Der September war ungewohnt turbulent für die DooH- und Digital Signage-Branche. Die Energieeinsparverordnung mit einem überraschend langen Betriebsverbot bis 16 Uhr musste innerhalb von Stunden umgesetzt werden. Netzwerkbetreiber und Einzelhändler suchten in der Kürze der Zeit den Rat ihrer Rechtsabteilungen und Anwaltskanzleien. Es gab eine Bandbreite an Auslegungen. Diskutiert wurden, ob die eigenen Screens privat oder öffentlich installiert sind, von außen sichtbar sind oder nicht, Werbeanlage oder geschäftskritischer Touchpoint. Eindeutige Antworten waren selten zu bekommen, mit Ausnahme bei Ströer & Co., da für einen Großteil der Roadside DooH-Screens die Verordnung explizit Ausnahmen vorsah.
Die Mehrzahl der Einzelhändler und deren Integratoren sahen sich nicht von der Verordnung betroffen und entschieden sich, ihre Screens weiter wie bisher zu betreiben. Ein legitimes Handeln, wenn der Gesetzgeber so viel Interpretationsspielraum zulässt.
Andere entschieden sofort mit Inkrafttreten, im Sinne der Verordnung zu handeln und verzichteten erst einmal, rechtliche Lücken auszunutzen. Bestes Beispiel war Aldi Süd, der sowohl ihre Outdoorscreens mit Wochenangeboten als auch Indoor-Screens im Eingangsbereich ausgeschaltet ließ. Einige mögen das vorauseilendes Gehorsam nennen, andere ein geschicktes Handeln, um Öffentlichkeit und Politik zu beruhigen. Mit dem Inkrafttreten der aktualisierten Ensikumav 2022 und der damit einhergehenden Rechtssicherheit leuchten alle Aldi Süd-Screens auch wieder.
Aldi Süd auch bei der Talentsuche ganz vorne
Mit Kreativität setzt Aldi Süd auch das eigene Digital Signage-Netzwerk für die Talentsuche ein. IT-Experten sind im Arbeitsmarkt extrem rar, und so gut wie alle Konzerne suchen händeringend nach zusätzlichen Experten. Aldi Süd setzt in deutschen Filialen mit englischsprachigen Kampagnen auf internationale IT-Experten unter der Kundschaft. „This screen will not bring the future of retail technology into this store and all our stores worldwide. You will.”