Ströer unterhält rund 300.000 Out-of-Home-Werbeträger, davon rund 1.800 Roadside LED. Bis 2026 soll sich deren Anzahl bundesweit auf 3.500 fast verdoppeln (invidis Bericht). LED am Straßenrand wird somit immer wichtiger, denn perspektivisch soll eine einzige DooH-LED mehrere analoge Plakatflächen ersetzen. So will man den gesellschaftlichen Diskussionen um zu viel Werbung im öffentlichen Raum entgegentreten.
Doch auch Digital out of Home – insbesondere sonnenlichttaugliche Anlagen im Außenbereich – werden wegen dem Stromverbrauch und der Ressourcennutzung teilweise kritisch betrachtet. Hier setzt Ströer nun mit einer selbstentwickelten neuen LED-Generation an.
Senkung des Energieverbrauchs, CO2-Reduktion, Abfallvermeidung und lange Lebensdauer
Noch möchte man in Köln nicht allzu viel über die LED der Zukunft verraten, aber der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht vermittelt bereits einen ersten Einblick. Nach dem Ende der Testphase soll die neue Generation der Roadside Screens (RSS) ab dem zweiten Halbjahr 2023 ausgerollt werden.
Bei den neuen RSS setzt Stroer auf Lifecycle-Management, Eco Design, Circular Economy und Recycling. Von der Auswahl der Komponenten, Wartung im laufenden Betrieb bis hin zur Entsorgung. „Ziele sind eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs, die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, die Vermeidung von Abfällen sowie eine hohe Lebensdauer.“
Digitale Außenwerbung: Ströer startet mit digitalen Roadside Screens
Ströer setzt zukünftig nicht mehr auf schlüsselfertige Lösungen, sondern auf eine flexible, auf ausgewählten Komponenten zusammengesetzte LED-Lösung. Ströer äußerst sich bisher nicht detaillierter zu den Lieferanten, aber es ist davon auszugehen, dass die Einzelkomponenten von namhaften Herstellern geliefert werden.
Deutliche Senkung des Stromverbrauchs
Durch die optimierte Auswahl an Komponenten wie LED-Module, Treiber, Netzteile oder Platinen soll der Stromverbrauch bei verschiedenen Licht- und Standortverhältnissen deutlich gesenkt werden.
Standardisierte LED-Cabinets
Alle neuverbauten LED-Module verfügen über dieselben Außenmaße – wahrscheinlich 55-Zoll-Cabinets – und können somit für beliebige Bildschirmformate genutzt werden.
Lokale Endmontage
Die Endmontage der Komponenten soll direkt bei Ströer-Dienstleistern in Deutschland stattfinden. Das spart aufwendige Lagerhaltung, vermindert CO2-Emission beim Transport und spart Kosten. Inwieweit bisherige Partner wie Ledcon oder Daktronics involviert sind, ist noch nicht bekannt.
Einfache Reparierbarkeit
Reparieren statt ersetzen – die Reparaturfähigkeit insbesondere der LED-Panel soll zukünftig einfacher möglich sein. Anstatt eine defekte Pixelkarte wegzuschmeißen, sollen zukünftig einzelne LEDs ausgetauscht werden können.
Remoteaccess statt Dieselstaub
Eine umfassende Remoteüberwachung soll weniger Serviceeinsätze mit Fahrzeugen vor Ort notwendig machen.
Second Life statt Second Screen
Im Projektormarkt und bei professionellen Displays ist Refurbishment schon mehr als eine Theorie. Visual-Solution-Hardware wird nach der üblichen Nutzungszeit generalüberholt und kann für eine zweite, ähnliche Nutzung eingesetzt werden. Ströer will zukünftig auch LED refurbishen.