„Alles so normal hier“ – Kunden im frisch renovierten Amazon Fresh Store in Chicago sind überrascht, wie unspektakulär das Einkaufen im Next-Gen Amazon-Supermarkt ist. Insgesamt 44 Amazon-Fresh-Supermärkte (invidis-Bericht) und 515 Whole Food Stores betreibt der E-Commerce-Konzern in den USA. Angetreten ist Amazon (513 Mrd. USD Umsatz 2022), um den LEH-Markt mit Technologie zu revolutionieren und den 570 Mrd.-USD-Umsatzgiganten Walmart anzugreifen. Doch trotz Sensoren, No-Check-out Lösungen und Prime-Integration wurde Amazon Fresh nicht zum Erfolg. Das Warenangebot war klein, die Stores dunkel und eng, und die Technologieangebote überforderten viele Konsumenten.
Neuanfang mit dem Redesign-Store in Chicago
Nun also zurück auf null – Amazon erfindet den Supermarkt neu und orientiert sich am bewährten Store-Layout. Breite Gänge, gute Beleuchtung und breites Warensortiment. Der Fokus liegt weniger auf Screens und mehr auf Service. Erstmals bietet Amazon zusätzlich auch Self-Checkout Terminals – die waren aus Sicht es E-Commerce-Giganten bisher verpönt. Natürlich können Kunden auch weiter die selbstscannenden Dash-Cart-Einkaufswagen nutzen.
Im Gegensatz zu Walmart & Co. verzichtet Amazon – bisher – im neuen Konzept auf übermäßig viele Retail Media Screens und Amazon Alexa in jedem Gang. „Das Ziel von Amazon ist es, ein erstklassiges Lebensmitteleinkaufserlebnis zu schaffen, bei dem wir in puncto Auswahl, Preis-Leistungs-Verhältnis und Bequemlichkeit die erste Wahl sind“, sagt Claire Peters, weltweite Vizepräsidentin von Amazon Fresh.
Digital Detox: Pappe statt Display
Amazon führte Amazon Fresh im Jahr 2020 in Kalifornien ein. Im Februar 2023 kündigte CEO Andy Jassy einen Amazon-Fresh-Konzeptwechsel an, der nun in ersten Zügen in den neuen Chicago-Stores zum Zuge kommt. In Bezug auf Retail Media sind die Planungen wohl noch nicht abgeschlossen – der Store wartet mehr mit Pappschildern als mit Digital Signage auf. Aber das kann sich bei Amazon schnell ändern.