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Digital Signage

Europas Große bereit für mehr

Die führenden europäischen Integratoren Trison, M-Cube und Zeta Display sind trotz aller Krisenherde und Lieferprobleme gut in das Jahr 2022 gestartet – ebenso geht es Stratacache, das mit Sitz in den USA ebenfalls auf europäischem Boden mitmischt.
Alberto Cáceres, Trison, Manlio Romanelli, M-Cube, und Per Mandorf, Zeta Display, auf dem DSS Europe (von links). (Fotos: invidis/Frank Böhm)
Alberto Cáceres, Trison, Manlio Romanelli, M-Cube, und Per Mandorf, Zeta Display, auf dem DSS Europe (von links). (Fotos: invidis/Frank Böhm)

Corona, Ukraine-Krieg und Inflation: Die vergangenen zwölf Monate waren keine leichten für Europa: Doch die drei großen europäischen Digital Signage-Integratoren haben die Krise bisher mehr als gut überstanden. Trison beispielsweise konnte im Jahr 2021 den Umsatz um 40 Prozent auf 60 Mio. Euro steigern – und für das laufende Jahr plant Trison wieder ähnliche Wachstumsraten, wie Trison-CEO Alberto Cáceres erläutert: „Unsere Teams haben alleine im April 400 Digital Signage-Projekte realisiert.“

Der Integrator mit europäischen Tochterunternehmen in Spanien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland sowie Übersee-Niederlassungen in Amerika und Asien konnte 2022 bereits weitere Großaufträge mit global tätigen Kunden gewinnen. Namen wollte der Trison-CEO noch nicht nennen. „Unser Fokus liegt auf weltweit tätigen Kunden. Das macht uns krisenresistenter in unsicheren Zeiten wie jetzt.“

Europa-Markt im invidis Jahrbuch

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Denn auch der Anbieter aus La Coruña ist vom Krieg in der Ukraine und dem Russland-Boykott der westlichen Welt betroffen. Alberto Cáceres nennt keine Details, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass der Trison-Kunde Inditex – unter anderem die Muttergesellschaft von Zara – mehr als 500 Stores in Russland und der Ukraine schließen musste. Inditex erzielte 2021 fast 10 Prozent des globalen Umsatzes in den beiden Märkten. Auch der Kunde Porsche hat sich mit Kriegsbeginn aus Russland zurückgezogen. Trison sieht sich aber auf einem guten Weg, die wegfallenden Umsätze mit Neugeschäft zu kompensieren. „Die anderen Märkte entwickeln sich weiter überaus gut und wir bleiben bei unseren ehrgeizigen Wachstumszielen“, sagt Alberto Cáceres.

Alberto Caceres, CEO von Trison: „Unsere Aussichten für 2021 sind gut“

Nachfrage enorm gestiegen

Der italienische Integrator M-Cube konnte ebenfalls ein gutes Jahr 2021 verbuchen. „Die Nachfrage nach Luxusgütern hat sich nach der Pandemie enorm belebt, und unsere Kunden haben davon profitiert“, sagt Manlio Romanelli, Präsident von M-Cube. „Wir konnten unseren Digital Signage Umsatz um 27 Prozent auf 46 Mio. Euro steigern, und dieser Wert spiegelt noch nicht einmal den Auftragseingang wider.“

Manlio Romanelli: „Für M-Cube war 2021 ein fantastisches Jahr“

Auch im Vergleich zu 2019 verzeichnet M-Cube im vergangenen Jahr ein organisches – also nicht durch Übernahmen beeinträchtigtes – Umsatzwachstum von 23 Prozent. Für 2022 erwartet M-Cube ein Wachstum, das noch über dem Niveau von 2021 liegt. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, einschließlich der Schließung von Luxusboutiquen in Russland, sind für M-Cube sehr begrenzt. Das Worst-Case-Risiko liege bei einem sehr niedrigen sechsstelligen Betrag. Größeren Einfluss auf die Geschäftsentwicklung könnte aber die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Digital Signage-Displays, LED, Mediaplayern und anderer Hardware haben.

Gemeinsame Software ein Schlüssel

Zeta Display mit Sitz im südschwedischen Malmö wurde 2021 von der Londoner Private-Equity-Gesellschaft Hanover Investors übernommen und von der Börse genommen. Schon vor der Übernahme war Zeta Display eine treibende Kraft bei der Konsolidierung des europäischen Marktes. Im September 2019 trat Per Mandorf als CEO ein. Seitdem konzentriert er sich auf die Integration der übernommenen Digital Signage-Anbieter in Skandinavien, Benelux und Deutschland in eine einheitliche Gruppenstruktur. Wir bedienen viele unserer Kunden international, daher müssen Produkte, Dienstleistungen und unsere Go-to-Market-Strategien aufeinander abgestimmt werden“, sagt Per Mandorf. Dabei soll ein neues Organisationsmodell Zeta Display in die Lage versetzen, die Kunden weltweit mit der gleichen Qualität kundenorientiert und skalier bar zu bedienen.

Zeta Display: Vorsprung mit Lösungen und Services

Per Mandorf, der aus dem Retail-Software-Geschäft kommt, legt großen Wert auf die gemeinsame Digital Signage-Softwareplattform Engage. Diese wurde nicht von Grund auf neu entwickelt, sondern baut auf mehreren bestehenden konzerneigenen CMS-Plattformen auf. Insgesamt sieht der CEO Zeta Display gut positioniert, um die nächste Wachstumsphase einzuleiten.

Digital Signage: Europa bereit zur Führungsrolle

Der Vierte im Bunde

Stratacache/Scala hat seinen Sitz in den USA, spielt aber auch in Europa eine gewichtige Rolle. Laut CEO Chris Riegel entwickelte sich während der Pandemie der Umsatz gut. Ähnlich wie andere große vollintegrierte Digital Signage-Anbieter konnte Scala in der Krise auf monatlich wiederkehrende Software-Umsätze und laufende Serviceverträge setzen.

Chris Riegel: Scala plant zwei Übernahmen in Europa

Für das laufende Jahr erwartet Chris Riegel, mit Scala erstmals weltweit die Umsatzgrenze von 100 Millionen Euro zu knacken. Seit Jahresbeginn verzeichnet Scala auch in Europa wieder eine anziehende Nachfrage. Das europäische Digital Signage-Geschäft von Scala wird im laufenden Jahr wieder profitabel sein, auch wenn die großen Skalierungseffekte wie in Nordamerika noch nicht erreicht sind.