Von Pflanzen umrankte Screens, begrünte Wartehallen und Litfaßsäulen mit Gründach – grüne Werbeträger sind im Moment noch Einzelprojekte. Doch in ein paar Jahren könnten solche Konzepte der einzige Weg sein, überhaupt eine OoH-Genehmigung zu bekommen. Eine völlig neue Lösung zeigte jetzt der LED-Spezialist Tennagels aus Düsseldorf: eine halbtransparente LED-Wand mit hinterlegter Grünfläche. Oder andersrum: ein mit LED bedeckter Vertikalgarten.
Bei bisherigen DooH-Vertikalgärten, wie denen der Ströer-Tochter Blowup, ist der Screen einfach in eine Grünfläche eingebettet. Tennagels kam auf die Idee, beides zu verschmelzen und entwickelte den sogenannten Natural Vertical Urban Screen. Dabei werden die halbtransparenten LED-Elemente über die Grünfläche gelegt. In der dunklen Jahreszeit sollen sie sogar die Photosynthese der Pflanzen begünstigen – ähnlich wie die Pflanzenlampen-LED, die es für den Hausgebrauch gibt. Laut Entwickler Thomas Tennagels ist das Ganze so konzipiert, dass sich die LED auch von der Pflanzenfläche wegschieben lassen.
Grüne Flächen für die Stadt – einfachere OoH-Genehmigung für den Betreiber
Der Urban Screen trägt eindeutig Tennagels-Handschrift: Wenn es um LED-Maßanfertigungen geht, die sich in die Architektur einfügen, sind die Düsseldorfer Spezialisten. Aus ihrem Hause stammt beispielsweise der 335 Quadratmeter große Streamliner auf dem Düssedorfer Kö-Bogen. Mittels einer Spezial-LED-Lösung konnte man den Screen so in das Gebäude integrieren, dass die Stadt die Genehmigung erteilte.
Thomas Tennagels sieht in solchen kreativen Konzepten ein mögliches Zukunftsszenario für OoH. Gerade begrünte Flächen brauchen Städte händeringend, doch Vertikalgärten müssen erst einmal finanziert und dann auch Instand gehalten werden. Bei begrünten OoH-Flächen übernimmt das der Außenwerber.
Im Moment handelt es sich bei dem Urban Screen noch um einen Prototypen. Vergangene Woche stellte Tennagels ihn erstmals auf der Architect@Work in Düsseldorf aus.