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Energiesparplan

Deutschlands Plakate und Screens bleiben dunkel

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden erstmals bundesweit Screens und die Beleuchtung von Werbeträgern um 22 Uhr abgeschaltet. Bis 16 Uhr bleibt die Außenwerbung nun dunkel. Doch es gibt weiterhin einige Touchpoints die trotzdem betrieben werden, aus technischen sowie sicherheitstechnischen Gründen.
Dunkle Innenstadt (Screenshot: Tagesschau)
Dunkle Innenstadt (Screenshot: Tagesschau)

Deutsche Innenstädte waren heute Nacht zum ersten Mal sichtbar dunkler, so wie es die neue kurzfristige Energiesparverordnung vorsieht. Nicht nur Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden (Link BR-Video) sind ausgeschaltet, sondern auch statische und digitale Out-of-Home-Werbeflächen.

Update 28.9.2022: Das Kabinett hat die Energieeinsparverordnung geändert. Näheres dazu in der aktuellen invidis-Meldung.

Nicht von der Verordnung betroffen sind Screens und beleuchtete Werbeträger in Schaufenster und Indoor – so jedenfalls die vorherrschende Einschätzung von Experten in der Branche und auf Seiten von Städten und Gemeinden. Trotzdem bleiben diese während der Nacht auch größtenteils ausgeschaltet – seit Monatsbeginn jetzt auch schon ab Geschäftsschluss beziehungsweise spätestens ab 22 Uhr.

Energiesparverordnung: Zeitenwende für die Branche

Doch nicht alle Outdoor-Werbeträger sind zwischen 22 Uhr und 16 Uhr ausgeschaltet. Das kann und hat unterschiedliche Gründe, die die Verordnung ausdrücklich genehmigt:

  • Beleuchtete Werbeträger ersetzen Straßenbeleuchtung in und an ÖPNV-Wartehallen und sind somit integraler Bestandteil der öffentlichen Sicherheit.
  • Auch in Unterführungen und anderen Orten müssen Werbeträger weiter beleuchtet werden, da sie zur Verkehrssicherheit und Gefahrenabwehr für Passanten beitragen.
  • DooH-Screens sind oft Teil der öffentlichen Warninfrastruktur (Katwarn etc) und werden deshalb tagsüber als Notfallplattform für den Bevölkerungsschutz benötigt.

Weitere statische und digitale Werbeträger leuchten noch, da sie in der Kürze der Zeit nicht technisch umgerüstet werden konnten. Die Beleuchtung erfolgt seit Jahrzehnten über eine Dämmerungsautomatik, diese muss nun einzeln bundesweit vor Ort gegen Zeitschaltuhren ausgetauscht werden.

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