox will CST dieses Konzept weiterentwickeln und ergänzen.

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