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Umdasch The Store Makers

"Wir sehen eine gespaltene Welt"

Auf der einen Seite Boom, auf der anderen Seite Existenzängste: Der Transformationsprozess des Retails geht weiter. Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers, erläutert, was das für den Ladenbau bedeutet – und welche wichtige Rolle Nachhaltigkeit dabei spielt.
"Der Anteil dessen, was angepasst werden muss, steigt." - Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers (Foto: invidis)
„Der Anteil dessen, was angepasst werden muss, steigt.“ – Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers (Foto: invidis)

Die Retail-Welt ist seit Jahren im Dauer-Krisen- und -Veränderungsmodus. Veränderte Kundengewohnheiten, Covid-19, Energiekrise: Die globalen Entwicklungen zwingen Stores auf der ganzen Welt dazu, umzudenken und sich weiterzuentwickeln.

Auswirkungen, die direkt auch der Ladenbau zu spüren bekommt. Welche Trends hier besonders stark Einfluss nehmen, skizzierte Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers, im Rahmen der Euroshop in Düsseldorf – hier zeigte der Ladenbauer viele der Trends und die von Umdasch dafür entwickelten Lösungen auf.

Für Umdasch selbst ging es nach den Corona-Jahren im vergangenen Jahr in die richtige Richtung. 2021 machte die Umdasch Group – zu der neben The Umdasch The Store Makers noch das Schalungsbau-Unternehmen Doka und die Investitionsgesellschaft Umdasch Group Ventures gehören – einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Für 2022 nannte Silvio Kirchmair noch keine Zahlen, doch sprach er von einer signifikanten Umsatzsteigerung, die nicht nur inflationsgetrieben sei. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Jahr 2022“, bestätigte er.

Premium boomt

Somit fühlt sich Umdasch bereit für die Herausforderungen, vor denen die Kunden stehen – und diese sind durchaus unterschiedlich, wenn man die wirtschaftliche Lage im Retail beobachtet. „Wir sehen eine gespaltene Welt“, sagt Silvio Kirchmair. Auf der einen Seite boomt alles, was Premium ist. „Luxusmarken haben den Einzelhandel wiederentdeckt.“ Doch jenseits des Luxus gebe es im Retail pure Existenzängste.

Eine Folge: Der Bau von neuen Stores wird zurückgehen, Refittings von älteren Shops und Gebäuden wird zunehmen. „Wir gehen davon aus, dass der Sanierungsmarkt stark ansteigt“, erläutert Silvio Kirchmair. Hierfür müssen man als Ladenbauer die richtigen Konzepte entwickeln.

„Luxusmarken haben den Einzelhandel wiederentdeckt.“

Silvio Kirchmair, CEO von Umdasch The Store Makers

Nachhaltigkeit ein Kernthema

Dieser Trend ist eng mit einem der größten Game Changer und Änderungstreiber verbunden: Nachhaltigkeit. Hier ist Umdasch schon seit einiger Zeit aktiv, und die Maßnahmen sollen noch mehr werden. Nachhaltigkeit soll nicht nur ein Angebot im Portfolio, sondern fester Teil der Unternehmensstrategie und der Wertschöpfungskette werden.

Nachhaltige Umdasch-Materialien auf der Euroshop 2023 (Foto: invidis)
Nachhaltige Umdasch-Materialien auf der Euroshop 2023 (Foto: invidis)

Bis 2040 will Umdasch The Store Makers klimaneutral sein; dazu beitragen sollen unter anderem digitale Lösungen, um Prozesse zu streamlinen und das Integrieren von nachhaltigen Materialien. Zudem setzt das Unternehmen vermehrt darauf, seinen Kunden Lebensdauerverträge anzubieten; das bedeutet eine geringere Investition, dafür fallen Lebensdauerkosten an.

Damit wachsen die Möglichkeiten, Materialien wiederzuverwenden oder dem korrekten Recycling zukommen zu lassen. Das Idealziel sei hierbei eine Kreislaufwirtschaft. Auch im Bereich Digital Signage soll die Strategie greifen. Hier geht es zum Beispiel darum, Screens grundsätzlich eine längere Lebensdauer zu verschaffen und nach dem Einsatz einen Zweiteinsatz zu ermöglichen. Umdasch arbeitet hier laut eigener Aussage mit Partnern an entsprechenden Lösungen. Ein großes Thema ist auch der Energieverbrauch von Digital Signage.

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Alles wird individueller

Gemäß der Beobachtung der gespaltenen Welt sind es zurzeit Luxusmarken, die das Thema Nachhaltigkeit pushen. „Luxusmarken waren die ersten, die einen CO2-freien Store haben wollten“, sagt Silvio Kirchmair. Daher wolle Umdasch auch im Premiumbereich wachsen.

Als weiteren lang anhaltenden Wachstumstreiber sieht Umdasch die zunehmende Individualisierung von Stores – eine Herausforderung für jeden Ladenbauer. „Kein Store darf so aussehen wie der andere. Aber man muss beim Betreten wissen, dass du bei Nike bist“, sagt Silvio Kirchmair.  Hinzu kommen regionale und lokale Aspekte. Fast jeder Supermarkt beispielsweise hat eine Fläche für lokale Produkte. „Der Anteil dessen, was angepasst werden muss, steigt.“ Im Durchschnitt liegt die Losgröße bei Umdasch nun bei vier, und er wird noch steigen. Alle Anforderungen in eine Strategie zu gießen, wird die große Aufgabe der Ladenbauer werden. Umdasch ist darauf vorbereitet.

invidis Jahreskommentar: Bernd Albl | Umdasch Digital Retail

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