Viele Städte kämpfen entlang der Hauptverkehrsadern mit schlechter Luftqualität. Ob Stuttgart, München oder auch Osnabrück. Bei Überschreitung von EU-Schwellenwerten sind Fahrverbote für emissionsstarke Fahrzeuge Pflicht. Doch Städte und Gemeinden wollen rechtzeitig Autofahrer zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel animieren.
In Osnabrück (Bericht Braunschweiger Zeitung) wurde nun im Rahmen eines Pilotprojekts ein neues umweltsensitives Verkehrsmanagementsystem in Betrieb genommen, das bei drohender Überschreitung der Stickstoffdioxidwerte auf am Straßenrand installierten LED-Matrix-Displays auf erhöhte Schadstoffwerte hinweist.
Nach einem Monat Betrieb hat nun Anfang August das System zum ersten Mal an neun Standorten an den Einfallstraßen in die Innenstadt auf drohende Überschreitungen bei den Grenzwerten für Stickstoffdioxid hingewiesen: „Morgen Petersburger Wall hohe Schadstoffbelastung – bitte ÖPNV benutzen.“ Das vollautomatische System misst mit Sensoren die Luftqualität und reagiert auf voreingestellte Parameter. Der Bund fördert die Pilotinstallation mit mehr als 1,7 Millionen Euro.
Silodenken verhindert sinnvolle Nutzung von Ressourcen
Die Sinnhaftigkeit für das Aufstellen und den Betrieb von mehr als einem Dutzend von LED-Informations-Screens, die nur einige wenige Male pro Jahr genutzt werden, ist diskussionswürdig. Roadside-DooH-Screens wären hier wohl die bessere Alternative, da sie ganzjährig einen Nutzen als Stadtinformations- und Werbeanlagen bringen und mit der großen LED erheblich mehr Aufmerksamkeit erzielen. Günstiger wäre es für die öffentliche Hand sicher auch.
DooH bietet sehr viel Potenzial als Stadt-, Verkehrs- und Umweltinformationstouchpoint – das Silodenken von Verwaltung vs. Privatwirtschaft kann sich Deutschland nicht leisten.